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Human

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Titel: Human Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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aufgestanden und hätte ihn geboxt, doch sie unterließ es, weil sie Angst hatte, ins Wasser zu fallen. Sein Gehirn mochte dem ihren zwar nicht überlegen sein, sein Gleichgewichtssinn war es allerdings schon.
    »Wer immer hinter uns her war, ist jetzt weg. Wenn sein Auftraggeber nach ihm sucht, wird er den Wagen zerstört im Flussbett und hoffentlich auch die Leiche darin finden. Wenn man jedoch nach uns sucht, wird nichts als dieser demolierte Roadster zu entdecken sein.«
    Einen Moment lang dachte sie schweigend nach. »Wenn die so hartnäckig sind wie diejenigen, die sie angeheuert haben, dann werden sie nach unseren Leichen suchen. Zur Bestätigung. Selbst wenn es ihnen völlig egal ist, ob sie unsere Leichen finden, werden sie gründlich nach dem Faden suchen.«
    Er grinste wie ein mittelloser Meld, der auf einmal ein ungeöffnetes Verbesserungspaket auf einer Parkbank gefunden hatte.
    »Jetzt sei doch nicht so pessimistisch. Die gehen bestimmt davon aus, dass wir ertrunken sind und dass unsere Leichen entweder auf das Flussbett gesunken oder von Aasfressern vertilgt worden sind. Von Hyänen, Krokodilen oder Fischen. Und was den Faden angeht, werden sie davon ausgehen, dass er zusammen mit uns vernichtet wurde. Oder dass er irgendwo in der Nähe der Unfallstelle versunken ist.« Er runzelte die Stirn, als er versuchte, sich die geografischen Details aus dem Reservatsführer ins Gedächtnis zu rufen.
    »Der Touws wird zum Groot River, der in den Indischen Ozean fließt.« Er breitete die Hände aus. »Wenn Saft oder wer auch immer hinter uns her ist, zu dem nicht unvernünftigen Schluss kommt, dass wir tot sind und dass der Faden auf ewig im Fluss verloren gegangen ist, dann wird niemand mehr versuchen, uns umzubringen. Und wenn man uns nicht mehr sucht, dann stehen unsere Chancen umso besser, in diese Forschungsanlage reinzukommen.«
    Auch wenn sie seine logischen Schlussfolgerungen nicht widerlegen konnte, war sie nicht bereit, seine ihrer Meinung nach kindische Freude zu teilen.
    »Das passt gar nicht zu dir, Whispr.«
    Er legte die Hände auf seine knöchrigen Knie und beugte sich zu ihr herunter. Als sich seine Silhouette so vor dem fast wolkenlosen blauen Himmel abzeichnete, fehlten ihm ihrer Meinung nach nur noch einige Halme aus Stroh, die aus seinem Kragen und seinen Ohren hervorschauten, um das Ebenbild einer gut bekannten Figur aus einem Kinderbuch zu sein. Er sah auch so aus, als könnte ihn eine steife Brise einfach wegwehen.
    »Was passt gar nicht zu mir?«
    »Dieser Optimismus. Er ist untypisch. So bist du sonst nicht. Ich weiß gar nicht, was ich davon halten soll.«
    Er streckte sich und sah erneut flussaufwärts. »Zum ersten Mal, seitdem du mir in deiner Praxis diese Traktacs aus dem Rücken geholt hast, habe ich nicht mehr das Gefühl, verfolgt zu werden. Wer nicht den Großteil seines Lebens mit dem Bewusstsein verbracht hat, dass jemand hinter ihm her ist, kann sich überhaupt nicht vorstellen, wie das ist.« Er ging zu einem der in die Luft ragenden Räder des Roadsters.
    »Was hast du vor?«, fragte sie ihn mit gerunzelter Stirn.
    »Wir sind in die falsche Richtung unterwegs. Die Namib liegt in der anderen Richtung. Daher müssen wir von diesem Wrack runter und den Weg zurückgehen, den wir gekommen sind.«
    Noch vor wenigen Tagen hätte sie nichts dazu gesagt. Doch mehrere Beinahebegegnungen mit den mörderischen Schergen, die hinter ihnen her waren, hatten sie mutiger gemacht. Whispr hätte stolz auf sie sein müssen. Sie griff nach einem seiner Hosenbeine und hielt ihn zurück.
    »Woher wissen wir, dass der Irre, der hinter uns her war, nicht auf seinem zerstörten Wagen sitzt und selbst darauf wartet, gerettet zu werden? Es wäre schlimmer als bloße Ironie, wenn wir einfach in sein Lager platzen, nachdem wir einen Absturz überlebt haben und ihm endlich entkommen sind.«
    Er schüttelte voller Zuversicht den Kopf. »Vertrau mir, Doc. Wenn er noch laufen kann, dann würde er uns folgen, so schnell er nur kann. Das ist mir inzwischen klar, da ich die Sorte kenne. Die geben nicht auf, solange sie am Leben sind und sich noch irgendwie bewegen können.« Er malte mit dem Zeigefinger einen Bogen in die Luft.
    »Wir werden am anderen Flussufer landen und erst ein Stück weit ins Landesinnere gehen, bevor wir uns auf den Rückweg machen. So gelangen wir nicht nur in die Richtung, in die wir ohnehin müssen, wenn unser Verfolger den Absturz tatsächlich überlebt hat, dann wird er

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