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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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werden den Unterschied nicht bemerken.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Sie haben eine Stunde. Danach brauchen wir die Fähre wieder.«
    »Wunderbar. Haben Sie vielen Dank.«
    Hutch wandte sich ab. Albernes Weib.
    Gemeinsam kletterten sie in die Kabine, und Casey nahm ihren Commlink ab, verband ihn mit einem Mikroscanner, legte ihn auf eine Ablage und richtete ihn auf ihren Gesprächspartner. Zwei weitere Aufnahmegeräte baute sie in strategisch passendem Abstand auf.
    Im Hintergrund der Kabine befanden sich einige Artefakte, die der Atmosphäre zusätzlich Gewicht verleihen würden. MacAllister setzte sich so, dass gleich hinter ihm ein Waffenregal und durch das Fenster der Turm zu sehen war. Derweil räumte Casey ein paar Dinge aus dem Weg, um eine klare Sicht aus den verschiedenen Blickwinkeln zu gewährleisten.
    Etwas Großes und Dunkles erhob sich im Westen aus dem Wald, flatterte in großen, unregelmäßigen Kreisen über den Bäumen und verschwand wieder. Eine unbeholfene Kreatur, was immer sie auch darstellen mochte. Ja, dachte er, soll der Untergang dieser kalten Welt und all ihrer lebendigen Fracht nur kommen.
     
    Hutch hatte MacAllister vorerst hinter sich gelassen. Nun stand sie im Eingang zum Turm und sprach mit Nightingale, als Chiang sich meldete. »Hutch«, sagte er. »Wir haben vielleicht noch etwas entdeckt.«
    »Was?«, fragte sie. »Was haben Sie?«
    »Sieht aus wie eine Inschrift. Sie ist nicht mehr vollständig, aber es scheint sich um eine Art Schrift zu handeln. Außerdem sind wir in einen Korridor vorgedrungen.«
    »Wo ist der?«
    »Auf der Rückseite der Bibliothek.«
    »Ich bin unterwegs.«
    Sie stieg die Treppe hinunter, lief durch die Tunnel, durchquerte die Waffenkammer und ging immer weiter, bis sie Licht sah. Toni und Chiang untersuchten eine Wand, die mit Symbolen bedeckt war.
    Toni blickte auf, winkte und wich zur Seite, um Hutch den Blick nicht zu versperren. Die Wand war teilweise zusammengebrochen. Große Stücke lagen am Boden. Aber sie war mit langen Zeilen eingravierter Symbole bedeckt, die alle noch recht gut zu erkennen waren.
    »Wunderbar«, sagte Hutch.
    Die Symbole waren nicht bildhaft, und es gab nur eine begrenzte Anzahl unterschiedlicher Symbole, was auf eine Art Alphabet schließen ließ. Zudem war der Text in verschiedene Sektionen unterteilt.
    Absätze.
    Irgendwie haftete der Schrift etwas Ätherisches an. Mit ihren verschlungenen Symbolen erinnerte sie Hutch an die arabische Schrift. »Haben Sie Bilder gemacht?«, fragte sie.
    Toni tätschelte ihren Mikroscanner. »Von allem.«
    Einige Abschnitte am oberen Rand waren deutlich markanter als der nachfolgende Text. »Das könnten Namen sein«, meinte Chiang.
    »Vielleicht eine Art Gedenktafel. Helden. Hier steht, wer sie waren, und dort, was sie getan haben.«
    »Meinen Sie wirklich?«, fragte Toni zweifelnd.
    »Wer weiß?«, entgegnete Hutch. »Es könnte alles Mögliche sein.«
    Der Lichtstrahl von Tonis Lampe fiel auf eine Scherbe, ein Bruchstück einer Keramik. »Wir brauchen wirklich Zeit für die Ausgrabungen«, sagte Hutch. Und um in die Stadt zu gelangen, um die Häuser freizulegen und weiteres Material aufzustöbern. Vielleicht sogar Antworten auf grundlegende Fragen zu finden. Hatten Sie Lasttiere benutzt? Wie lang war ihre Lebensspanne? Welche Götter haben sie verehrt? »Okay«, fuhr sie fort.
    »Bringen wir das Zeug rauf. Danach kommen wir zurück und schauen, was wir noch finden können.«
    Sie schnitten einen zentralen Bereich aus der Mauer. Chiang versuchte das Mauerstück zu bewegen, aber es war zu schwer, um unter derart beengten Verhältnissen damit fertig zu werden. »Lassen Sie es erst einmal hier«, sagte Hutch. »Wir kümmern uns später darum.«
    Er nickte, schnappte sich ein paar Fragmente und stieg die Treppe hinauf. Toni nahm ebenfalls zwei Stücke an sich, und Hutch versuchte, die kleineren Bruchstücke aufzusammeln, ohne allzu viel zu übersehen.
     
    Nightingale stand im Eingang zum Turm und versuchte sich auf andere Dinge zu konzentrieren, doch wie er sich auch bemühte, sein Blick wanderte alle paar Minuten zurück zur Kabine der Wildside- Fähre, in der MacAllister mit übertriebenem Gehabe Platz genommen hatte und mit großer Geste seine erhabene Meinung kundtat. Plötzlich drehte sich der große Mann auf seinem Platz um und sah ihn direkt an. Dann stand er auf, ging durch die Kabine, kletterte hinaus und kam auf Nightingale zu, der sich innerlich auf eine Auseinandersetzung

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