Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
Verrückte am Steuerknüppel dabei war, die Fähre zu vernichten. Und weil niemand freiwillig aus dem Orbit herunterkommen würde, um seine Einzelteile einzusammeln.
    Die Fähre drohte, einen Salto zu machen, und es sah nicht so aus, als wüsste Casey, was sie tat. Das Dröhnen der Turbinen erfüllte die Kabine, und dann herrschte plötzlich Stille. Sie musste den Ausschalter gefunden haben, und jetzt suchte sie offenbar nach einer Bremse.
    Die Berge kamen rasch näher, und die einzigen Laute entstammten dem Wind, der um den Rumpf heulte, und dem verzweifelten Gejammer seiner Pilotin.
    »Komm schon, du verdammter Bastard.«
    Sie zerrte an dem Steuerknüppel. Die Hänge rollten sich unter ihnen ab. Dahinter wurde das Land ebener. Das Luftfahrzeug, das offenbar all seinen Vortrieb verbraucht und irgendwie die Levitationskraft seines Spikeantriebs verloren hatte, fing an zu sinken.
    »Verdammt«, fluchte Casey.
    MacAllister umklammerte die Armlehnen seines Sitzes, als die Fähre Bodenkontakt bekam. Der Aufprall machte sich schmerzhaft in seinem Hals bemerkbar. Sein Kopf wurde zurückgeschleudert, seine Wirbelsäule gestaucht. Aber das verdammte Ding war nicht in die Luft geflogen. Casey sackte unter ihrem Sicherheitsnetz in sich zusammen. Er fing an, sich aus dem Netz zu befreien, als er eine Explosion aus dem Hintergrund hörte und Rauch in seine Nase stieg.
    Hastig kletterte er aus dem Sitz und sah, dass sie die Luke nicht geschlossen hatten. Umso besser. Das ersparte ihm die Mühe, sie zu öffnen.
    Die Sitze waren verrutscht, und er hatte Mühe, zu Casey vorzudringen. Sie war blutüberströmt, und ihr Kopf hing kraftlos herab. Ein schwerer Bluterguss zeigte sich an ihrem Kinn, und ihre Augen waren vollkommen verdreht. Eine weitere Explosion erschütterte die Fähre. Flammen leckten an den Fenstern.
    Er befreite sie aus ihrem Netz. Halb zog, halb trug er sie zu der offenen Luke. Kaum waren sie in sicherer Entfernung, explodierte die Fähre in einem Feuerball.
     
    Nightingale sah, wie eine Rauchwolke jenseits der Hügelkette im Nordwesten aufstieg. Er war sich der wahren Bedeutung dieses Ereignisses bis zu der Minute nicht bewusst, in der Kellies Stimme durch die Schaltkreise hallte.
    »Marcel«, sagte sie. »Ich glaube, wir haben gerade beide Landefähren verloren.«

 
Kapitel X
     
     
    »Glaube fordert seinen Preis. Wenn ein Unglück einen wahren Gläubigen befällt, nimmt er an, dass er etwas getan hat, was bestraft werden muss, obwohl er nicht recht weiß, worum es geht. Der Realist, der verstanden hat, dass er in einem darwinistischen Universum lebt, ist einfach dankbar, wenn er es bis zum nächsten Sonnenuntergang schafft.«
    Gregory MacAllister, Vorwort für James Clark: Sämtliche Werke
     
    Stunden bis zum planetaren Ende (vermut.): 255.
    »Beide Landefähren?«, fragte Marcel entsetzt. »Wann?«
    »Gerade eben.«
    »Um Gottes willen, Kellie, wie konnte das passieren?«
    »Die Fähre der Star ist in einen Riss gestürzt. Unsere ist hinter einem Hügel runtergegangen und explodiert. Randy und ich sind gerade auf dem Weg dorthin. Aber da gibt es eine Menge Rauch.«
    »Wer war in der Landefähre?«
    »MacAllister und die Frau, mit der er gekommen ist. Beide sind Passagiere der Star. Sie müssen versucht haben, sich aus der Gefahrenzone zu bringen, aber ich glaube nicht, dass wer auch immer sie geflogen hat, gewusst hat, was er oder sie tat.«
    »Ist außerdem jemand verletzt?«
    »Ihren Piloten hat es auch erwischt. Ich bin sicher, dass er tot ist. Ist in dasselbe Loch gefallen wie die Fähre.«
    Marcel starrte mit offenem Mund Bills Abbild an, das ihn von einem Monitor über seinem Kopf aus beobachtete. Von den Fluggästen und Crewmitgliedern der beiden Akademie-Schiffe war niemand verletzt worden, aber unter den Leuten von der Evening Star hatte das Beben offenbar umfassend aufgeräumt. Was zum Teufel hatten diese Leute da unten überhaupt zu suchen?
    »Okay«, sagte er. »Ich werde Captain Nicholson informieren. Und ich werde dafür sorgen, dass eine weitere Landefähre runtergeschickt wird. Halten Sie mich auf dem Laufenden.«
    »Werden wir, Marcel. Wir sind gerade auf dem Weg zu der Unfallstelle.«
    Marcel unterbrach die Verbindung und massierte seine Stirn. »Bill«, sagte er, »wer ist nahe genug dran, um rechtzeitig hier zu sein?«
    »Ich werde es überprüfen«, sagte die KI. »Jemand sollte sich finden lassen.«
     
    Im Tunnel zusammengekauert hatte Hutch ein weit drängenderes Problem zu

Weitere Kostenlose Bücher