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Hunter 05 - Späte Vergeltung

Hunter 05 - Späte Vergeltung

Titel: Hunter 05 - Späte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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sogar tanzen konnte.
    Eine Bewegung zwischen den Bäumen lenkte Chloes Blick ab. Sie sah genauer hin und entdeckte Zach, der an einen Baumstamm gelehnt die Tanzfläche beobachtete. Aus dieser Entfernung konnte sie seinen Gesichtsausdruck nicht sehen, aber sie konnte sich vorstellen, wie schwer es für ihn sein musste, Autumn und Shane so glücklich zu sehen. Nach kurzem Zögern entschied sie, dass es Zeit war, ihn abzulenken und ihm zu zeigen, dass es auch noch andere Frauen gab. Sie selbst zum Beispiel.
    Zach lehnte an einem Baum ein Stück vom Ranchhaus entfernt und beobachtete mit einem hohlen Gefühl in der Brust das Treiben auf der Tanzfläche. Nein, das war nicht ganz richtig, eigentlich sah er nur ein einziges Paar: Autumn schwebte in Shanes Armen über das Parkett und strahlte vor Glück, während sie ihrem Mann dabei tief in die Augen sah. Shane war genauso in sie vernarrt und schon den ganzen Tag nicht aus dem Lächeln herausgekommen. Das konnte Zach sehr gut nachvollziehen. Wenn Autumn ihn selbst jemals so angesehen hätte, wäre er nun vielleicht der glücklichste Mann der Welt. Aber das hatte sie nicht, weder damals in New York noch bei seinen Besuchen hier in Utah. Und er konnte Shane nicht einmal hassen, denn der Ranger war ein furchtbar netter Mensch. Kein Wunder, dass Autumn sich in ihn verliebt hatte und nicht in einen grüblerischen Detective aus New York.
    Einen Moment lang schloss Zach die Augen, aber die Szene spielte sich in seinem Gehirn weiter ab. Er konnte der Tatsache nicht entkommen, dass er Autumn für immer verloren hatte, egal, was er noch versuchen würde. Inzwischen hatte er sich damit arrangiert, zumindest hatte er das geglaubt, aber sie hier so zu sehen, ließ wieder alle alten Gefühle in ihm hochkommen. Vermutlich wäre es besser, jetzt zu gehen, bevor er sich noch ganz zum Narren machte.
    »Ein schönes Paar, oder?« Die weibliche Stimme durchbrach abrupt seine Gedanken.
    Zach warf der Frau einen flüchtigen Blick zu und erkannte eine von Shanes Schwestern. Autumn hatte sie ihm vor der Hochzeit von Weitem gezeigt. Sein Blick glitt wieder zur Tanzfläche. »Ja.« Er merkte selbst, wie gepresst seine Stimme klang, konnte es jedoch nicht verhindern. Mit etwas Glück würde die Frau einsehen, dass er keine Gesellschaft wollte, und ihn in Ruhe lassen.
    »Wir wurden uns noch nicht vorgestellt, ich bin Chloe, Shanes Schwester.«
    Leider schien sie den nicht ganz so subtilen Hinweis nicht verstanden zu haben, deshalb wandte Zach sich ihr widerwillig erneut zu. »Zach Murdock.«
    Offensichtlich wusste sie das schon, denn ihr Gesichtsausdruck zeigte keine Überraschung. »Du bist der Polizist, der Autumn geholfen hat.«
    Zach lachte ohne Humor. »Wenn man das Hilfe nennen kann.«
    Zwar war er damals in den Arches National Park geeilt, als er hörte, dass Autumns Verfolger wieder aufgetaucht war, doch er war prompt in dessen Falle gelaufen. Im Gebüsch vor Autumns Hütte hatte er ein Aufblitzen bemerkt und dessen Ursache herausfinden wollen. Zwar hatte er seine Pistole dabeigehabt, doch Pears hatte sich ihm unbemerkt von hinten genähert und ihn mit einem Knüppel niedergeschlagen. Obwohl er sich nach Kräften wehrte, hatte er es nicht geschafft, den Verbrecher aufzuhalten. Infolgedessen hatte er selbst mit einer Kopfverletzung einige Monate im Koma gelegen, und Autumn war erneut entführt und verletzt worden. Glücklicherweise hatten Shane und sein Bruder Clint sie gerade noch rechtzeitig retten können. Wie immer, wenn er darüber nachdachte, begann sein Kopf zu schmerzen.
    »Möchtest du tanzen?«
    Zach schreckte aus seinen düsteren Gedanken auf und blickte auf Chloe hinunter. Mit großen hellbraunen Augen in einem herzförmigen Gesicht sah sie ihn hoffnungsvoll an. Sie war attraktiv, keine Frage, aber sie wirkte, als wäre sie Jahrzehnte jünger als er. In ihrer Gegenwart kam er sich furchtbar alt vor.
    Deshalb schüttelte er als Antwort auf ihre Frage den Kopf. »Entschuldige, ich sollte jetzt lieber gehen.«
    Enttäuscht blickte Chloe ihn an. »Aber die Feier hat doch gerade erst begonnen. Autumn möchte sicher, dass du noch ein wenig bleibst.«
    Die Vorstellung, dass Autumn ihn mit ihren grünen Augen ansehen und ihn bitten könnte, zu bleiben, veranlasste ihn dazu, sich abrupt umzudrehen und in Richtung Parkplatz zu gehen.
    Chloe rannte hinter ihm her. »Hey, das kannst du doch nicht machen!«
    Zach blieb stehen, drehte sich aber nicht noch einmal um. »Sag Autumn bitte, dass ich

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