Hund- und Haussitting: oder wie drei Nasen alles kaputt machen
sind doch keine zweiunddreißig! Allerhöchstens fünfundzwanzig!“
„Danke Alexa! Sag mal, warum siezt du mich wieder? Ich dachte, diese Hürde hätten wir schon genommen!“
„Oh Mann, ich glaub, ich hatte schon einen Drink zu viel! Du hast Recht! Verrätst du mir noch mal deinen Namen? Ich hab’s nicht so mit Namen.“
Stimmt, das hatte sie erwähnt.
„Alischa. Denk einfach an Schnupfen, denn mein Name hört sich ja ein wenig nach Niesen an.“
„Eine Eselsbrücke, das passt, ich kann mir wirklich nur schlecht Namen merken“, gestand Alexa abermals.
Beide unterhielten sich prima, bis Darius kam und seine Nase dazwischen steckte. „Ich möchte Ihnen jemanden vorstellen, den ich sehr schätze.“ Er sah zu seiner Tochter. „Oder machst du das?“
„Wen denn?“, hakte Alexa neugierig nach.
„Patrick Steiner!“
„Oh, das mach ich!“, kam es freudestrahlend von seiner Tochter und schon zog sie Alischa wieder hinter sich her.
Irgendwie fühlte sich Alischa in Alexas Gegenwart wie ein Teenager, aber das war in Ordnung und lustig. Zumal ihre Arbeit ja eher eine andere Seite verlangte.
Doch sie musste auch aufpassen, wie sie von den anderen Gästen wahrgenommen wurde. Wenn sie wie eine kleine Göre hinter Alexa herlief, nahm man ihr die knallharte Anwältin nicht ab.
„Alexa, bitte … ein bisschen benehmen! Ich bau mir meinen Ruf gerade auf, wenn ich jetzt wie ein Schulmädchen …“
„Patrick is in unserem Alter. Der versteht das und nimmt es uns nicht krumm!“
So ganz verstanden hatte Alexa nicht, worauf Alischa anspielte. Also zog Alischa etwas an ihrem Arm, damit sie gesitteter durch das Zelt gingen.
Endlich begriff Alexa und grinste. „Okay, hab’s verstanden!“ Und schon irrte ihr Blick suchend durchs Zelt.
„Da ist er!“
Alischa folgte Alexas strahlendem Blick und schluckte. Vor ihnen stand eine Gruppe junger Männer. Fünf, um es genau zu sagen. Alle nett anzusehen … nein, das war untertrieben! Keiner der fünf Männer fiel durch ein Raster, das dem Durchschnitt entsprach.
Lecker.
Alexa blieb gut gelaunt vor einem stehen und zog Alischa dichter heran. „Paddi, das ist Papas neue baldige Partnerin und sehr wahrscheinlich wird sie auch seine Kanzlei übernehmen, Alischa Dremel.“ Sie wandte sich Alischa zu. „Alischa, das ist Patrick Steiner, Makler und mein Cousin. Unsere Mütter sind Schwestern.“
Hui, einige hochgesteckte Nackenhaare stellten sich doppelt auf, weil Alischa unweigerlich an Klara und ihren steifen Fisch im Hintern denken musste.
„Angenehm, aber ich muss gleich erwähnen, ich mag es gar nicht, gesiezt zu werden!“
„Da habe ich keine Probleme mit. Hallo Patrick, ich bin Alischa.“
Beide reichten sich die Hand und ja, er schmunzelte sie freundlich an. Karla schien ein Ausnahmefall von Sturheit in der Familie zu sein.
Doch der Blick ihres Gegenübers verfinsterte sich auf einmal. „So geht das aber nicht!“
„Was denn?“, rutschte es Alischa verdutzt heraus.
„Na, du hast nichts zu trinken in der Hand! Da können wir doch nicht auf eine gemeinsame Zukunft anstoßen!“
Ein breites Lächeln legte sich auf Alischas Gesicht. Seine ungezwungene Art war ansprechend.
Patricks Blick wanderte zu Alexa. „Unterhalte du mal die Männermeute! Hier sind heut eindeutig zu wenig hübsche Frauen in unserem Alter vorhanden und Markus hat ein Auge auf dich geworfen! Ich stecke jetzt mein Revier ab und nehme diese hübsche Anwältin unter meine Fittiche. Sonst kommt noch ein anderer, der sie mir vor Mitternacht entführt und dann muss ich ungeküsst ins neue Jahr gehen.“
Die drei Gläser Sekt, die Alischa schon intus hatte, ließen sie kichern. Schnell kam ihre Hand hoch und legte sich verschließend auf ihre Lippen.
„Nein, nicht! Ich finde Sie reizend, nicht die Hand vor den Mund legen, den ich gleich um Mitternacht küssen werde!“
Alischa sah in seine grauen Augen und … stellte fest, dass vor ihr ein wirklich interessanter Mann stand! Kein Kaliber wie Alexander, aber durchaus ansprechend.
Es drückte nur ein wenig auf ihrer Seele, dass Patrick höchstens fünfundzwanzig war.
Doch das nächste Glas Sekt bereinigte diesen Druck.
„Ich bin von Darius’ neuer Mitarbeiterin, die seine Kanzlei vielleicht übernimmt, begeistert, aber ich mag mit dir heute gar nicht über Geschäfte reden. Du siehst so süß aus. Warum trägst du deine Haare nicht offen?“
Alischa fehlten die passenden Worte, weil er sie in Verlegenheit
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