Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
anrichten konnten. Wäre sie ein Mann gewesen, hätte ihn das alles einen feuchten Dreck gekümmert. Aber wie die Dinge lagen, wünschte er, als er sich in seinem Taxi ins Hotel zurückchauffieren ließ, um anschließend seinen Teil an der Konversation mit einem Repräsentanten seines Verlegers zu erfüllen, Valentina hätte sich nicht so unsportlich gezeigt.
    Sternenpilotin. Starpilotin.
    Einer davon verdankte er sein Leben. Und auch darüber ärgerte er sich.
    Er fragte sich, was Hutch wohl von seiner Vorstellung halten würde.
    Verdammt.
    MACALLISTERS TAGEBUCH
    Ich kann mir nicht erklären, warum sich diese Bauerntölpel so sehr über leistungssteigernde Maßnahmen aufregen. Sie funktionieren doch nicht! Jeder, der hinschaut, kann das sehen. Eine neuere Studie hat aufgezeigt, dass etwa 8 Prozent der Leute, die ein Produkt der Technik sind, den Highschool-Abschluss nicht schaffen. Fünfzehn Prozent finden immer noch regelmäßig Zeit, sich die Talkshows anzusehen. Und beinahe die Hälfte bezeichnet sich selbst als Sportfans. Wenn die Leute kluge Kinder wollen, dann sollten sie es einmal damit versuchen, ihnen etwas vorzulesen.
    Tatsächlich wollen wir gar nicht, dass unsere Kinder schlau sind. Wir wollen, dass sie so sind wie wir. Nur eben ein winziges bisschen mehr.
    Montag, 16. Februar

 
Kapitel 5
     
     
    Den meisten Regierungen und Wirtschaftsmagnaten fiele es nicht leicht, Leute dazu zu bringen, ihnen aus einem brennenden Haus hinaus ins rettende Freie zu folgen. Die schlimmsten unter ihnen erkennt man unter anderem daran, dass sie viel von Führungsstilen reden. Ich bezweifle, dass Winston Churchill dieses Wort je benutzt hat. Oder, wenn schon, denn schon, Attila der Hunnenkönig.
    Gregory MacAllister, aus: Der Erste, der die Stadt verlässt
     
    »Hutch, ich denke ständig über die Heffernan nach. Wir werden Alvarez fallen lassen müssen.« Asquith sog geräuschvoll die Luft ein, eine Geste, die andeuten sollte, dass die Entlassung von Louie eine schmerzliche Notwendigkeit sei.
    »Warum?«, fragte Hutch.
    »Es ist ein Wartungsproblem.« Er schüttelte den Kopf. Bedauerlich. »Daran geht kein Weg vorbei.«
    »Es ist nicht seine Schuld.«
    »Woher wollen Sie das wissen? Sie haben sich die Sache doch noch gar nicht angesehen.«
    »Und Sie auch nicht. Louie hat uns wiederholt gewarnt, dass etwas in dieser Art irgendwann passieren müsse. Wenn sich nun herausstellt, dass er keine Wunder wirken kann, dass vier dieser Schiffe noch jenseits ihres planmäßigen Dienstendes im Einsatz sind, dann werden wir eine andere Ausrede finden müssen.«
    »Ist das wahr? Gleich vier davon?«
    »Ja. Sie haben mehrere Memos zu diesem Thema erhalten.«
    »Gehört die Heffernan dazu?«
    »Nein. Noch nicht ganz jedenfalls. Dauert noch ein paar Monate.«
    »Dann sind wir aus dem Schneider.« Er kam um seinen Schreibtisch herum und sah sehr erleichtert aus. Alles würde sich zum Guten wenden. »Hutch, Sie und ich haben im letzten Jahr so einige Probleme überstanden. Wir sollten uns wieder beruhigen und einen kühlen Kopf bewahren.«
    »Hier geht es um Menschenleben, Michael!«
    »Das weiß ich. Und ich beabsichtige nicht, jemanden in Gefahr zu bringen. Wir sollten uns nur nicht übermäßig aufregen. Stattdessen müssen wir uns mehr auf die Wartung konzentrieren.« Er klopfte sich mit der Hand auf den Bauch und ließ seinen Blick über die diversen Auszeichnungen und Trophäen an seinen Wänden schweifen. Das war seine Art, sich seiner Fähigkeiten zu vergewissern. »Passen Sie auf: Zuerst holen wir die Heffernan zurück. Dann ergeben sich die nächsten Schritte wie von selbst.«
    Hutch erhob sich und ging in Richtung Tür, blieb aber kurz vor dem Erfassungsbereich des Sensors stehen. Die Tür sollte sich noch nicht öffnen. Asquith war bereits zum nächsten Punkt auf seiner Tagesordnung übergegangen, stierte hinab auf einen Stapel mit Aktenordnern und signalisierte deutlich, dass das Gespräch von seiner Seite aus beendet war. Er war keine imposante Erscheinung. Kaum größer als Hutch. Sein dünnes braunes Haar war sorgsam über den Schädel gekämmt. Er hatte gerade erst eine schmutzige und höchst öffentliche Scheidung hinter sich, eine hässliche Geschichte, bei der seine Frau ihn des Ehebruchs bezichtigt und eine gewaltige Abfindung beansprucht hatte, während er behauptet hatte, sie sei geistig verwirrt. Das alles hatte sich in sämtlichen Medien abgespielt, zeitgleich mit Gerüchten, denen zufolge er unter Druck geraten

Weitere Kostenlose Bücher