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Hunter 05 - Späte Vergeltung

Hunter 05 - Späte Vergeltung

Titel: Hunter 05 - Späte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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konnte. Vielleicht wäre es auch sinnvoll, mit den damals zuständigen Detectives zu sprechen.
    Als Nächstes rief er beim Direktor des Gefängnisses an, in dem Scott über ein Jahr lang inhaftiert gewesen war. Die kurze Unterhaltung reichte, um das schlechte Gefühl in seinem Magen noch zu verstärken. Scott war von seinen Mithäftlingen nicht gut behandelt worden; er war etliche Male auf der Krankenstation gelandet. Warum genau, unterlag der Schweigepflicht, aber Zach konnte es sich vorstellen. Noch ein Grund mehr, um in Scott den Wunsch zu verstärken, sich zu rächen, sobald er entlassen würde. Das würde zu den schweren Wunden passen, die er Candice zugefügt hatte, und zu der Tatsache, dass sie auch vergewaltigt worden war.
    Anschließend versuchte Zach herauszufinden, wo Christine Higgins inzwischen lebte, doch in der Datenbank fand sich keine Angabe dazu. Vielleicht stand es in den Akten, aber wahrscheinlicher war, dass das damalige Opfer der Polizei seine neue Anschrift nie gemeldet hatte. Dann musste er über das Einwohnermeldeamt gehen, um Christine schnellstmöglich vor Scott zu warnen, denn sicher wollte er auch an ihr Rache nehmen.
    Um seine letzten Zweifel an Scotts Schuld zu zerstreuen, rief Zach als Nächstes den Sozialarbeiter an, der als Scotts Bewährungshelfer fungierte. Dieser erzählte ihm, dass er am Vortag noch Kontakt mit Scott gehabt habe. Offenbar hatte dieser sich gemäß den Bewährungsauflagen regelmäßig gemeldet und schien gewillt zu sein, ein normales Leben zu führen.
    Nach einigem Druck nannte der Sozialarbeiter ihm Scotts Adresse, bestand aber darauf, dabei zu sein, wenn Zach mit ihm sprach. Damit konnte Zach leben, sofern er ihm nicht in die Quere kam. Da er sowieso nicht länger still sitzen konnte, beschloss er, die Sache gleich hinter sich zu bringen. Er steckte seine Waffe ins Schulterholster und zog ein leichtes Jackett darüber, auch wenn er in der Hitze vermutlich fast umkommen würde. Doch er wollte dem Mann auf keinen Fall unbewaffnet gegenüberstehen. Sein Vorgehen entsprach zwar nicht ganz den Vorschriften, aber das war ihm im Moment egal.
    Wie erwartet dauerte es bei dem starken Verkehr einige Zeit, bis er endlich vor dem anonymen Mehrfamilienhaus in einer der schlechteren Gegenden von Queens ankam. Der Sozialarbeiter wartete bereits vor der Tür, als Zach am Straßenrand parkte. Er hängte eine Plakette des Police Departments an den Rückspiegel, in der Hoffnung, dass der Wagen noch da sein würde, wenn er wieder aus dem Gebäude kam. Eilig stieg er aus und strebte auf das Haus zu. Er hatte keine Zeit zu verlieren, wenn er hinterher noch pünktlich zu Chloe kommen wollte. Nicht dass sie wieder auf komische Ideen kam, wenn er sich verspätete.
    Der Sozialarbeiter blickte ihm ungeduldig entgegen.
    Zach gab ihm die Hand. »Ich bin Detective Murdock. Entschuldigen Sie bitte die Verspätung, der Verkehr war mörderisch. Haben Sie schon geklingelt?«
    »Warner. Nein, ich dachte mir, es ist besser, die Sache so kurz wie möglich zu halten. Schließlich haben wir beide keine Befugnis und sind auf sein Wohlwollen angewiesen.«
    Auch wenn Zach das wusste, denn schließlich gab es noch keine offiziellen Ermittlungen gegen Scott, gefiel ihm der Gedanke überhaupt nicht. Er biss die Zähne zusammen, um nichts zu sagen, das Warner dazu bewegen könnte, die ganze Sache abzublasen. »Wollen wir?«
    Der Sozialarbeiter nickte knapp und schob die Haustür auf. Zach folgte ihm die Treppe hinauf, bis Warner vor einer Tür stehen blieb. Bevor Zach reagieren konnte, klopfte er bereits. Aufgebracht gab Zach ihm ein Zeichen, von der Tür zurückzutreten und zog seine Waffe. Es war durchaus schon vorgekommen, dass ein Verbrecher mit Kugeln geantwortet hatte, wenn jemand vor seiner Tür stand. Warner wurde blasser, trat aber zur Seite, sodass er durch die Wand geschützt war.
    Als niemand öffnete, klopfte Zach noch einmal lauter. »Bentley Scott, machen Sie auf!«
    Wieder passierte nichts.
    »Vielleicht ist er nicht da.«
    Ja, oder er war in der Wohnung und wollte nicht mit ihnen sprechen. Zach gab Warner ein Zeichen, dass er es noch einmal versuchen sollte.
    Der Sozialarbeiter klopfte erneut. »Mr Scott? Hier ist Rick Warner, ich muss mit Ihnen sprechen.«
    Stille. Die Haare in Zachs Nacken stellten sich auf. Am liebsten würde er die Tür eintreten, doch damit sicher einen Schritt zu weit gehen.
    »Der ist nicht mehr da.«
    Zach fuhr herum, als die Stimme hinter ihm erklang. Automatisch

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