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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Antwort.
    »Ist sie nicht da unten bei Ihnen?«, fragte Chiang.
    »Sie war unterwegs nach oben.«
    Nightingale ging erneut zu Boden, während eine entfernte Explosion an seine Ohren drang.
    Hutch rief noch immer Tonis Namen.
     
    Als sie mit ihren Artefakten durch den Tunnel ging, war sich Toni der beachtlichen Last aus Steinen, Erde und Eis über ihrem Kopf nur allzu bewusst. Hätte sie die freie Wahl gehabt, sie hätte gern dauerhaft Wache gehalten, vorzugsweise im obersten Zimmer des Turms.
    Die Steinbrocken in einem Rucksack über den Schultern, krabbelte sie auf Händen und Knien voran und dachte über Scolari nach. Er war nun allein mit Embry auf der Wildside. Natürlich hatte sie keinen Grund zur Eifersucht, dennoch versetzte ihr der Gedanke einen Stich. Es war schwer, sich vorzustellen, dass die beiden in jenen letzten Nächten nicht zusammen gewesen waren.
    Gerade als sie versuchte zu beschließen, wie viel Verantwortung sie Hutch für ihre Niederlage zuschieben sollte, fing die Erde an zu beben.
    Der Boden unter ihr erzitterte. Staub regnete auf sie hernieder. Der Raum sackte ab, und ein Balken krachte direkt vor ihr herab. Der Raum bebte weiter, und sie warf sich flach auf den Boden und legte die Hände schützend über den Kopf. Ihre Lampe erlosch. Sie versuchte, an dem herabgefallenen Balken vorbeizukriechen, aber der ganze Raum befand sich unentwegt in Bewegung, und dann hörte sie über sich ein schreckliches Knirschen. Die Decke kreischte und knarrte. Irgendetwas krachte, laut und hart, beinahe wie ein Baum, der in zwei Teile gespalten wurde. Oder ein Knochen.
    Eine Last stürzte auf sie herab, trieb ihr den Atem aus der Lunge und nagelte sie am Boden fest. Dunkelheit, tiefer und schwärzer als in dem Raum, senkte sich über sie. Sie konnte sich nicht bewegen, konnte nicht atmen, konnte nicht um Hilfe rufen.
    Von irgendwoher erklang eine Stimme. Hutchs Stimme, dachte sie, aber sie konnte nicht verstehen, was sie sagte.
    Ihr letzter Gedanke war, dass all ihre Pläne, ihre neue Karriere, Scolari, ihre Heimkehr, das Kind, das sie eines Tages hatte bekommen wollen, sich nun niemals erfüllen würden.
    Sie würde nicht einmal diese gottverdammte Welt wieder verlassen können.
     
    Hutch kroch durch die Finsternis, als Nightingale sich über die Commverbindung meldete. »Ich glaube, wir haben hier draußen ein paar schlechte Neuigkeiten«, sagte er.
    »Was?«, fragte sie und bereitete sich auf das Schlimmste vor.
     
    MacAllister beobachtete mit Entsetzen, wie erst Wetheral und dann die Fähre der Star in dem Abgrund verschwanden, der sich im Schnee aufgetan hatte. Der sich immer noch öffnete wie ein Kieferpaar. Wetheral war erstarrt, hatte nicht gewusst, wohin er sich wenden sollte, war ausgerutscht, auf die Knie gefallen, und der Riss war ihm gefolgt wie ein Tiger einem Reh, während er völlig sinnlos mit diesem erbärmlichen Haufen Holz um sich schlug, als könne er ihn so abwehren. Er schlug und schlug und fiel auf den Rücken, als der Abgrund erst ihn und kurz darauf die Landefähre verschlang.
    Gleichzeitig erbebte die Fähre, in der sie saßen, so erschreckend, als wolle sie jeden Moment auseinander fallen. Er sah Casey an, sah die Angst in ihren weit aufgerissenen Augen.
    Neben ihnen riss die Erde auf. Die Landefähre fing an zu sinken. Die Luke, die unverschlossen war, schwang weit auf, und MacAllister starrte direkt in den Abgrund.
    Wir müssen hier raus. Sie würden sterben, würden sie hier bleiben. Aber die Luke war der einzige Ausgang, und unter ihr gähnte der Abgrund.
    Er sah sich nach einem Werkzeug um, um ein Fenster zu zertrümmern. Casey ahnte, was er vorhatte, und schüttelte den Kopf. »Unzerbrechlich!«, schrie sie.
    Eine Tür am Ende der Kabine führte in den Laderaum, aber dort würde er nie durchkommen. Der Winkel, um den sich die Fähre zur Seite neigte, wurde immer bedrohlicher. Sie glitten langsam in den Abgrund. MacAllister lehnte sich nach rechts, in die entgegengesetzte Richtung, stemmte sich gegen die Armlehne seines Sitzes, als könnte er den Prozess so aufhalten.
    »Mein Gott, Casey.« Seine Stimme klang schrill. »Bringen Sie uns hier weg!«
    »Ich?« Ihr Gesicht war aschfahl. »Was erwarten Sie, das ich tun könnte?«
    »Sie haben gesagt, Sie können diese verdammten Dinger fliegen.«
    »Ich habe gesagt, dass ich ein paar Erfahrungen mit Landefähren habe. Verglichen mit allem, was ich geflogen habe, ist das hier ein Bus.«
    »Tun Sie es. Versuchen Sie es um Gottes

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