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HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)

HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)

Titel: HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vito von Eichborn , Uwe Knop
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leider vorenthalten: Drei kleine 0,33-l-Flaschen Bier am Tag liefern mehr als 400 Kilokalorien, die Leber verfettet auf Dauer, und der tägliche Konsum dieser Menge Alkohol birgt die Gefahr, abhängig zu werden. Da verwundert es nicht, dass für die Bundesdrogenbeauftragte das Trinkverhalten der Jugendlichen alarmierende Ausmaße annimmt und es „schick ist, mit der Bierflasche in der Hand durch die Stadt zu laufen“ – vielleicht ist unsere Jugend einfach nur besser über die Heilwirkungen des Bieres informiert und möchte Gesundes trinken! Spaß beiseite: Leider haben sich in diesem Gesundheitsrausch die alkoholbedingten Krankenhausaufenthalte von Kindern und Jugendlichen zwischen 2000 und 2006 mehr als verdoppelt. Und von 2007 bis 2008 stieg die Zahl der 10- bis 20-Jährigen, die aufgrund Akoholvergiftungen eingeliefert wurden, erneut um 170 Prozent.
    Eine derart fehlgeleitete „Informationspolitik“ zur Volksdroge Nummer eins, die von allen Suchtstoffen die meisten Toten verursacht, ist nicht nur absolut geschmacklos, sondern ohne jegliches Verantwortungsbewusstsein. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass laut „Drogen- und Suchtbericht“ bereits zehn Millionen Deutsche riskant viel Alkohol trinken. Daher bezeichnete im April 2011 auch die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) die Situation bezüglich des Alkoholkonsums als „dramatisch“. Zwei Jahre zuvor hatte die DHS bereits ein totales Werbeverbot für Alkoholika gefordert. Vielleicht freuen sich dann die PR-Abteilungen der Wein- und Biervermarkterüber das frei werdende Werbebudget, um damit den Medien wissenschaftlich frisch gezapfte Gesundheitsthemen zu verzapfen. Aber Vorsicht, liebe PR-Experten: Der DGE zufolge ist der komplette Verzicht auf Alkohol „die beste Krebsprävention“. Dieser Meinung ist übrigens auch Rachel Thompson, die Wissenschaftskoordinatorin des World Cancer Research Fund.

»2 a week« statt »5 a day«
    Nun, ein Liter Bier am Tag soll also für Männer gesund sein. Man(n) mag es kaum glauben, denn das hat ein „lobbyistisches Geschmäckle“, so bitter wie Hallertauer Hopfenextrakt. Zieht man eine australische Untersuchung des Winters 2008 zurate, dann gleicht die Bierpropaganda nicht nur Augenwischerei, sondern könnte als äußerst fahrlässig eingestuft werden: „Vier Biere täglich können blind machen“, resümierte Deutschlands größte Tageszeitung. Dann sehen die viel trinkenden Männer wenigstens ihre schwabbeligen Fettbrüste nicht mehr, die ihnen durch langfristigen Konsum wachsen können: Alkohol fördert Muskelabbau und Fettaufbau; die daraus erwachsenen Männerbusen tragen den Fachbegriff „Gynäkomastie“.
    Fassen wir abschließend die „Ergebnisse einer Arbeitstagung der Deutschen Hauptstelle gegen Suchtgefahren“ zusammen: „Es gibt keinen risikofreien Alkoholkonsum, auch von kleinen Mengen sind negative gesundheitliche Konsequenzen zu erwarten.“ Dem entspricht die klare Aussage von Experten des amerikanischen Heart, Lung and Blood Institute: „Es gibt keine Menge an Alkohol, die als sicher eingestuft werden könnte.“ Daher ist es schlichtweg falsch und gefährlich, Alkohol auch nur ansatzweise als gesund zu propagieren. Vielleicht gilt diese Aussage aber auch nur für bereits geborene Menschen, dennim Oktober 2008 verkündeten Forscher des University College London: Trinken schwangere Frauen pro Woche ein bis zwei alkoholische Getränke, so zeigt der kommende Nachwuchs weniger Verhaltensauffälligkeiten und leichte Vorteile in der geistigen Entwicklung als bei Abstinenz . Dieses sicher überraschende Ergebnis scheint noch nicht bis zur Drogenbeauftragten unserer Bundesregierung vorgedrungen zu sein. Frau Bätzing sollte ansonsten ihre Pläne überdenken, alkoholische Getränke mit einem Warnhinweis für Schwangere zu versehen. Wie wäre es also mit folgendem Vorschlag gemäß aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen und angelehnt an die Obst- und Gemüsepropaganda: Für Schwangere empfehlen sich „2 a week“ . Denn trinken werdende Mütter konsequent nichts, setzen sie schließlich die Gesundheit ihrer Kinder aufs Spiel! Und im Gegensatz zur „Fünf am Tag“-Kampagne, die einer gesicherten, wissenschaftlichen Grundlage entbehrt, kann die „2 a week“-Aufklärung medizinische Studienergebnisse vorweisen. Und zwar nicht nur die oben erwähnte „London-Studie“: Gleich zwei Forschungsteams aus Bella Italia erbrachten Ende 2009 den „Nachweis“, dass das Trinken von Rotwein

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