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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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es wie die meisten anderen erst glauben, wenn er es sah.
    Vielleicht würde Quraqua eines Tages blühen, aber nach seinen eigenen Regeln. Helm war davon überzeugt, daß Quraqua niemals das Utopia werden würde, das seine Befürworter versprachen …
    PROJEKT HOFFNUNG hatte keinen leichten Start gehabt. Umweltschützer hatten lauthals protestiert, weil verzweifelt benötigte Mittel von zu Hause abgezogen worden waren, um sie hier zu investieren. Die Anhänger Christi hatten alle Anstrengungen, die Erde zu verlassen, als Gotteslästerung erklärt – nicht im Einklang mit Gottes Plan und daher Sünde. Nationalisten und Rassisten hatten die alleinigen Besitzrechte für die neue Welt verlangt. Moralisten liefen Sturm gegen die Auslöschung kompletter Spezies, die mit der Terraformung unweigerlich einhergehen würde. Und es gab ernsthafte Zweifel, ob über den langen Zeitraum hinweg der politische Wille oder das Geld vorhanden sein würden, um auch nur eine kleine Aussicht auf Erfolg zu wahren.
    Trotzdem. Helm gestand bereitwillig zu, daß ihm keine bessere Idee einfiel. Waldsterben, Luftverschmutzung, Zersiedelung, dies alles war bereits so weit fortgeschritten, daß die meisten Umkehrpunkte verpaßt waren. Es gab genügend Grund zu der Annahme, daß die Erde Jahrtausende benötigen würde, um wieder in ein biologisches Gleichgewicht zu kommen, selbst wenn jedes menschliche Wesen auf der Stelle einfach verschwinden würde.
    Aber das alles hatte auch eine gute Seite: Helm hatte aus seiner Begabung ein einträgliches Geschäft gemacht. Er war planetarischer Ingenieur. Seinen Abschluß hatte er in den späten Sechzigern gemacht, als nur Astronomen sich ernsthaft mit den Sternen beschäftigten. In seiner Examensarbeit hatte er sich mit dem Venus-Problem auseinandergesetzt. Die Schätzungen gingen von Jahrhunderten aus, die erforderlich waren, um Venus in eine bewohnbare Welt zu verwandeln. (Der Mars auf der anderen Seite kam nicht in Frage: Es gab keine Möglichkeit, etwas an seiner geringen Gravitation zu ändern.)
    Der nächste Kandidat wäre Inakademeri gewesen, doch der Planet war bewohnt, und obwohl es eine politische Richtung gab, die die Besiedlung des Gartenplaneten forderte, würde die Politik der Nichteinmischung für die vorhersehbare Zukunft fortbestehen.
    Ein weiterer Grund, warum PROJEKT HOFFNUNG einfach erfolgreich sein mußte.
    Fast vierzig Prozent des planetaren Wassers waren in den Eiskappen der Pole gebunden. In der Startphase von PROJEKT HOFFNUNG war geplant, die Pole abzuschmelzen. Die Ozeane würden sich füllen, und neue Flüsse würden entstehen. Anschließend würde vermittels sorgfältig geplanter Maßnahmen die Veränderung des Klimas erfolgen:
    Helm dachte oft über die Tatsache nach, daß andere Menschen vor ihm mehr geballte Vernichtungskraft in den Händen gehalten hatten – aber noch nie hatte sie jemand auch wirklich benutzt. Niemals zuvor hatte es einen Knall wie diesen hier gegeben. Helm würde in drei Tagen seine Arsenale nuklearer Waffen am Pol und Partikelstrahlprojektoren im Orbit zünden. Die Explosion würde selbst die von Harding am anderen Pol übertreffen, und das, obwohl die Systeme gleichartig bestückt waren. Doch hier im Süden war die Erdkruste instabil und der Meeresboden mit Vulkanen übersät. Helm hoffte, daß er einige davon zum Ausbruch bringen könnte und sie auf diese Weise zusätzliche Energie freimachen würden.
    Die Polkappen mußten simultan zum Schmelzen gebracht werden. Niemand konnte vorhersagen, was mit der Rotationsachse geschehen würde, wenn die Polkappen ungleichmäßig entfernt wurden und der rotierende Planet eine Unwucht erhielt.
    Helm kam etwa um die gleiche Zeit von einem Inspektionsflug in sein Hauptquartier zurück, zu der Janet Allegri mit dem Läufer kämpfte. Er war mit dem Stand der Vorbereitungen sehr zufrieden. Die Eiskappen würden auf das Signal hin schmelzen, soviel stand fest.
    Das CAT ging tiefer und umkreiste das halbe Dutzend roter Ziegelsteinbaracken und Landeplätze, welche die Südpol-Zentrale bildeten. In jede Richtung erstreckten sich verschneite Ebenen. Das Wetter war klar und kalt, und die Sonne neigte sich langsam dem Ende des monatelangen Tages entgegen.
    Das CAT landete auf dem für ihn reservierten Platz, und Helm stieg aus. Er betrat die Luftschleuse und wandte sich zur Operationszentrale.
    Mark Casey saß zwischen Reihen von Monitoren und Sendeanlagen. Er war alleine in der Zentrale und sprach in seinen Commlink. Als er

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