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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Gruppenbild. »Kein Zweifel«, sagte George. »Sie posieren!«
    Carson lachte.
    »Was ist so lustig?« fragte George.
    »Ich bin mir nicht sicher.« Er mußte erst nachdenken, bevor ihm die Absurdität des Gedankens bewußt wurde, daß sich derart einschüchternde Wesen zu einem Gruppenfoto aufstellen sollten.
    Auf einem weiteren Foto standen zwei Wesen, neben einem Gegenstand, der ein Automobil hätte sein können. Sie winkten.
    Carson war tief bewegt. »Was meint ihr, wie lange ist das her?«
    George betrachtete das Bild. »Sehr lange.«
    Trotzdem. Der Ort erweckte nicht den Eindruck des Gewichts von Jahrhunderten, wie es zum Beispiel beim Tempel der Winde der Fall gewesen war. Die Kommandozentrale hätte erst gestern noch aktiv gewesen sein können. Sicher, alles war ein wenig staubig, aber die Station war voller Sonnenlicht. Kaum vorstellbar, daß es bereits ewig her sein sollte, daß zum letzten Mal das Echo von Fußstapfen von den Wänden zurückgeworfen worden war. Andererseits gab es eine einfache Erklärung dafür: Die Elemente waren nicht in der Lage gewesen, ihre erodierende Arbeit zu leisten.
    George fand ein Bild, auf dem die vier Monde in einer geraden Linie aufgereiht waren. »Spektakulär!«
    »Vielleicht mehr als das«, sagte Carson. »Es könnte uns verraten, wie alt die Station ist.«
     
    Maggie fand den Zentralprozessor. Er schien intakt zu sein. »Vielleicht?« sagte sie.
    Sill verschränkte die Arme vor der Brust. »Keine Chance.«
    Man würde sehen. Manchmal geschahen Wunder. Maggie würde den Rechner abbauen, wenn sie erst herausgefunden hatte, wie. Und dann würde sie ihn mitnehmen zur Akademie. Vielleicht hatte sie Glück.
     
    Drei Stunden später sammelten sie sich und traten den Rückweg zur Fähre an. Maggie hatte ihre CPU, und sie hatten das Foto der vier Monde mitgenommen. Außerdem hatten sie noch weitere Computer abgebaut.
    Hutch war in Gedanken versunken. Sie betrachtete die vorüberwandernden Schatten der Sonne, während die Gruppe durch die gebogenen Gänge stapfte.
    Schließlich fragte Carson: »Was ist los?«
    »Warum haben sie sich umgebracht?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Kannst du dir überhaupt einen Grund vorstellen?«
    »Vielleicht saßen sie hier oben fest, während unten auf dem Planeten alles zur Hölle ging.«
    »Aber … sie haben eine Fähre an Bord gehabt.«
    »Vielleicht war sie defekt?«
    »Also eine Situation, in der gleichzeitig die externe Versorgung zusammenbrach und die Bordfähre ihren Geist aufgab? Und das nennst du wahrscheinlich?«
    »Nein.«
    »Ich auch nicht.«
     
    12. April 2203, 0115 Uhr.
    Tagebuch. Priscilla Hutchins
     
    Heute nacht fühle ich mich, als wäre jemand mit einer Axt auf die Eislady von Iapetus losgegangen. Die Monument-Erbauer scheinen verschwunden zu sein, von armseligen Kreaturen ersetzt, die primitive Raumstationen bauten und sich umbrachten, wenn etwas schiefging. Wo sind die Wesen, die die Großen Monumente errichtet haben?
    Hier jedenfalls nicht.
    Ich frage mich langsam, ob sie überhaupt jemals hier gewesen sind.

 
23.
     
     
    Beta Pacifica III. Dienstag, 12. April; 0830 GMT.
     
    Die Fähre glitt über einer hügeligen Ebene durch den stillen Nachmittag. Die Fenster waren halb geöffnet, und frische Luft strömte durch das Gefährt. Der Geruch der Prärie und des nahen Meeres weckte Sehnsucht nach der Erde.
    Eigenartig. Carson war all die Jahre auf Quraqua gewesen, an der Südküste des Yakata-Sees, und er hatte niemals den Geruch von salziger Seeluft in der Nase gehabt. Und er war auch niemals mit offenem Fenster unterwegs gewesen.
    Das erste Mal, daß ich meine Nase aus dem Fenster strecke.
    Unter ihnen waren gelegentlich Anzeichen einer früheren Besiedlung zu erkennen: zerbröckelnde Mauern, gebrochene Dämme, verfallene Werften und Fabriken. Sie flogen dicht über dem Erdboden dahin, mit einer Geschwindigkeit von hundertfünfzig Kilometern pro Stunde. Der Himmel war voller Vögel.
    Sie kamen zu einem Fluß. Er war breit und schlammig, und Sandbänke ragten aus dem Wasser. Riesige Sträucher durchstießen in der Nähe der Ufer die Wasseroberfläche.
    Auf den Sandbänken sonnten sich eidechsenähnliche Wesen.
    Und noch mehr Ruinen. Steinerne Gebäude im Wasser, rundgeschliffen; eine ausgewaschene Spur durch den Wald, die eine alte Straße kennzeichnete.
    »Sie müssen schon sehr lange weg sein«, meinte George.
    Jake, der Pilot, fragte: »Wollen Sie runter und sich die Sache aus der Nähe ansehen?«
    »Nein«, erwiderte

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