Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Human

Human

Titel: Human Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
flussabwärts nach uns suchen, da er davon ausgeht, dass wir zusammen mit dem Wagen weggeschwemmt wurden. Und er wird auf der anderen Seite des Flusses nach Fußspuren suchen. Also gibt es gleich mehrere Gründe, warum wir von diesem treibenden Müllhaufen runter und in die andere Richtung gehenmüssen. Außerdem«, fügte er ermutigend hinzu, »treffen wir flussaufwärts vermutlich eher auf andere Besucher oder ein Rangerfahrzeug auf Patrouille.«
    Sie starrte ihn an. »Jetzt weiß ich, was mit dir los ist, Whispr. Du musst dir den Kopf gestoßen haben. Alles, was du sagst, ergibt zu viel Sinn.«
    Er grinste und wandte den Blick ab. »Wenn es um meine eigene Zukunft geht, dann blicke ich immer nach vorn. Ich mag kein Intellektueller sein wie du und deine Freunde, Doc, aber ich überlebe. Bleib bei mir, dann schaffst du das auch.«
    Zwar war sie sich nicht sicher, ob sie ihm da zustimmte, aber die anderen Alternativen sahen auch nicht besser aus. Es erschien ihr wenig reizvoll, weiter den Fluss abwärts zu treiben, bis ihr demolierter Wagen auf Grund lief oder ans Ufer gespült wurde. Und wenn der Fluss breiter wurde und ins Meer überging, würden sie vermutlich auf viel mehr Tiere treffen. Nilpferde, die in Afrika mehr Menschen getötet hatten als jedes andere Tier. Krokodile. Von daher   …
    Während der Faden sicher in ihrem BH verwahrt war, schwamm sie zusammen mit Whispr ans Ufer. Sie halfen einander hinauf und gingen dann in Richtung Nordwesten. Die Sonne, die den höchsten Punkt noch nicht erreicht hatte, war warm genug, um sie und ihre Kleidung zu trocknen, ohne dass sie ins Schwitzen gerieten. Gelegentlich bemerkte sie, dass er ihr einen Blick zuwarf, und ihr wurde bewusst, dass ihr die noch nasse Kleidung am Körper klebte. Sie zupfte daran herum in der Hoffnung, dass diese so schneller trocknen würde, allerdings nicht, wenn er sie gerade ansah.
    Nachdem sie eine Stunde lang unter einer relativ angenehmen afrikanischen Sonne spaziert waren und nichts außereinigen wilden Beeren, die Whispr gefunden hatte, essen konnten, war es ihr langsam egal, wie sie aussah.
    ***
    Molé fand es sehr nett von seiner Beute, dass sie zu ihm zurückkam, anstatt vor ihm wegzulaufen. Es war fast schon rührend. Vielleicht hatten sie zu viele alte Filme gesehen, in denen die Verfolgten absichtlich zurückgingen, um einen Bogen um jene zu machen, die hinter ihnen her waren. Vielleicht hatten sie auch erkannt, dass sie Hilfe und die Zivilisation leichter flussaufwärts als -abwärts finden konnten.
    Ihre Entscheidung, den Kurs zu ändern und in diese Richtung zu gehen, war verständlich und sogar vernünftig. Normalweise wäre es für jedermann unmöglich gewesen, die beiden Flüchtigen zu entdecken, die sich ein Stück vom Fluss entfernt bewegten. Aber ein Natural wäre auch nicht durch den visuellen Alarm, der auf der Innenseite von Napun Molés komplett manipuliertem linken Auge erschien, auf ihre kaum merkliche Präsenz hingewiesen worden, sobald ihre sich langsam bewegenden, aber zweifellos menschlichen Infrarotsignaturen erfasst worden waren. Er konnte sich ein leises »Ts, ts« nicht verkneifen.
    Erst hatten sie ihm die Sache erschwert, und jetzt sorgten sie dafür, dass seine Aufgabe leichter wurde.
    Er überwachte ihr Vorankommen und wartete, bis sich ihre Wärmesignaturen an seiner aktuellen Position vorbei und weiter den Fluss hinauf bewegt hatten. Dann wechselte er die Uferseite. Ein Krokodil mittlerer Größe, das nicht länger als drei Meter war, glitt auf die seltsame Gestalt zu, um sie sich genauer anzusehen. Daraufhin setzte Molé die manipulierten Muskelfasern in seinen Beinen in Bewegung, die esihm ermöglichten, deutlich schneller als das neugierige Reptil voranzukommen.
    Nass stieg er aus dem Wasser, stolperte das Ufer hinauf und folgte seiner Beute dann in seiner gewohnten Gangart, die es ihm ermöglichen würde, mit ihr Schritt zu halten. Er hatte es nicht eilig, sie einzuholen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in dieser abgelegenen Ecke des Reservats vor Einbruch der Dunkelheit auf andere Reisende oder Ranger trafen, war äußerst gering. Dieses Risiko ging er bereitwillig ein, da er sich auf das Vergnügen freute, sie aus dem ihrer Meinung nach geruhsamen Schlaf wecken zu können. Er musste grinsen, als er sich vorstellte, wie erschreckt und verwirrt der Stock-Mann aussehen würde, wenn er erwachte und in die Mündung von Molés kleiner Pistole blickte, bevor ihm im nächsten Moment das Ohr weggepustet

Weitere Kostenlose Bücher