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Human

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Titel: Human Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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langweilen.
    Whispr sprach mit seiner jetzt schon völlig verschreckten Begleiterin nicht über diese angsteinflößende Enthüllung. Es war besser, wenn sie weiterhin damit beschäftigt war, Nachrichten zu senden, die doch nicht rausgingen. Er würde stillschweigend für sie beide in Panik geraten. Es war offensichtlich, dass sie dieses Spiel nicht gewinnen konnten.
    Es sei denn, es gelang ihm irgendwie, ihre Chancen zu verbessern.
    Im Verlauf der vergangenen Stunde, in der sie panisch geflohen und wie wild gefahren waren, hatte ihr Wagen mehrere hartnäckige interne Beschwerden geäußert, die in den letzten Minuten immer lauter wurden. Er rechnete damit, dass eine davon jederzeit von einer irritierenden Meldung zu einer Erklärung eines mechanischen Harakiri übergehen würde. So gern ihr Verfolger die Jagd auch verlängern wollte, so wäre sie doch zu Ende, sobald ihr Roadster den Geist aufgab   – was auch das Ende von Whispr und der Ärztin bedeuten würde. Er verzog das Gesicht. Sein ganzes Leben war davon bestimmt gewesen, dass er sich niemals hilflos ergab,auch wenn die Chancen noch so schlecht standen. Er würde vor dem Schicksal nicht als Feigling dastehen.
    Auf einmal sah er völlig unerwartet eine Möglichkeit.
    Vor ihnen tauchte eine Lücke auf, eine weitere kleine Schlucht wie die vielen anderen, die sie schon passiert hatten. Er beschleunigte ein weiteres Mal und hielt direkt darauf zu. Dieses Mal wollte er allerdings nicht hineinfahren. Das Allradfahrzeug wirbelte Schmutz und kleine Steine hinter sich auf. Mit etwas Glück würde es ausreichen, dass ihr Verfolger nichts mehr sehen konnte, sein Radar würde allerdings weiterhin funktionieren. Im letzten Moment sah er einen großen, glatten Felsen, der nach oben abgeschrägt war. Durch einen flüchtigen Blick vergewisserte er sich, dass Ingrid noch immer vergeblich mit dem Kommunikationsgerät herumhantierte.
    Sie sah erst auf, als sie durch die Luft flogen, und als sie es endlich tat, war sie zu verblüfft, um zu schreien.
    Noch ein paar Meter , dachte Whispr verzweifelt, als der Wagen wieder zu sinken begann. Nur noch ein paar Meter. Er blickte durch die Windschutzscheibe zu dem gelb und ockerfarben gesprenkelten Stein, auf dem trostlose zähe Karoo-Büsche standen und der immer größer und größer wurde. Dummerweise wurde er nicht schnell genug groß genug. Nach einem Moment, der ihm wie eine Ewigkeit vorkam und doch nicht ausreichte, um das Geschehen wirklich zu realisieren, wurde sein Blickfeld von Schwärze ausgefüllt.
    Aufgrund des aufgewirbelten Staubs, der in der Tat seine Sicht behinderte, folgte Molé seiner Beute nicht, um über den Spalt zu springen, wie Whispr gehofft hatte. Als der Attentäter vom Radar des Wagens gewarnt wurde, trat er auf die Bremse und riss das Lenkrad zur Seite. Obwohl seine Defensivreaktion prompt erfolgt war, blieb das Fahrzeug nicht mehr rechtzeitig stehen. Während es über den Rand des Abgrunds rutscht, versuchte er, den Absturz durch Lenkradbewegungen zu stabilisieren. Die Wand der schmalen Schlucht, über die die beiden Namerikaner einen zu kurzen Sprung versucht hatten, war nicht vertikal, aber sehr, sehr steil. Nur jemand mit Molés Fähigkeiten und Erfahrung konnte es gerade noch schaffen, sie zu bewältigen.
    Er richtete den Roadster aus und trat immer wieder auf die Bremse, um zwischendurch gezielt koordiniert und sorgfältig getimt für mehr Beschleunigung zu sorgen. Der Wagen stürzte mit der Front voran den Abhang hinunter, wich einem hochkant stehenden Felsen aus, schlitterte um eine dunkle Spalte herum, die sich durch starke Erosion in den Boden gefressen hatte, und der Boden der Schlucht kam näher und immer näher   …
    Schließlich wurde die Neigung des Abhangs auch für jemanden wie ihn zu steil, und selbst das zähe Allradfahrzeug konnte sich nicht mehr halten. Er bemühte sich, es nach rechts zu lenken, um das Abrutschen zu verhindern. Während er mit dem Lenkrad kämpfte, spürte er, wie der Roadster schlingerte. Letzten Endes gewann die Schwerkraft eben immer, dachte er, ohne verbittert zu sein. Automatisch wickelte sich sein Sitz um ihn, als der Wagen hinabstürzte, sich mehrmals überschlug, heftig aufprallte, quietschte und knarrte, wobei er das Gefühl hatte, beim Schlussakkord von Respighis triumphalen Orchesterlegionen in der Pauke gefangen zu sein.
    Als das Fahrzeug endlich zum Stillstand gekommen und das Geräusch splitternden Komposits dem Gurgeln von schnell fließendem

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