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Hundsköpfe - Roman

Hundsköpfe - Roman

Titel: Hundsköpfe - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Main> Schöffling & Co. <Frankfurt
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sofort damit auf. Was glaubst du denn, was da zu finden ist?«
    »Gold und Skalps«, antwortete Knut und zog ein paar alte Knochen aus dem Müll.
    »Was für eine Ferkelei«, sagte Randi.
    »Ist das der kleine Niels junior?« brüllte Vater Niels.
    »Das ist Knut, der Jüngste, was er hier bloß macht?« zischte Randi und schleppte den Jungen mit.
    Als sie beim Haus im Neubaugebiet ankamen, hatte Bjørk auch mit ihrer Mutter telephoniert und um ihr Kommen gebeten, obwohl Ellen ein eher seltener Besuch in ihrem Haus war. Askild hatte niemals vergessen, wie er als junger Mann in der weißen Patriziervilla am Kalfarvei behandelt worden war, und diese Bitterkeit hatte sich mit den Jahren in seinen Adern festgesetzt. Die Tatsache, daß es Bjørks Familie gewesen war, die ihn aus der peinlichen Situation gerettet hatte, als er in Stavanger seine Arbeit verlor, hatte seine Ressentiments beileibe nicht geringer werden lassen. Und als Bjørks Schwester zusammen mit ihrem wunderbaren Mann eiligst in dem neuen Volvo kam, war es nicht gerade Dankbarkeit, die mein Großvater ausstrahlte.
    Hintergrund der ganzen Misere war die vage Vermutung, daß er kaum auf den risikoreichen Diebstahl einer ganzen Ladung Holz eingegangen wäre, hätte die Familie Svensson ihn damals nur anständig behandelt. Nie fehlte es an spöttischen Bemerkungen, wenn die Rede auf Bjørks Familie kam, und Bjørk zog es daher auch vor, sich mit ihrer Mutter woanders zu treffen. Häufig auf Skivebakke oder im Haus ihrer Schwester Line, und doch spürte Bjørk, daß es zwischen der Mutter und der Schwester etwas Gemeinsames gab, in das sie nicht einbezogen wurde, und – um die Wahrheit zu sagen – Line war die ewigen Klagen ihrer Schwester in der Tat allmählich ziemlich leid.
    Die ganze Familie traf ein, und zum ersten Mal seit langer Zeit erlebte Anne Katrine, wie es ist, im Mittelpunkt der gesamten Aufmerksamkeit zu stehen. Als die Familie sich versammelte, hatte sie sich auf den Wohnzimmerboden gesetzt und spielte mit Knuts Gummiball. Sie schlug drauf, wartete einen Moment und krabbelte dann hinterher.
    »Komm schon«, sagte Askild, »zeig uns, was ich dir beigebracht habe.« Doch Anne Katrine wollte nicht aufstehen. Sie brabbelte »tut, tut«, kaute ein wenig auf Askilds Hand herum und krabbelte dann dem Ball hinterher, der wieder einen Schlag abbekommen hatte. So ging das eine halbe Stunde lang. Askild hob sie mehrmals hoch, doch jedesmal, wenn er sie losließ, klappten die Beine unter ihr zusammen, und sie glotzte verwirrt auf die erwartungsvolle Familie. Nach mehreren mißglückten Versuchen sagte Askild: »Laßt uns erst einmal Kaffee trinken, Bjørk!«
    Am Kaffeetisch herrschte mißmutige Stimmung, zumal Vater Niels nicht wußte, wo er war. »Sind wir hier zu Besuch?« wollte er mehrfach wissen. Irritiert mußte Randi ihm erzählen, wo sie sich befanden, worauf Niels in einem Moment der Klarheit empört schnaubte und erklärte: »Natürlich weiß ich, wo wir sind. Wir sind in der Schifferhütte im Neubaugebiet!« Daraufhin schmiß er salopp seinen Zigarrenstummel aufs Fensterbrett, Randi begann mit ihm zu schimpfen, Mutter Ellen dachte: Was ist das nur für eine Familie , und mitten in diesem Durcheinander erhob sich Anne Katrine auf ihre wackligen Beine und lief zum Fensterbrett und dem qualmenden Stummel, der in einem Blumentopf gelandet war. Natürlich erschrak sie ein wenig, als die versammelte Familie mit einemmal zu klatschen begann und bewundernde Hurra-Laute ausstieß. »Was habe ich gesagt!« rief Askild. »Sie schwebt doch geradezu!«
    Einen Augenblick später stand Vater Niels auf und erklärte: »Mittagsschlaf, Landgang, ich muß jetzt leider nach Hause.«
    »Was!« heulte Mutter Randi, während Anne Katrine den Kreis ablief und von allen gelobt, auf die Wangen geküßt und am Kopf getätschelt wurde. »Jetzt, wo wir endlich einmal in die Stadt gekommen sind!«
    »Auf Wiedersehen«, sagte Niels und gab seiner Frau die Hand, »es war mir ein Vergnügen.«
    »Nun laß Papa doch«, sagte Askild, als Mutter Randi mit ihren Protesten fortfuhr: »Niels kann nicht allein nach Hause gehen, in seinem Zustand!«
    »Wenn er nicht nach Hause kommt«, meinte Askild, »schicken wir Niels junior los. Junior ist ein Meister im Finden von Verschwundenen.«
    »Es mag ja sein, daß ich alt bin«, sagte Niels, »aber ich bin kein Idiot. Natürlich finde ich nach Hause.«
    In diesen Minuten erschien Vater Niels verblüffend klar im Kopf. Die Familie ließ

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