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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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paar Treppen hinauf. Sie erreichten eine niedrige Halle, die von Pflanzen überwuchert und mit Tischen und Stühlen möbliert war. Die Beleuchtung war schwach. Es gab zwei große Fenster, die einen Ausblick auf die Unterwasserlandschaft erlaubten. In einem Kamin brannte ein künstliches Feuer, und auf einem der Tische lag ein halbfertiges Puzzle. »Unser Gemeinschaftsraum«, erklärte Janet. »Wenn Sie morgen früh hierher kommen, werde ich Sie den anderen vorstellen und dafür sorgen, daß Sie frühstücken können.«
    »Ihre Leute arbeiten auch jetzt noch, oder?«
    »Ja. Seit man uns gesagt hat, daß wir gehen müssen, arbeiten wir rund um die Uhr. Vorher hatten wir viel Spaß in der Freizeit. Jetzt nicht mehr.«
    »Nach was genau suchen Sie eigentlich?«
    »Casumel Linear C«, antwortete Janet. »Wir wollen die Inschriften lesen.« Ihre leuchtenden Augen musterten Hutch. »Unter dem Unteren Tempel gibt es einen Militärstützpunkt. Die Quraquat, die den Stützpunkt errichtet haben, sprachen Linear C.«
    »Frank hat darüber gesprochen, als wir zusammen Oz besichtigt haben. Sie hoffen, einen Rosetta-Stein zu entdecken, stimmt’s?«
    Vom Gemeinschaftsraum aus zweigten mehrere Gänge in verschiedene Richtungen ab. Sie betraten eine der Röhren. Die Wände waren transparent. Der Anblick war unbeschreiblich. Seapoint war ein Platz, wo man es aushalten konnte. Außer man war jemand, der an Klaustrophobie litt.
    »Ein Rosetta-Stein wäre zu schön, um wahr zu sein. Vielleicht reichen uns schon ein paar weitere Proben«, erwiderte Janet.
    »Hatten Sie denn bereits Erfolg?«
    »Ein wenig. Wir fanden ein paar Inschriften. Aber wir müssen zusehen, daß wir endlich in die untersten Regionen vorstoßen. Es gibt eine Reihe von Problemen. Die ganze Anlage ist ziemlich wacklig, und wir müssen unter dem Oberen Tempel durch. Es braucht nicht viel, um alles zusammenstürzen zu lassen. Deshalb kommen wir nur langsam voran. Außerdem ist der Grund voller Schlamm, und die Gezeiten schwemmen das Zeug genauso schnell wieder in die Grabungen, wie wir es rausschaffen.« Sie wirkte müde. »Die Antworten befinden sich hier, Hutch. Aber wir haben, verdammt noch mal, nicht die Zeit, um an sie heranzukommen.«
    Die Röhre mündete in eine Kuppel, und Janet öffnete eine Tür. Das Licht schaltete sich ein und gab den Blick auf ein hübsches und einigermaßen geräumiges Apartment frei. »VIP-Unterkunft«, lächelte Janet. »Frühstück um sieben. Wenn Sie länger schlafen, ist das auch in Ordnung. Der Commlink ist immer besetzt.«
    »Vielen Dank.«
    »Im Gemeinschaftsraum gibt es einen Essensautomaten, falls Sie hungrig werden. Brauchen Sie sonst noch etwas?«
    »Danke. Ich habe alles.«
    »In Ordnung. Mit meinem Vornamen können Sie meine persönliche Frequenz aktivieren. Scheuen Sie sich nicht, mich anzurufen, wenn Ihnen etwas fehlt.« Janet blieb zögernd in der Tür stehen. »Wir sind froh, daß Sie bei uns sind, Hutch. Wir stehen hier in letzter Zeit alle ziemlich unter Streß. Ich glaube, wir brauchen neue Leute wie Sie.« Sie lächelte. »Gute Nacht.«
    Hutch schloß die Tür hinter Janet und warf ihre Tasche auf ein Sofa. Die Wand des Apartments war auf einer Seite der Länge nach von einem Vorhang verdeckt. Sie zog ihn zur Seite und blickte in das lebendige Meer. Kleine Fische schossen davon, erschreckt durch die plötzliche Bewegung. Ein Tier, das Ähnlichkeit mit einer Schildkröte hatte, schwamm gemächlich vorüber. Eine durchsichtige Kreatur mit gewaltigen, kreisrunden Augen fühlte sich vom Licht in ihrem Zimmer angezogen und stieß an das Plastenfenster. Sie klopfte und sagte: »Hallo, du.« Es gab eine Kontrolle, die die Lichtdurchlässigkeit regelte. Sie verdunkelte das Fenster, bis nur noch wenig Licht hindurchfiel.
    Sie packte aus und nahm eine Dusche. Dann ging sie mit einem Buch zu Bett, aber sie war zu müde zum Lesen.
    Auf Seapoint gab es eine Menge unbekannter Geräusche. Die Wände knarrten und quietschten in der Dunkelheit, Dinge stießen gegen die Außenhülle, und dauernd schalteten sich irgendwelche Maschinen an oder aus. Während Hutch langsam eindämmerte, wurde ihr klar, daß der gesamte Komplex in kürzester Zeit genauso in Ruinen liegen würde wie der Tempel der Winde.
     
    Nach unruhigem Schlaf erwachte Hutch kurz nach sechs Uhr morgens. Breite Sonnenstrahlen fielen von der Wasseroberfläche herab und beleuchteten die Umgebung draußen.
    Zeit, sich an die Arbeit zu machen. Hutch stieg so hastig in ihre

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