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Hush Hotel

Hush Hotel

Titel: Hush Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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einen Blick in die halb leere Bar, bevor er sie wieder ansah. “Ja, das sehe ich.”
    Sie streckte ihm die Zunge raus und ließ ihn alleine, um sich um andere Gäste zu kümmern. Er beobachtete sie und bewunderte wieder ihre langen Beine, die sie hoffentlich bald um ihn schlingen würde und sich warm und weich an ihn schmiegen.
    Er wollte ihre Fersen in seinem Fleisch spüren, damit er tiefer in sie eindrang. Aber genug davon. Wenn er sich noch länger seinen Fantasien hingab, würde er mit einer Riesenlatte die Bar verlassen müssen.
    Aber es war gar nicht so leicht, an etwas anderes zu denken, wenn sie in der Nähe war. Sie nahm ihn völlig ein. Sie faszinierte ihn.
    Er wollte mehr, er wollte sie ganz. Er würde nie genug von ihr bekommen, da war er sich sicher.
    Ob sie wirklich so besonders war, wie sie ihm gerade vorkam? Oder versuchte er nur verzweifelt, seinen Zynismus loszuwerden, ohne zu sehen, was wirklich war?
    Ob er sich nur in dieser Fantasie verlor, um sich nicht mit seinem realen Leben befassen zu müssen? Ob es vielleicht doch mehr Möglichkeiten als den Umzug nach Austin gab, die sein Leben und seine Einstellung ändern könnten?
    Nachdem sie für einen Gast ein Bier gezapft und einem anderen bei seinem Kummer zugehört hatte, kam sie wieder zu Quentin zurück und wischte den Tresen ab, wo ein weiterer Gast gerade ein nicht zu verachtendes Trinkgeld liegen gelassen hatte.
    Sie steckte die Scheine in einen Kognakschwenker unter der Bar. “Deswegen stehe ich hier und sitzt du da. Damit verdiene ich meine Brötchen. Du bist nur das Sahnehäubchen. Und jetzt sag mir, wie dein Tag war. Weißt du schon, wem du dein Imperium verkaufst?”
    Ein Gespräch über Sahnehäubchen wäre gefährlich … Er konnte sich so schon nur schwer losreißen von dem Bild, wie sie ihn ritt. “Ja, in der Tat. Die Bedingungen von allen Kandidaten waren austauschbar. Es ging im Prinzip nur um die Vereinbarkeit, um Ansichten und Kontrolle.”
    “Deine Kontrolle, logischerweise.” Als er nickte, lächelte sie und fügte hinzu: “Schön für dich. Dann hast du ja gekriegt, was du wolltest.”
    “Wie immer”, rutschte ihm raus. “Tut mir leid. Das war unverschämt, oder?”
    “Aber zumindest ehrlich.” Sie nahm sein leeres Glas und stellte es zu den anderen schmutzigen Gläsern in die Spüle. Er wollte keinen zweiten Drink. “Du brauchst dich dafür nicht zu entschuldigen. Bei dem, was du erreicht hast, darfst du ruhig so was sagen.”
    Er beugte sich näher zu ihr und lehnte die Unterarme auf den Tresen. “Aber ich darf nicht reden, ohne vorher zu denken.”
    “Dazu sag ich nichts.” Sie griff nach ihrer Wasserflasche, schraubte sie auf und nahm einen Schluck. “Aber offensichtlich denkst du zu viel, weil du über dich selbst ja gar nichts rauslässt.”
    Sie wollte nicht nachgeben, wie ein Hund mit seinem Knochen. “Es gibt nichts rauszulassen. Ich hab dir schon alles erzählt. Ich war auf der Highschool in einer Band und auf dem College auch. Und seitdem habe ich jeden Tag meines Lebens mit Musik zu tun gehabt.”
    “Nein.” Ihr Ton wurde härter. Sie stoppte die Flasche kurz vor ihren Lippen. “Das hast du mir nicht erzählt. Bis gerade jedenfalls.”
    “Siehst du? Weil es nichts Besonderes ist.” Er wollte nicht, dass sie noch weiterbohrte, sonst würde sie herausfinden, dass hinter dem, was sie sah, gar nichts Großartiges steckte.
    Er hatte immer in der Musikbranche Karriere machen wollen, und das war's. So war es und so war er.
    Natürlich war er stolz auf das, was er erreicht hatte, aber dafür hatte er auch viele Opfer gebracht. Indem er nach Austin zurückging, konnte er einiges aufholen. Er konnte sich für den Rest seines Lebens von der Öffentlichkeit abschotten. Er konnte von vorne anfangen, und bei dieser Vorstellung musste er lächeln.
    “Das glaub ich dir nicht”, sagte sie, schraubte die Flasche wieder zu und stellte sie weg. “Es ist wohl etwas Besonderes. Es ist gigantisch. Es ist Wahnsinn. Du bist doch höchstens – wie alt? – 35? 37? Und du hast schon so viel erreicht.”
    Er sah sie lange an, ihre funkelnden blauen Augen, ihr Lächeln, das direkt aus ihrer Seele zu kommen schien.
    Ihre Bewunderung war nicht die eines jungen Fans, der ihn für unfehlbar hielt, und nicht die einer angehenden Musikerin, die auf die große Karriere hoffte.
    Es war die Bewunderung einer Frau für ihren Mann. Diese Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag in die Magengrube. “Hast du bald Pause?”
    Sie drehte

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