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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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dem Anblick hingerissen zu sein schien. »Was denkst du?« fragte sie.
    Er schien mit den Gedanken von weit her zu kommen: »Wieviel Glück ich bisher gehabt habe«, sagte er. »Ich bin Henry praktisch von der Schulbank weg zugeteilt worden. Die meisten meiner Kommilitonen schlagen sich mit Landgewinnungsprojekten in Peru und Nordafrika herum. Aber ich bin losgeflogen und habe den Tempel der Winde gesehen. Und ich war dabei, als die meisten der wichtigen Entdeckungen gemacht wurden. Und jetzt bin ich hier …«
    Jakes Stimme unterbrach ihn: »Wir nähern uns jetzt dem Vordereingang.«
    Truscott ließ den Blick über ihre Passagiere schweifen und sagte: »In Ordnung. Lassen Sie uns anfangen.«
    Sie hatten sich mehr oder weniger zufällig für eine offenstehende Schleuse entschieden. Die rote Außenhaut der Station bewegte sich langsam vor den Fenstern. Hutch hatte eben damit begonnen, ihre Ausrüstung zu überprüfen, als Jake hörbar nach Luft schnappte.
    »Was ist los?« fragte Sill.
    »Die innere Schleusentür«, antwortete Jake. »Sie steht ebenfalls offen.«
    »Nicht versiegelt«, sagte Maggie. Das Innere der Station war dem Vakuum ausgesetzt.
    »Können wir ein Bild bekommen?« fragte Sill. »Das macht doch keinen Sinn. Luftschleusen werden immer so konstruiert, daß man nicht beide Türen gleichzeitig öffnen kann. Weil man ansonsten ins Gras beißt. Weil wahrscheinlich jedermann sonst ins Gras beißt.«
    »Irgendwer muß den Sicherheitsmechanismus außer Kraft gesetzt haben«, sagte Hutch. Sie blickte Carson fragend an. »Ich überlege gerade, ob die anderen Schleusen auch offenstehen.«
    Die Fähre kam zum relativen Stillstand und brachte meterlange magnetische Kupplungen in Position, die speziell für diesen Flug eingebaut worden waren. Als Jake überzeugt war, daß sie nahe genug an die Station herangeglitten waren, aktivierte er die Magnete, und ein schwaches Rucken ging durch die Fähre. »Wir sind da«, sagte er.
    Während seine Passagiere ihre Flickingergeschirre anlegten, verschloß er den Durchgang zum Cockpit. Sie stiegen in ihre Magnetstiefel, überprüften ein letztes Mal die Atmer, und als sie fertig waren, pumpte Jake die Luft aus der Kabine und dem Frachtraum ab. Sill öffnete die Tür an der Rückseite der Kabine und ging in den Frachtraum, wo er je einen tragbaren Scanner an die Gruppen verteilte und sich mit geübter Bewegung einen Pulser in eine Seitentasche steckte. Carson überreichte er einen zweiten. Der nahm ihn entgegen, überprüfte den Ladezustand und steckte ihn ebenfalls ein. Anschließend zog Sill etwa dreißig Meter Leine hervor und sagte: »Wir werden das hier an der Stationsschleuse anbinden. Haken Sie sich daran fest, wenn sie hinüberwechseln. Wir befinden uns in ständiger Rotation, und wenn jemand abgetrieben wird, können wir ihn vielleicht nicht zurückholen.« Dann blickte er sich um und überzeugte sich davon, daß alle ihre Energiefelder eingeschaltet hatten. »Direktorin«, sagte er, »wenn Sie die Ehre hätten?«
    Truscott schüttelte den Kopf und blickte auf Carson. »Frank?«
    Und Carson, ganz im Geist der Tradition, wandte sich an Maggie. »Du hast uns hergebracht.«
    Maggie nickte dankbar, und sie öffnete die Schleusentür. Die Außenhaut der Station wölbte sich ihnen auf Armeslänge entgegen. Sie war von Schrammen und Kratzern übersät. Maggie streckte die Hand aus und berührte sie. Erstkontakt.
    »Wenn du willst«, sagte Hutch zu Carson, »mache ich die Leine fest.«
    Er nickte, und Hutch stieg durch die Luke nach draußen.
    »Vorsichtig«, flüsterte Sill.
    Hutchs Schwung trieb sie auf die Hülle der Station zu, wo ihre Magnetsohlen haften blieben. Sie blickte sich nach der Schleuse um.
    Über ihr. Etwa zehn Meter.
    Sill befestigte ein Ende der Leine mit einer magnetischen Klammer an der Hülle der Fähre, dann reichte er Hutch das andere Ende zusammen mit einer weiteren Magnetklammer. Sie hakte die Leine in ihren Gürtel und setzte sich in Richtung der Schleuse in Bewegung, während sich ihre Perspektive verschob: Das Deck des Frachtraums, das bisher »unten« gewesen war, drehte sich um neunzig Grad. Ihr Magen rebellierte, und sie schloß die Augen, um das Ende des Schwindelanfalles abzuwarten. Der Trick war, sich von nun an auf das Wrack zu konzentrieren und sich einzureden, daß es reglos im Raum hing. Vergiß die Fähre, die plötzlich senkrecht steht. Der Himmel bewegte sich um sie herum, aber sie konzentrierte sich auf die Schleuse.
    Das Tor war

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