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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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verletzt oder gar getötet wird.«
    Helm bekam fast einen cholerischen Anfall. »Das ist doch nur ein gottverdammter Witz, Melanie. Vielleicht versuchen sie zu bluffen! Sie dürfen mir glauben – niemand von denen wird es wagen, hierzubleiben, wenn die Wand aus Wasser und Eis über dem Tempel zusammenbricht.«
    »Das ist noch nicht alles.« Truscott schien wirklich besorgt zu sein. »Ich habe mit ihrer Pilotin gesprochen. Sie sagt, daß vielleicht eine große Entdeckung bevorsteht. Möglicherweise sind sie zu dicht dran, um jetzt abzubrechen. Wir haben einiges von ihrem Sprechverkehr aufgefangen, der genau das zu bestätigen scheint.«
    »Dann schicken Sie Ihnen eine Warnung. Erinnern Sie sie daran, was passiert. Aber um Gottes willen, Melanie, geben Sie nicht nach! Nicht jetzt. Wenn Sie jetzt nachgeben, werden wir sie niemals los. Melanie, hören Sie, wir können nicht ewig so weitermachen. Das Wetter bekommt der Ausrüstung nicht, und wir haben zu viele Ausfälle, um uns weitere Verzögerungen leisten zu können. Wenn wir die Operation noch einmal verschieben, und sei es auch nur für ein paar Tage, dann garantiere ich für nichts mehr. Möglicherweise sind unsere Sprengsätze dann nur noch Schrott.« Hinter ihm runzelte Casey die Stirn, aber Helm ignorierte ihn.
    »Ich kann’s nicht ändern.« Truscott richtete sich auf. Das Signal, daß die Audienz vorüber war. »Wir werden uns strikt an unsere Anweisungen halten.«
    Der Schirm wurde dunkel, und Casey grinste Helm an. »Das war ja wohl ziemlich übertrieben, was?«
    »Ein wenig Übertreibung schadet nicht. Wissen Sie, was ich nicht an ihr mag, Casey? Sie kennt nicht den Unterschied zwischen dem, was das Management ihr sagt, und dem, was es wirklich will. Caseway deckt sich den Rücken – nur für den Fall, daß etwas schiefgeht. Aber er will, daß die Geschichte endlich anfängt, und wenn es nicht nach Plan verläuft, wird Truscott einige Schwierigkeiten kriegen. Und nicht nur sie, sondern auch ich.«
    »Und was haben Sie jetzt vor?«
    Helm starrte aus dem Fenster. Der Himmel hatte die gleiche Farbe wie das Eis. »Ich weiß es noch nicht. Vielleicht muß ich die ganze Sache für sie in die Hand nehmen.«
     
    Truscott wußte insgeheim, daß Helm recht hatte. Der Hurensohn war keinen Schuß Pulver wert, aber er hatte recht. Sie wußte es, und sie hatte es bereits die ganze Zeit über gewußt. Sie werden nicht freiwillig von hier verschwinden. Wir werden sie mit Gewalt rauswerfen müssen.
    Verdammt!
    Sie stellte eine Verbindung zu Harvey Sill her. »Haben Sie einen Augenblick Zeit?«
     
    ARCHIV
     
    PROJEKT HOFFNUNG
    PLANUNG ZU PHASE EINS
     
    Wir erwarten, daß innerhalb der ersten sechzig Sekunden nach Zündung der Bomben an jedem Pol etwa neunhundert Millionen Tonnen Eis zu Wasser werden. Am Südpol wird sich der Schmelzvorgang durch die während der Explosion angeregte vulkanische Tätigkeit noch für unbefristete Zeit fortsetzen.
    Unsere Simulationen lassen die nachfolgend genannten Ereignisse erwarten:
    (1) Erdbeben bis zur Stärke 16,3 auf der Grovener-Skala entlang aller geotektonischen Risse bis zum jeweiligen fünfzigsten Breitengrad.
    (2) Tsunamis im gesamten südlichen Ozean. Die Flutwellen werden gigantisch sein, größer als alles, was in geschichtlicher Zeit auf der Erde stattfand. Große Teile des Meeres werden einfach aus ihrem Bett springen und Tausende von Kilometern über das Land fluten.
    (3) Im folgenden Jahr wird es ohne Unterbrechung regnen, selbst wenn die Unterstützung durch Eismeteoriten endet. Der Regen wird für die nächsten zehn bis fünfzehn Jahre andauern, bevor er sich bei einem globalen Durchschnitt stabilisiert, der um etwa fünfunddreißig Prozent über dem heutigen liegt.
     
    ANMERKUNG:
    Es darf nicht unerwähnt bleiben, daß die starke Präsenz von Vulkanen in der Südregion zu unvorhersehbaren Zwischenfällen führen kann. Wir haben keine Erfahrungen mit Operationen in diesem Maßstab, aber möglicherweise müssen noch weitere Faktoren (siehe Anhang A) mit in die Berechnungen einbezogen werden.
    gez. (Ian Helm)

 
8.
     
     
    An Bord der DVT Jack Kraus. Dienstag, 1422 Uhr.
     
    Der gewaltige Schneeball taumelte träge im Licht der Sonne und wuchs langsam auf dem Schirm. Neben dem ramponierten, zerklüfteten Meteoriten sah der Schlepper winzig aus. An einer Seite schien ein großes Stück aus dem Eis gebrochen zu sein.
    Das war vielleicht ein mächtiger Hurensohn!
    Der Navigationsrechner glich die Geschwindigkeit der

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