Hunter 05 - Späte Vergeltung
ihren Kopf zur Seite. Verdammt, warum war ihm das aufgefallen? Jeder andere Mann wäre zufrieden gewesen und hätte es nicht weiter erwähnt.
Zach dagegen zwang sie dazu, ihn wieder anzusehen. »Chloe?«
Sie stöhnte genervt auf. »Es war dein Lächeln, okay? Du hast mich angelächelt, und das hat mir schon gereicht, um …« Chloe sah gerade noch seine Zähne in einem Lächeln aufblitzen, als er sich über sie beugte und sie leidenschaftlich küsste.
Schwer atmend fiel er schließlich wieder zurück. »Gott, du schaffst mich, Frau!«
Zufrieden lächelte Chloe ihn an. »Dito.«
Lange Zeit sah er sie einfach nur an, dann stand Zach auf und kam kurz darauf mit einem feuchten Waschlappen zurück. Nachdem er ihren Bauch gesäubert hatte, legte er sich wieder neben Chloe, schlang seinen Arm um sie und zog sie dicht an sich. Sie versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie glücklich sie darüber war. Beinahe hatte sie befürchtet, dass er sich nach dem Sex wieder zurückziehen und eine Mauer zwischen ihnen aufbauen würde. Aber anscheinend hatte er kein Problem mehr damit, dass sie sich jetzt endlich nähergekommen waren. Ein gutes Zeichen, denn sie war noch lange nicht mit ihm fertig.
Anscheinend musste sie eingeschlafen sein, denn Chloe wachte erst wieder auf, als ein ungewohntes Klingeln sie weckte. Es dauerte einen Moment, bis sie es schaffte, sich ganz aus ihren Träumen zu lösen und den Anflug von Panik zu überwinden, als sie Zach nicht neben sich fand. Hatte sie etwa geträumt, dass sie sich geliebt hatten? Ihr Herz setzte vor Schreck einen Schlag aus und klopfte schneller weiter, als Zach nackt ins Zimmer trat und ihr etwas hinhielt. Chloe blinzelte ihn an.
Ein leichtes Lächeln spielte um seinen Mund. »Dein neues Telefon klingelt. Willst du nicht drangehen?«
Der Gedanke, es könnte jemand aus ihrer Familie sein, ließ sie sich rasch aufsetzen und die Bettdecke über ihren nackten Körper ziehen, bevor sie ihre Hand nach dem Handy ausstreckte.
Mit hochgezogenen Augenbrauen blickte Zach sie an und reichte ihr schließlich das Telefon. Dann lehnte er sich mit dem Rücken an den Schrank. Anscheinend hielt er nichts von Privatsphäre.
Chloe schüttelte den Kopf und nahm das Gespräch an. »Ja?«
»Chloe Hunter?« Die männliche Stimme kam ihr bekannt vor, aber sie konnte sie nicht richtig einordnen.
Unbehagen stieg in ihr auf. »Ja?«
Zach ließ die Arme sinken, die er über der Brust gekreuzt hatte, und trat näher zum Bett.
Der Anrufer atmete tief durch. »Oh gut, ich dachte schon, Ihnen wäre etwas passiert.« Er lachte kurz. »Ich weiß, es ist verrückt, aber ich habe gehört, dass eine junge Frau von einer Fähre in den East River gefallen ist, kurz nachdem Sie meinen Club verlassen hatten, und irgendwie hatte ich befürchtet, dass Sie es sein könnten.«
Erst jetzt erkannte Chloe die Stimme und lehnte sich erleichtert zurück. »Dave Reyes?«
Ein kurzes Lachen ertönte. »Genau. Entschuldigung, ich scheine meine Manieren verlegt zu haben. Es geht Ihnen also gut?«
»Ja, allerdings bin ich tatsächlich von der Fähre in den East River gestoßen worden. Wie kamen Sie darauf, dass ich es sein könnte?« Eine Weile herrschte Schweigen, und Chloe presste das Telefon ans Ohr, um besser hören zu können. »Dave, sind Sie noch da?« Aus den Augenwinkeln sah sie, dass Zach sich bereit machte, ihr das Handy zu entreißen, deshalb hielt sie eine Hand hoch, um ihn aufzuhalten.
»Ja. Verdammt! Aber es ist Ihnen nichts passiert?«
Chloe verzog den Mund. »Außer dass ich fast ertrunken wäre und eine Platzwunde am Hinterkopf habe, nein.«
Dave räusperte sich. »Ich weiß auch nicht, wie ich darauf kam, Cop-Instinkt vielleicht. Es passiert eher selten, dass jemand auf dieser Strecke von der Fähre fällt, und nachdem Sie mir gesagt hatten, dass Candice und ihr Lebensgefährte tot sind und der Täter noch nicht gefasst … Irgendwie kam es mir so vor, als könnten Sie in Gefahr schweben.«
Chloe schauderte, als sie sich daran erinnerte, wie nah sie daran gewesen war, wirklich zu sterben. »Dann würde ich sagen, dass auf Ihre Instinkte Verlass ist.«
Dave lachte harsch auf. »Nicht, dass ich mir etwas dafür kaufen könnte. Haben Sie einen Schutz?«
Sie bemühte sich, Zach nicht anzusehen, aber sie spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. »Ja, es ist ein Detective bei mir.«
»Gut. Denn wenn der Täter noch nicht mal davor zurückschreckt, in aller Öffentlichkeit eine Anwältin anzugreifen,
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