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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Einfach nur geradeaus, nehme ich an. Sie müssen dem Pfad gefolgt sein.«
    Nightingale seufzte. Also geradeaus.
    Etwas jagte einen Baum hinauf. Auf den ersten Blick schien es einem Eichhörnchen zu ähneln, aber dann bemerkte er ein paar zusätzliche Beine. Dies war ihr erster Tag auf Maleiva III.
    Einige Vögel kreisten über ihnen und ließen sich auf den Ästen nieder. Vögel mit rotem Bauchgefieder. Sie sahen beinahe aus wie Kardinalvögel, allerdings hatten sie lange Schnäbel und türkisfarbene Hauben; ein beißender Kontrast, dachte er bei sich.
    »Augenblick, bitte«, sagte Sherry.
    »Warum?«, wollte Nightingale wissen.
    Sie hob die Hand, um ihn zum Schweigen aufzufordern. »Jemand ist hinter uns.« Wie ein Mann wirbelten sie herum und rissen die Waffen hoch. Dort, wo sie hergekommen waren, brach ein Ast. Nightingale wich zurück, bis er gegen etwas Stacheliges stieß.
    Cookie und Tatia gingen zurück, um sich umzusehen. »Nichts«, berichteten sie.
    Sie nahmen ihren Weg wieder auf.
    Viel Bewegungsspielraum blieb ihnen nicht. Ständig mussten sie sich an Gestrüpp vorbeikämpfen und sich gegen Dornenranken zur Wehr setzen. Nightingale deutete auf einige abgebrochene Pflanzenstängel, die darauf hindeuteten, dass schon vor ihnen jemand diesen Pfad beschritten hatte.
    Dann trat er auf eine Lichtung und sah sie.
    Alle drei lagen reglos da. Ihre Schutzanzüge waren voller Blut, die Gesichter erstarrt zu einer gequälten Maske des Grauens.
    Sherry trat hinter ihm auf die Lichtung, keuchte und tat einen Schritt auf sie zu.
    Er versperrte ihr den Weg, hielt sie fest, bis sie sich ein bisschen beruhigt hatte. Die anderen suchten die Umgebung nach dem Angreifer ab. »Was immer das war«, sagte Tatia, »es ist nicht mehr hier.«
    Sherry befreite sich aus seinem Griff, näherte sich langsam den Leichen und ließ sich schließlich neben ihnen auf die Knie fallen. Er sah, dass sie etwas flüsterte, beobachtete, wie sie sich kniend wiegte und zu den Bäumen hinüberstarrte.
    Er ging zu ihr, legte ihr eine Hand auf die Schulter und starrte wortlos auf das Gemetzel herab.
    Andi tauchte neben ihm auf. Sie und Al White hatte eine jahrelange enge Freundschaft verbunden. Sie seufzte, dann begann sie leise zu schluchzen.
    Tatia blieb am Rand der Lichtung stehen und betrachtete die Leichen von dort aus, bis sich schließlich ihr Blick verhärtete und sie sich auf die umgebenden Bäume konzentrierte.
    Biney, die ihre Gespräche in der dritten Landefähre verfolgte, meldete sich zu Wort: »Was ist los bei euch, Randy?«
    Sämtliches Blut war in den Flickingerfeldern gefangen, weshalb es schwer war, die Wunden genau zu begutachten. Dennoch sah jeder der drei aus, als hätte er gleich mehrere Stiche, Bisse, Stöße und was auch immer erlitten. Die Wunden waren, wie er in Gedanken feststellte, ziemlich klein. Der Angreifer war klein gewesen. Die Angreifer. Das war sicher nicht nur einer gewesen.
    Offenbar hatte er laut gedacht. »Klein?«, fragte Biney. »Wie klein?«
    »Vielleicht so groß wie eine Ratte. Vielleicht auch etwas größer.«
    Was immer sie gewesen waren, sie hatten es immerhin geschafft, ihren Opfern etwas Fleisch von den Leibern zu reißen, wenn sie es auch nicht hatten fressen können, weil sie es nicht aus den Flickingerfeldern nach draußen hatten zerren können.
    Die ganze Lichtung glich einem Schlachtfeld. Brandspuren an einigen Bäumen. Zu Brei zerquetschte Pflanzenteile, aus denen viskose, grüne Flüssigkeit hervorquoll. Etliche der Äste über ihnen waren verkohlt.
    »Sie haben um sich geschossen«, sagte Nightingale.
    Beinahe unbewusst bildeten sie einen schützenden Kreis und starrten die Bäume und das Blätterdach an.
    »Menschen fressende Eichhörnchen?«, sagte Andi.
    Mehrere Sträucher waren niedergebrannt, ein Baum gefallen, aber es gab keine Kadaver, keinen Hinweis auf ein größeres Raubtier. »Keine Spur von den Angreifern.«
    »Okay«, sagte Biney. »Wir setzen jetzt auf. Wir werden in ein paar Minuten bei euch sein. Falls ihr da wegwollt, dann los.«
    »Wir können die Leichen nicht zurücklassen. Und wir haben nicht genug Leute, um sie mitzunehmen.« Cookie war der einzige kräftige Mann unter ihnen. Nightingale selbst war kaum so groß wie Andi, die kleinste der Frauen.
    »Okay. Dann wartet auf uns. Wir kommen, so schnell wir können.«
    Einige Vögel ließen sich auf einem Ast nieder. Die hässlichen Kardinäle.
    »Alles in Ordnung, Andi?«, fragte Nightingale und legte den Arm um sie.
    »Mir

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