Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
Jack Kraus an den Schneeball an und manövrierte sie über ein gefurchtes Eisterrain. Dann stabilisierte er ihre Position. Hoffer aktivierte den Scanner. Jake Hoffer suchte nach einer günstigen Stelle auf der Oberfläche, irgendwo in der Mitte der Rotationsachse. Dort. Eine Scholle aus flachem, nahtlosem Eis.
    Er beobachtete die Annäherungsdaten auf seinem Monitor. Das Schiff war im Begriff, auf einem Plateau zu landen, dessen Seiten sich nach unten weg in die Unendlichkeit bogen. Quraqua rollte über den Himmel. Während Hoffer hinblickte, stieg der Mond hinter dem Planeten auf, und die Sonne versank langsam auf der anderen Seite hinter dem Horizont der Welt. Die Aussicht erzeugte beinahe zwangsläufig ein leichtes Schwindelgefühl. Hoffer legte einen Schalter um, und das Sichtpaneel schloß sich. Er wandte sich wieder seinen Monitoren zu. Zahlenkolonnen rannten über die Schirme, und als der Schlepper eine Entfernung von hundert Metern erreicht hatte, blinkten Bereitschaftslampen rhythmisch auf. Wenige Augenblicke später landete der Schlepper unter schwachem Ächzen auf dem Plateau. Hoffer registrierte befriedigt, wie sich die Spikes im Eis festbissen.
    Die Farbe der Kontrolleuchten wechselte zu gelb.
    Das Auffangprogramm trat in Aktion. Abtaster wurden aktiviert, und Drehmoment und Masse wurden berechnet, um einen neuen Geschwindigkeitsvektor zu programmieren.
    Die Schubdüsen feuerten.
    Vier Stunden später drückte Hoffer den Schneeball mit Hilfe der Jack Kraus in seinen vorläufigen Orbit um Quraqua. In wenigen Wochen würden er und Merry Cooper, der Pilot des zweiten Schleppers, mit der eigentlichen Operation beginnen. Sie würden Hunderte von Eismeteoriten auf die gleiche Art in die Atmosphäre von Quraqua schleudern, wie er jetzt seinen Schneeball in den Orbit gebracht hatte: Die Schlepper würden sich auf dem Eis verankern und die Meteoriten einfach anschieben. Wenn der Absturz erst begonnen hatte, würden sie das Eis mit ihren Partikelstrahlern auftauen. Hoffer empfand Befriedigung bei der Vorstellung, daß sein massiver Eisberg als warmer Sommerregen über einer ausgedörrten Ebene niedergehen würde.
    Der Commlink summte. »Jake?«
    Hoffer erkannte die heisere Stimme Harvey Sills und schaltete auf Video. Sill gab gerade jemandem außerhalb des Sichtfeldes Befehle. Normalerweise war die Kommandozentrale ein ruhiger Ort, aber heute herrschte fieberhafte Aktivität. Das Stimmengewirr von Technikern erklang im Hintergrund. Der Termin rückte näher.
    Sill kratzte sich am Kopf. »Jake, sind Sie noch mit Zwo-Siebzehn gekoppelt?«
    »Zwo- Neunzehn.«
    »Was auch immer. Sind Sie gekoppelt?«
    »Ja …«
    »In Ordnung. Ich will, daß Sie ihn runterschmeißen.«
    Jake beugte sich vor. »Sagen Sie das noch mal!«
    »Ich will, daß sie ihn in das Südmeer werfen. In den Yakata-See, um genau zu sein.«
    Er mußte sich verhört haben! »Harvey, dort sind die Leute von der Akademie!«
    »Ich weiß. Werfen sie ihn sechzehnhundert Kilometer südlich vom Tempel der Winde ins Wasser. Schaffen Sie das halbwegs genau?«
    »Ja, kann ich.« Hoffer war entsetzt. »Aber das werde ich nicht tun!«
    Sills Gesichtsausdruck war eine steinerne Maske. »Doch. Sie werden.«
    »Harvey, es würde sie umbringen! Was ist los mit Ihnen da unten? Haben Sie alle den Verstand verloren?«
    »Um Himmels willen, Hoffer! Es ist nur ein einziger Eisbrocken. Niemand wird verletzt. Wir tragen dafür Sorge, daß sie rechtzeitig gewarnt werden.«
    »Soll ich ihn vorher zerlegen?«
    »Negativ. Werfen Sie ihn so runter, wie er ist.«
    Jake atmete schwer. »Angenommen, sie schaffen es nicht rechtzeitig, dort unten rauszukommen? Oder können nicht? Sie Hurensohn! Das Ding ist so groß wie ein Berg. Sie können es nicht einfach runterwerfen!«
    »Die Archäologen sind unter Wasser, verdammt noch mal! Sie werden sicher genug sein.«
    »Das bezweifle ich.«
    »Haben Sie etwas Kleineres in den Nähe?«
    »Sicher. Alles, was wir sonst noch haben, ist kleiner.«
    »In Ordnung. Suchen Sie einen kleineren Eisbrocken und werfen Sie ihn in den Teich. Vergessen Sie nicht, daß eine Menge beim Eintritt in die Atmosphäre verdampft.«
    »Erst in der Hölle. Der größte Teil wird fest unten aufschlagen. Warum machen wir so was?«
    Still warf ihm einen äußerst ärgerlichen Blick zu. »Sehen Sie, Jake … diese Leute spielen mit uns Katz und Maus. Im Augenblick erwecken sie den Anschein, als wollten sie den Planeten nicht rechtzeitig räumen. Wir schicken ihnen

Weitere Kostenlose Bücher