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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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immer noch. Es heißt, das Eis der Antarktis verschwinde in den nächsten zehn Jahren. Wenn das passiert, dann bekommen die Leute in Pennsylvania nasse Füße. Im Augenblick fliegen wir zwischen Sirius und dem Hundsstern hin und her …«
    »Sirius ist der Hundsstern«, fiel ihm Valentina ins Wort.
    »Und was haben wir davon? Wir erhalten eine physikalische Darstellung eines weiteren Orts, für den sich niemand interessiert.«
    »Sie möchten uns vor dem Treibhauseffekt schützen?«
    »Natürlich.«
    »Und vor Hungersnöten?«
    »Klingt nach einer guten Idee.«
    »Um auch nur eines dieser Probleme zu lösen, brauchen wir neue Technologien. Wir können viel über das ökologische Gleichgewicht des Planten lernen, wenn wir die Vorgänge auf anderen Welten studieren. Es reicht nicht, wenn wir die Städte um weitere drei oder vier Meter anheben. Wir müssen eine Möglichkeit finden, das Klima zu kontrollieren. Das bedeutet, wir müssen experimentieren. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand auf unserem Heimatplaneten selbst mit der Natur herumexperimentieren möchte.«
    »Ihre Ideen, Valentina, sind ein bisschen weit hergeholt.«
    »Vielleicht. Aber wenn Sie Recht haben und es niemanden kümmert, was da draußen ist, dann frage ich mich, ob wir es überhaupt wert sind, gerettet zu werden.«
     
    MacAllister ertappte sich dabei, wie er sich vorstellte, Hutch säße in ihrem Büro in der Akademie. Sie würde sich die Direktübertragung nicht ansehen, aber sie wüsste von der Ausstrahlung und würde sich vielleicht am Abend die Wiederholung ansehen, also gab er sich Mühe, so wenig beleidigend vorzugehen wie möglich, aber das lag nicht in seiner Natur. In Zeiten wie diesen so viel Geld in die Raumfahrt zu pumpen, war skrupellos. Und dumm. Und er sprach es aus.
    »Dumm?«, fragte Valentina nach. »Sie erinnern mich an diese Leute am spanischen Hof, die etwas Ähnliches über Kolumbus gesagt haben.«
    »Zu jener Zeit«, sagte er, »konnte man die Luft in Amerika noch atmen. Das ist ein Unterschied. Ich sage, wenn die Leute zum Großen Wagen wollen, sollen sie sich ihr eigenes Kanu bauen.«
    »Sie reden darüber, als wären nur wenige von uns zu den Sternen geflogen. Tatsächlich haben schon Tausende von Menschen einen überlichtschnellen Flug erlebt. Und im Grunde ist es so oder so nicht der einzelne Mensch, der nach Arcturus fliegt, es ist die ganze Spezies! Wir alle waren dort.«
    »Sagen Sie das den Leuten an der Fünfunddreißigsten Ost in der Bronx!«
    »Wir sind darauf programmiert, hinauszuziehen, Gregory! Sie und ich können hier sitzen und reden, solange wir wollen, das wird nichts ändern. Das hat etwas mit Schicksal zu tun. Wir können ebenso wenig nicht hinausziehen ins Unbekannte, wie Sie in einer Gesprächsrunde sitzen und nichts sagen könnten!«
    Er seufzte. »Wenn die Leute anfangen, über das Schicksal zu reden, bedeutet das, dass sie mit ihrer Argumentation vor die Wand gelaufen sind. Was wir tun sollten, ist, all die Leute, die ständig zu den Sternen fliegen, einzusammeln und in ein Schiff zu stecken, mit dem sie dann losziehen und Alpha Boobus III kolonisieren, unter der Bedingung, dass sie auch dort bleiben.«
     
    Es war immer Tradition bei derartigen Live-Diskussionen, einander nach der Show die Hand zu reichen. MacAllister war sogar gelegentlich mit einem seiner Widersacher, mit denen er zuvor hitzige Debatten ausgetragen hatte, etwas trinken gegangen. Diese Diskussion war harmlos gewesen, aber Valentina war kein Profi. Sie nahm alles persönlich, und als Marge ihnen zu der guten Vorstellung gratuliert hatte, hatte die Akademiepilotin ihn angesehen, als wäre er ihre Zeit nicht wert, hatte mit einer Stimme, die plötzlich eine Oktave tiefer klang als während der Show Guten Tag gesagt und war aus dem Studio stolziert.
    Normalerweise war MacAllister unempfänglich gegenüber weiblichen Reizen. Der Durchschnittsmann mochte sich ja vielleicht - und auch ganz gern - ablenken lassen, aber jemand wie er, jemand, der in der Öffentlichkeit stand, konnte sich genau das nicht leisten: sich ablenken lassen. Trotzdem gefiel es ihm, vom schönen Geschlecht angehimmelt zu werden, und er war immer geneigt, einer Einladung Folge zu leisten, soweit er darin keinen Nachteil erkennen konnte. Aber als Valentina hinausgerauscht war und darauf gepfiffen hatte, wie man sich auf dieser Bühne zu bewegen hatte, hatte sie seinen Stolz verletzt.
    Und da war er wieder, der Beweis dafür, welchen Schaden Frauen

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