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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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die Regierung ernst zu nehmende Schritte eingeleitet, oder hoffen sie einfach, dass schon nichts passieren wird, bis sie ihr Amt niedergelegt haben (die Antwort auf diese Frage kannte Mac selbstverständlich bereits).
    Als Nächstes war ein politischer Skandal an der Reihe. Ein bekannter Parlamentsabgeordneter hatte sich angeblich von Lobbyisten mit Geld und anderen Vorzügen schmieren lassen.
    »Schuldig?«, fragte MacAllister.
    »Zweifellos.«
    »Wird er zurücktreten?«
    »Nicht freiwillig. Aber es sieht aus, als würde ihn die Sache in den Knast bringen.«
    Dann war da noch die Sache mit dem künstlichen Sperma, das Männer im Reproduktionsprozess entbehrlich machen würde. Nicht wünschenswert, natürlich, aber machbar. Und das reichte, um ganze Legionen auf die Beine zu bringen, die um die moralische Struktur der Gesellschaft fürchteten und behaupteten, die Menschheit spiele einmal mehr Gott.
    Wer ist dein Papa? Dieser Satz bekäme eine ganz neue Bedeutung.
    »Wie läuft die Sache ab?«, fragte MacAllister.
    Die Antwort lieferte Hugh Jankiewicz, ein Parlamentsberichterstatter. »Es wird harte Auseinandersetzungen geben, ein Verbot aber wird nicht zu halten sein, was zu jeder Menge Reaktionen und weiteren Streitigkeiten führen wird. Am Ende werden sich alle daran gewöhnen. Ich nehme an, niemand wird in der Lage sein, nachzuweisen, dass die Menschheit an sich Schaden nimmt, und wir werden uns anderen Dingen zuwenden.«
    »Was ist der Vorteil bei dieser Sache?«, bohrte MacAllister nach.
    »Der ist rein politischer Natur«, erwiderte Jankiewicz. »Es gibt manchen Frauen die Möglichkeit zu behaupten, Männer seien von nun an bedeutungslos.«
     
    Als die Leitung wieder frei war, wartete bereits ein eingehender Ruf.
    »Mr. MacAllister? Mein Name ist Charles Dryden.« MacAllister wusste noch im selben Augenblick, dass er den Anrufer nicht mochte. Sein Lächeln erstrahlte zu bereitwillig. Bei einer jungen Frau wäre es in Ordnung gewesen, aber bei Männern, insbesondere bei älteren Männern, war es verräterisch. Dryden trug die Art von Kleidung, die man in Chefetagen erwarten durfte.
    »Ja, Mr. Dryden«, fragte er, »was kann ich für Sie tun?«
    »Mr. MacAllister — darf ich Sie Gregory nennen?«
    »Wenn Sie wollen.«
    »Gregory, ich vertrete Orion Tours. Wir stellen eine große Werbekampagne auf die Beine und sind an den Lesern des National interessiert. Im Großen und Ganzen passen ihre Leser nämlich in das Profil der Personen, die unsere Dienste zu nutzen pflegen. Sie sind intelligent, gebildet und es mangelt ihnen nicht an wirtschaftlichen Mitteln.«
    MacAllister lehnte rundweg alle Leute ab, die sich in Schmeicheleien ergingen, aber nicht imstande waren, sich wenigstens den Anschein zu geben, sie meinten es ernst. »Danke für das Kompliment.«
    »Wir würden Ihre Publikation gern zu einem Kerntriebwerk unserer Kampagne machen.«
    Mac wusste nicht recht, was ein Kerntriebwerk sein sollte, wollte sich aber deswegen nicht herumstreiten. »Hervorragend, Mr. Dryden«, sagte er. »Ich bin überzeugt, Sie werden feststellen, dass The National sich als profitable Investition erweisen wird.«
    »Ja, gewiss. Ich bezweifle nicht, dass diese Angelegenheit für beide Unternehmen vorteilhaft sein wird. Übrigens, nennen Sie mich doch bitte Charlie.«
    »Okay, Charlie. Es ist mir eine Freude, Sie kennen zu lernen. Wie wäre es, wenn ich Sie zu unserem Marketingleiter durchstelle, dann können Sie ihm genau erklären, was Sie wollen.« Der Marketingleiter war, natürlich, Tilly.
    »Ehe Sie das tun, Gregory, möchte ich noch eine Sache klären. Sie, persönlich, gelten als Gegner jeglicher Bemühungen, die Raumfahrt weiter zu fördern.«
    »Nun, das ist nicht ganz korrekt. Ich denke, die interstellare Forschung ist durchaus in Ordnung. Ich bin nur nicht davon überzeugt, dass ihr bei der Vergabe der Steuergelder derzeit eine hohe Priorität eingeräumt werden sollte.«
    »Ja.« Dryden starrte in weite Ferne, und das Lächeln sah ein wenig gequält aus. »Natürlich verstehe ich den Unterschied. Bedauerlicherweise gibt es in unserem Direktorium Leute, die Sie - Sie, nicht Ihr Magazin - als aktiven Gegner aller Bestrebungen einstufen, die Menschheit zu den Sternen zu bringen.«
    »Tut mir leid, das zu hören, Charlie.«
    »Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie eine etwas mildere Haltung einnähmen.«
    »Wie stellen Sie sich das vor?«
    »Ach, nichts Großes. Vielleicht so etwas wie ein Leitartikel, in dem Sie erklären, dass

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