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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Überlegungen hatten den Kapitän veranlaßt, sich während der Annäherung an Beta Pac III kühl und distanziert zu verhalten. Er war nicht darauf aus, sich mit Melanie Truscott anzulegen, denn er wußte sehr gut, daß es einer Karriere nicht zuträglich war, wenn man sich den Mächtigen widersetzte – selbst wenn die Mächtigen zeitweilig in Schwierigkeiten steckten. Leute in Truscotts Position hatten die Eigenart, immer wieder auf die Beine zu fallen. Andererseits war er auch nicht Schauspieler genug, um sein Mißbehagen vor ihr verbergen zu können.
    Er fühlte sich kompromittiert, und das ärgerte ihn gewaltig. Sein Groll richtete sich zu einem nicht unerheblichen Teil gegen die schiffbrüchigen Archäologen und unter ihnen ganz besonders gegen diesen Carson, der so tat, als wüßte er immer alles besser.
    Zufrieden, daß die Fähre pünktlich wie versprochen für das Rendezvous bereitstand, machte der Kapitän sich auf, um Truscott zu suchen. Er fand sie im vorderen Aufenthaltsraum, wo sie sich angeregt mit Sill unterhielt. Sie blickte auf, als er eintrat, bemerkte seine ernste Miene und setzte ihr liebenswürdigstes Lächeln auf.
    »Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken weiterzumachen«, sagte er.
    »Oh?« Truscott warf ihm einen stechenden Blick zu. »Was macht ihnen Sorgen?«
    »Einiges.« Seine Stimme bebte. Er widersprach nicht gerne einem Vorgesetzten, selbst wenn er damit nur seiner Pflicht zur Beratung nachkam. Aber nun, da er einmal angefangen hatte, würde er seinen Weg weitergehen.
    »Erstens, das Übersetzen von Personal zu einem Wrack unbekannter Herkunft stellt eine direkte Verletzung der Vorschriften dar, egal, wie Sie es sonst nennen mögen. Und wenn es einen Notfall gibt, sind wir nicht genügend ausgerüstet, um damit fertig zu werden. Unsere medizinische Abteilung ist sehr klein. Wir besitzen nur diese eine Fähre. Wenn sie da drüben in Schwierigkeiten geraten, dann kann Ihnen niemand zu Hilfe kommen. Zumindest nicht schnell und unkompliziert. Ganz gewiß nicht schnell!
    Außerdem habe ich zwar bei dieser erfundenen Geschichte von einer Reiseunterbrechung wegen technischer Probleme mitgemacht, aber wenn wir erst bohrende Fragen beantworten müssen, wird uns das nicht retten. Wenn ein Problem auftaucht, wenn wir einen größeren Teil unserer Ausrüstung verlieren, das Schiff beschädigt wird oder, was Gott verhüten möge, sogar jemand bei diesem Abenteuer ums Leben kommt, dann, so glaube ich, wird die Firma kurzen Prozeß mit uns beiden machen.« Er legte eine Pause ein, um den Ernst seiner Worte zu unterstreichen. »Und es gibt noch weitere Probleme, die sich möglicherweise stellen. Beispielsweise das Artefakt. Er ist wahrscheinlich unbezahlbar, und wenn wir es beschädigen – wird man uns nicht dafür zur Rechenschaft ziehen?«
    Truscott nickte derart aufreizend, daß Morris zu der Überzeugung gelangte, sie hätte all diese Fakten bereits gegeneinander abgewogen. »Und was schlagen Sie also vor, John?«
    »Ganz einfach. Setzen Sie Kurs auf die Erde. Berichten sie von unserer Entdeckung, und lassen Sie die Leute an die Sache heran, die Erfahrung im Umgang mit solchen Dingen haben und entsprechend ausgerüstet sind.« Er straffte seine Schultern.
    »Vielleicht haben Sie recht«, erwiderte Truscott. »Aber genausowenig, wie Sie einfach durch die Luftschleuse spazieren können, kann ich mich von all dem da draußen abwenden. John, sind Sie denn kein bißchen neugierig? Wollen Sie gar nicht wissen, was da draußen ist? Oder unten auf der Oberfläche?«
    »Nicht, wenn es gegen meine Pflichten verstößt.«
    »Ich verstehe. Wir sind in dieser Hinsicht unterschiedlicher Auffassung. Bitte fahren Sie mit den Vorbereitungen fort.«
    Er verbeugte sich. »Wie sie wünschen. Die Fähre ist bereit.«
    »Vielen Dank. Und John?«
    Er drehte sich um.
    »Notieren Sie Ihre Einwände im Logbuch.«
    »Vielen Dank, Direktorin.«
    Er marschierte durch die stillen Gänge der Catherine Perth zurück zur Brücke, und er wußte, daß Truscott alles für ihn tun würde, was in ihrer Macht stand, wenn etwas schiefging. Aber es würde nicht viel nützen: Sie würden alle zusammen untergehen.
     
    Der Commoffizier meldete sich bei Carson. »Wir haben die Antwort auf Ihre Frage, Sir.«
    Frank war zusammen mit Maggie auf dem Weg zum Fährhangar. »Schießen Sie los!«
    »Die teleskopische Untersuchung der Anomalie auf III-B hat Zerstörungen erkennen lassen. Wahrscheinlich mehr als dreißig Prozent der

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