Hutch 01 - Gottes Maschinen
Struktur.«
Carson stand wartend dabei, als seine Mannschaft sich im Fährhangar versammelte. George schien aufgeregt und glücklich zu sein, und Maggie war gespannt und sprühte vor Unternehmungslust. Sie waren sich während der Reise nähergekommen, und Carson hatte herausgefunden, daß sie viel mehr menschliche Wärme besaß, als er je vermutet hätte. Und sie war viel unvoreingenommener, als sie sich eigentlich selbst eingestand. Heute, wo sie im Begriff standen, Geschichte zu machen, rechnete sie damit, daß Fotos geschossen wurden. Und hatte sich entsprechend gekleidet.
Janet spielte wie üblich die Rolle der lässigen, durch nichts aus der Ruhe zu bringenden Frau. Sie unterhielt sich leise mit Hutch. Aber ihre Haltung war ein wenig aufrechter als üblich, ihre Augen leuchteten heller, und Carson spürte, wie gespannt sie darauf wartete, endlich mit dem Unternehmen zu beginnen.
Und schließlich Hutch selbst. Er hatte gelernt, ihre Gefühle an ihrem Gesicht zu erkennen. Heute schien sie gedankenverloren, geistesabwesend, in sich gekehrt. Und Carson verstand, daß ihr gemeinsames Ziel für Hutch eine weit persönlichere Angelegenheit war als für die Archäologen. Sie hatten den heiligen Gral entdeckt, und vielleicht noch weit mehr. Priscilla Hutchins hatte nie gelernt, loszulassen, und sie schleppte eine Menge an Erinnerungen mit hinüber zu dem Wrack.
»Die Sicherheit kommt zuerst«, sagte er, »wenn wir auf dem Weg nach drüben sind. Paßt auf, daß euch nichts zustößt – und zerbrecht mir nichts …«
Sie würden drei Gruppen bilden: Janet und Carson, George und Maggie und Hutch mit Truscott und Sill. »Ich hätte es vorgezogen, wenn wir Doktor Truscott und ihren Wachhund nicht mit uns hätten herumschleppen müssen, aber da ihnen nun mal die Fähre gehört, können wir wohl nichts dagegen tun. Hutch, ich möchte, daß du sie im Auge behältst. Paß auf, daß ihnen nichts zustößt und daß sie sich nicht verlaufen.
Wir werden ständig in Verbindung bleiben und uns alle zehn Minuten bei den anderen melden. Versucht, euch nicht an Einzelheiten aufzuhalten. Wir benötigen einen groben Grundriß und einen Überblick. Wenn wir das erledigt haben, machen wir einen Plan und versuchen, systematisch vorzugehen.«
»Wie lange bleiben wir drüben?« fragte Maggie.
»Vier Stunden. Damit haben wir einen genügend hohen Sicherheitsspielraum. Wir werden ein paar Flickinger extra mitnehmen. Und ausreichend Luftreserven, die wir auf der Fähre lassen. Nur für alle Fälle. Hutch?«
»Wird während der Operation jemand in der Fähre zurückbleiben?«
»Jake, unser Pilot. Er wartet. Wir werden durch eine der offenstehenden Schleusen an Bord gehen, von denen es eine ganze Menge zu geben scheint. Offensichtlich haben sich die Bewohner nicht die Mühe gemacht, hinter sich abzusperren, als sie verreisten.«
Sill meldete sich über Commlink. »Wir sind in einigen Minuten fertig.«
George war mit seinem elektronischen Notizbuch beschäftigt. »Die Station hat mindestens sechs große Schleusen oder zumindest Öffnungen, die wie Schleusen aussehen«, sagte er. »Drei von ihnen stehen offen. Jedenfalls die äußeren Schotten.« Er blickte auffordernd in die Gesichter der anderen und lud zu einer Erklärung ein.
Janet meinte: »Vielleicht hatten sie es eilig?«
»Weiß nicht«, ertönte die Stimme von Sill.
»Ich glaube«, sagte Maggie, »wir werden herausfinden, daß sie alles mitgenommen haben, was einigermaßen wertvoll war. Die letzten Besucher waren bestimmt Plünderer. Das würde auch erklären, warum sie sich nicht die Mühe gemacht haben, hinterher die Schleusen zu verschließen.« Sie legte einen Finger an ihre Lippen. »Ich frage mich nur, warum es keine anderen Stationen gibt. Neuere. Es sollte auch höherentwickelte Raumstationen geben.«
»Wer kann das schon wissen?« sagte Carson. »Vielleicht sind sie alle abgestürzt.« Er blickte seine Leute der Reihe nach an. »In Ordnung. Was sonst noch? Was haben wir übersehen?«
Hutch blickte auf. »Pulser?«
»Jede Gruppe führt einen mit sich«, antwortete Carson.
»Warum sollten wir sie brauchen?« fragte Maggie.
»Zum Beispiel, um Türen zu öffnen, die versperrt sind.«
Maggie schien sich unbehaglich zu fühlen.
»Was gefällt dir nicht daran?« fragte Janet. »Es ist doch nicht unvernünftig, oder?«
»Ich weiß nicht«, erwiderte Maggie. »Der Ort ist so geisterhaft. Vielleicht ist es keine gute Idee, mit Waffen darin herumzulaufen. Vielleicht
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