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HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)

HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)

Titel: HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vito von Eichborn , Uwe Knop
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köstlich klingende Substanz „Bifenthrin“, die die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen soll und in Deutschland nicht zugelassen ist. Spanische Paprika enthielten ebenfalls Ende 2006 laut Untersuchungsamt Stuttgart in 6 von 15 Fällen das Gift „Isofenphos-Methyl“, das die Nerven schädigt.
    Vielleicht ist auch der hohe Anteil an Importware an der Pestiziddurchseuchung von Tomate & Co. schuld, denn 80 Prozent des in Deutschland verkauften Obstes und Gemüses stammen aus dem Ausland – aber nur maximal 600 der 1350 weltweit in der Landwirtschaft eingesetzten Pestizide sind laut Greenpeace nachweisbar. Die Rückstände von immerhin 272 dieser Gifte fanden Chemiker des Kasseler Landeslabors 2008 auf Orangen, Zitronen und Nektarinen. Dass auch deutsches Obst und Gemüse nicht ohne ist, vermeldete die Umweltorganisation Greenpeace im selben Jahr. Besonders frische Kräuter und Himbeeren seien über den Grenzwert mit Giften vollgepumpt. Es folgten Feldsalat, Birnen, Rucola und Johannisbeeren, sodass Manfred Krautter, der Chemieexperte von Greenpeace, warnte: „Viele deutsche Obstbauern und Landwirte verspritzen illegale und hochgefährliche Pestizide, weil es einfach billiger ist. Diese Gifte finden sich im Essen der Verbraucher wieder.“ Und Ende 2008, nachdem Greenpeace in und auf Weintrauben über 64 Pestizide fand, mahnte Krautter erneut drastisch: „Die Pestizidbelastungen sind teils so hoch, dass gerade bei KindernGesundheitsschäden möglich sind.“ Fast die Hälfte der getesteten Trauben war demnach „nicht empfehlenswert“.
    Ist unser Obst und Gemüse etwa schon derart vergiftet, dass die deutschen Verbraucherzentralen mit pestizidwissen.de eine staatlich finanzierte Website zur „Vermeidung einer hohen Pestizidaufnahme“ einrichten mussten? Eine weitere Hiobs(t)botschaft spricht dafür: „Bei einigen Gemüseproben im deutschen Handel sind die Belastungen sogar so hoch, dass bei einmaligem Verzehr gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht auszuschließen sind.“ So lautet ein Ergebnis des Lebensmittelreports vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), das im Oktober 2008 veröffentlicht wurde. Die dazugehörigen Schlagzeilen der Medien brachten die deutliche Nachricht in die Bevölkerung: „Obst und Gemüse stark belastet“ oder „Gift in Obst und Gemüse – Tomaten können krank machen!“ Übrigens waren die Ergebnisse des BVL für Rindfleisch und Räucherspeck deutlich positiver: nur geringfügig belastet …
    Haben Sie sich nun aufgrund der drohenden Obstgefahr erschreckt? Machen die Medien aus „gesundem Obst“ schon bald ungesundes „Fast Fruit“? Sicher nicht, dazu besteht kein Anlass, denn Sie wissen ja: Die Deutschen essen doch „viel zu wenig“ Obst. Diese ausgewählten Ergebnisse „der anderen, ungesunden Wissenschaftsseite“ sollen Ihnen auch nicht den Appetit auf Obst und Gemüse verderben, nur weil beides nicht vor Krebs schützt, gelegentlich zu viel Schadstoffe enthält und Fruchtzucker schneller dick machen soll. Denn die Basis des Echten Essens lautet: Wenn Sie hungrig sind, essen Sie, worauf Sie Lust haben – das ist und bleibt das wesentliche Auswahlkriterium Ihrer gesunden Ernährung, basierend auf der Kulinarischen Körperintelligenz (dazu mehr im folgenden Kapitel).Oder um den Ernährungsexperten Professor Schusdziarra zu zitieren: „Der Normalgewichtige kann im Grunde essen, was er möchte, und muss auf gar nichts Rücksicht nehmen. Natürlich kann jeder behaupten, dass es für ihn individuell gut ist, wenn er jetzt ein paar Vitamine mehr oder ein bisschen mehr Obst isst. Jedoch fällt das in die Rubrik Religionsfreiheit. Das sind Glaubensbekenntnisse, die jeder haben darf. Aber sie sind nicht medizinisch oder naturwissenschaftlich untermauert.“
    Also denken Sie bei der Wahl Ihrer Nahrungsmittel bitte nicht an die Vorbeugung von Krebs, sondern kaufen Sie, was Ihnen schmeckt. Und zu den ein paar Zeilen vorher behandelten Schadstoffrückständen stellte Professor Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikoforschung (BfR), im März 2009 klar: „In Deutschland kennen wir keine Fälle, bei denen Verbraucher durch Rückstände von Pflanzenschutzmitteln auf Lebensmitteln wie Obst und Gemüse gesundheitlich beeinträchtigt wurden.“ Auch für Langzeitfolgen durch Pestizidrückstände hatte Hensel „derzeit keine wissenschaftlichen Belege“. Für den BfR-Präsidenten ist das gefühlte Risiko durch Rückstände bei

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