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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Kleidung, als hätte sie verschlafen. Dann marschierte sie in den Gemeinschaftsraum. Entgegen Janets Bemerkungen vom Vorabend war er völlig leer. Hutch nahm ein reichhaltiges Frühstück zu sich. Als sie fertig war, betätigte sie den Commlink. Janet war noch immer im Dienst. »Schlafen Sie eigentlich nie?« fragte Hutch.
    »Guten Morgen, Hutch. Doch, ich schlafe reichlich. Aber ich komme nicht oft dazu, in meinem Bett zu schlafen … Wie war die Nacht?«
    »Geht so. Nein, eigentlich ganz gut. Was haben Sie für mich?«
    »Im Augenblick nichts. Keine Angst, Sie werden schon noch alle Hände voll zu tun kriegen. Wir haben eine Menge Artefakte, die nach oben müssen. Wenn es soweit ist, wird Frank Ihnen übrigens mit der Tempelfähre helfen. Aber wir haben noch nichts vorbereitet. Ich würde sagen, Sie haben heute vormittag frei. Wenn wir Sie brauchen, melden wir uns.«
    Es wäre schön, sich die Knothischen Türme im Sonnenlicht anzusehen.
    »In Ordnung.« Hutch überlegte, ob sie nach dem Boot fragen sollte, aber dann entschied sie sich dagegen. Sie wollte den anderen nicht bereits am ersten Tag zur Last fallen. Sie ging auf ihr Zimmer und holte das Flickingergeschirr. Dann suchte sie nach einem Ausgang.
    Sie überprüfte ihren Luftvorrat und legte das Flickingergeschirr an. Dann zog sie das Mikro vor den Mund und stöpselte den Ohrhörer des Commlinks ein. Sie aktivierte das Feld und schlüpfte ins Wasser. Die Außentüren glitten auf, und Hutch schwamm nach draußen.
    Dreißig Minuten später tauchte sie einen halben Kilometer vom Schwimmpier entfernt auf. Es war ein strahlender Morgen. Die Sonne fiel auf silbern schimmernde Berge und einen breiten weißen Strand. Das Wasser war tiefblau. Langgezogene Wellen brachen sich an schwarzen Felsen. Vögel, die verblüffend an Pelikane erinnerten, streiften über die Wasseroberfläche und suchten nach Nahrung. Gelegentlich schoß einer von ihnen herab und tauchte pfeilschnell ins Wasser.
    Die Türme sahen großartig aus, irgendwie erhaben. Die letzte Festung. Die Mauern waren im Tageslicht genauso schwarz wie in der Nacht.
    Hutch war eine gute Schwimmerin. Sie setzte sich in Richtung des Schwimmpiers in Bewegung. Die Flut arbeitete gegen sie, aber nicht so stark, daß sie nicht mehr vorangekommen wäre. Sie fiel in einen stetigen Rhythmus. Über ihr flatterten die Pelikane. Schade, daß es so kalt war. Sie hätte zu gerne das Feld abgeschaltet. Irgend etwas fehlte einfach, wenn man beim Schwimmen völlig trocken blieb.
    Nach einigen Minuten erreichte sie mit einem Hochgefühl die Planken des Piers. Sie nahm einen tiefen Zug aus ihrer Luftflasche.
    Das Feld hielt sie warm umschlossen.
    Das Meer war ruhig. Hutch kletterte auf den Pier und setzte sich.
    Die unteren Abschnitte der Türme waren durch die anhaltende Arbeit des Wassers ausgewaschen. In der fernen Vergangenheit hatten die Türme auf dem Trocknen gestanden, genau wie der Tempel der Winde. Heilige Zeichen an der Kreuzung bedeutender Straßen, die Reiche miteinander verbanden. Ein Ort, an dem Reisende rasteten und sich auf ihre majestätischen und freundlichen Götter besannen. Sie erkannte eine Bewegung auf dem Turm, der ihr am nächsten stand. Etwas Weißes. Es streckte sich und flatterte mit den Flügeln.
    Hutch hatte sich Karten angesehen, bevor sie nach draußen gegangen war. Sie wußte, wo sie nach der alten Straße zu suchen hatte. Heute führte nur noch ein steil eingeschnittener Hohlweg durch die Berge, die die Küste säumten.
    Der strategisch bedeutsame Ort, wo die alten Straßen sich kreuzten, war von einer Festung bewacht worden. Und von den Göttern. Genauer gesagt waren es über die Jahrtausende eine ganze Reihe von Festungen gewesen. Die Festungen lagen heute unter dem Tempel. Und der Tempel lag unten im Meer.
    Hutch fragte sich, welches Ereignis zu einem Treffen der relativ rückständigen, verschlafenen Quraquat mit den Sternenreisenden geführt haben mochte.
    Eine Bewegung am Strand erregte ihre Aufmerksamkeit. Ein Wesen war plötzlich aufgetaucht, das fast wie ein Mensch aussah.
    Das Wesen spazierte aufrecht zum Wasser, und zwei weitere erschienen und folgten ihm. Sie hoben sich kaum von der Farbe des Sandes ab. Hutch konnte ihre Umrisse erst richtig erkennen, als sie an einer Gruppe von Felsen vorbeikamen, die einen Kontrast boten. Es waren Tiere. Sie besaßen ein weißliches Fell und trugen kleine Hörner auf ihren flachen Köpfen. Ein Stück weiter unten erschien ein viertes Tier und sprang

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