Hungrig nach Macht (German Edition)
so anziehend für ihn machte.
Und weil langsam sein Geist wieder in seinen Körper zurückkehrte, klappte er seinen Laptop auf und schrieb Hanna eine Mail. Er gestand ihr, dass er seine Droge brauchte.
Danach fühlte er sich besser.
Was ihn da gerade so runtergezogen hatte, konnte er nicht sagen. Hanna löste in ihm Ungeahntes, völlig Unbekanntes aus.
Sollte es denn nicht genau so sein?
Ein tiefer Atemzug bildete den Abschluss von etwas, das Jörg so noch nicht erlebt hatte. Von dem er allerdings sicher war, dass er es nicht unbedingt erneut erleben wollte.
Er gehörte Hanna. Ein Gefühl, das ihn mit Stolz erfüllte. Sie war genau so, wie eine Frau sein musste, damit er nicht ständig im Oberwasser schwamm. Sie ließ ihn ganz neue Seiten an sich erkennen, die niemals zuvor jemand berührt hatte. Sie war die Frau, die ihn sich selber näher brachte. Ein Gefühl von Wärme und Verbundenheit durchströmte Jörgs Körper. Beruhigt und glücklich über diese letzte Erkenntnis, schlief er ein.
*
Die Arbeitstage für Hanna waren entspannter als in der letzten Woche. Darum hatte sie genug Muße, abends ein wenig online zu shoppen. Sie bestellte ein paar Spielsachen, mit denen sie ihren Sklaven überraschen wollte.
Ein Fessel-Set, mit Hand- und Fußmanschetten, bei dem auch eine kleine Peitsche, ein Knebelball und eine Augenbinde dabei waren.
Hanna ahnte zwar, dass Jörg seinen Rucksack wieder mitbringen würde, wenn sie ihn das nächste Mal einlud. Dennoch hielt sie es für angemessen, ihn ohne Vorwarnung ans Bett fesseln zu können.
Außerdem bestellte sie sich einen Film. >Die Geschichte der O<, denn der wurde immer wieder angesprochen unter den BDSM-lern.
In diesem Film ging es, wie in den meisten Büchern, um die Disziplinierung einer weiblichen Sklavin. Weil aber so viel darüber geschrieben wurde, war Hanna neugierig. Außerdem fielen ihr jede Menge Schmuckteile auf, die auf die >O< ausgerichtet wurden. Es gab Ringe der >O<, Halsbänder mit dem Ring der >O<, Ketten, Armbänder. Irgendwie war die >O<, wer immer sie war, Kult in der Szene.
Und dann gab es noch ein besonderes Buch, auf das Hannas Augenmerk fiel. Geschichten einer Domina sollten darin erzählt werden.
Auch wenn Hanna nicht annahm, dass das so ganz ihr Ding war, versprach sie sich einige Anregungen.
Sie hatte noch einige Dinge gesehen, die sie interessant fand. Sie traute sich jedoch noch nicht heran. Cock-Ringe zum Beispiel oder Penismanschetten.
Aber es musste ja auch nicht alles auf einmal sein. Sie stand mit Jörg gerade erst am Anfang. Und sie würden sicher noch eine Menge miteinander ausprobieren.
Was sie nur aus der letzten erotischen Geschichte her kannte aber dennoch als höchst interessant einstufte, war ein SM-Hotel. Ob es so etwas in der Realität gab, wagte sie kaum anzuzweifeln. Denn je intensiver sie sich mit dem Thema befasste und ihre Einblicke vertiefen konnte, um so mehr verstärkte sich ihr Eindruck, dass SM viel verbreiteter war, als sie zunächst angenommen hatte.
Am Mittwoch, als Hanna von der Arbeit nach Hause kam, reichte ihr der Hausmeister ein Päckchen. Er hatte die Wohnung im Eingangsbereich und wenn etwas nicht in die Briefkästen passte, gab der Postbote die Sendung bei ihm ab.
Der alte Hausmeister kannte alle Menschen, die hier wohnten. Wusste, wann sie kamen und gingen. Er hatte immer die neuesten Gerüchte parat und war auf seine Art ein ganz Netter.
Hanna bedankte sich bei ihm, nahm das unscheinbar wirkende Päckchen entgegen und stieg die Treppe zu ihrer Wohnung hinauf.
Sie war wirklich froh, dass der Sendung ihr Inhalt nicht anzusehen war. Denn sie hatte keine Lust, sich irgendwem gegenüber zu erklären.
Ihre Neugier war groß, musste aber warten, bis sie sich geduscht und umgezogen hatte.
Danach widmete sie sich ihrer neuen Errungenschaft.
Diese Dinge in der Hand zu halten. Ihr eigenes Fesselungs-Set. Schon diese Kleinigkeit gab ihr wieder das Gefühl von Macht.
Mit einem Mal steigerte sich die Lust, ihren Sklaven kniend vor sich zu sehen, ins Unermessliche.
Sogleich schaltete Hanna den PC an. Sie würde Jörg eine Einladung für das kommende Wochenende schicken.
Im selben Moment fiel ihr auf, dass sie ihm schon wieder zwei Tage nicht geschrieben hatte. Na ja, jetzt würde sie es ja tun.
Sie freute sich nicht nur darauf, ihre neu entdeckten Gelüste mit ihm ausleben zu können. Sie freute sich ebenso auf ihn. Und das schrieb sie ihm in ihrer Mail.
Dabei fragte sie sich, ob sie das
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