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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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sprach Elizabeth Callen, die Vorsitzende des Ausschusses. Sie drückte ihm ihre Dankbarkeit dafür aus, dass er sich die Zeit genommen habe, vor dem Ausschuss zu erscheinen und zu ihnen zu sprechen. Solange sie sprach, lächelte Hiram Taylor ohne Unterlass voller Güte, während er sich abwechselnd Notizen machte und einem Mitarbeiter zunickte.
    Die Grüne Partei stellte derzeit die Mehrheit im Ausschuss, weshalb die Akademie so oder so in Schwierigkeiten war. Die Republikaner hatten kein Interesse daran, gegen das interstellare Raumfahrtprogramm vorzugehen. Es existierte schon seit langer Zeit, also waren sie dafür. Aber mit den Grünen verhielt es sich anders. Aus ihrer Sicht wurde Geld, das auf der Erde einem guten Zweck zugeführt werden konnte, im Weltall verschleudert.
    Callen erteilte Arnes Abernathy das Wort, einem Republikaner aus Iowa, der allerdings bereits jeglichen wissenschaftlichen Fortschritt für gefährlich hielt. Abernathy begann damit, die Leistungen, die die Akademie im Lauf der Jahre erbracht hatte, zu würdigen, und er ging bei seinen Belobigungen sogar so weit, Asquith »superbe Führungsqualitäten« zu attestieren. »Wir alle stehen in Ihrer Schuld und in der all der Männer und Frauen, die ihr Leben zwischen den Sternen riskiert haben.« Et cetera. Dann, endlich, kam er zur Sache: »Ich nehme an, Dr. Asquith, dies war eine schwere Woche für die Akademie.«
    »Eigentlich nicht, Senator. Im Grunde kommen wir gut zurecht, aber haben Sie vielen Dank für Ihre Sorge. Wir stoßen noch immer in unbekannte Systeme vor und erforschen …«
    »Ja, ja. Natürlich. Aber wir wissen, wie kostbar Ihre Zeit ist, also sollten wir gleich auf den Punkt kommen. Sie haben vergangene Woche eines Ihrer Schiffe verloren. Es war drei Tage lang verschwunden. «
    »Es waren wohl eher zwei Tage, Senator.«
    »Ja, nun gut. Ich danke Ihnen für die Richtigstellung. Wir alle würden gern erfahren, und ich denke, ich kann in diesem Punkt fraglos auch für meine Kollegen sprechen, wie dieses Schiff, die Heffernan, die ganze Zeit gleich hier in unserem Solarsystem hat sein können, ohne dass Ihre Leute davon wussten. Deutet das nicht darauf hin, dass irgendjemand in der Akademie seine Arbeit nicht ordentlich gemacht hat?«
    »Keineswegs, Senator. Sie müssen bedenken, dass das Solarsystem sehr groß ist.«
    »Ich gehe davon aus, dass wir uns alle der Größe des Solarsystems bewusst sind, Dr. Asquith. Dennoch fragen wir uns, wie es möglich ist, ein Raumschiff zwei Tage lang innerhalb des Systems zu verlieren.«
    »Wir haben das Schiff ja nicht direkt verloren.«
    »Aber Sie wussten nicht, wo es ist, ist das richtig?«
    »Nein, wir wussten es nicht genau.«
    »Nicht genau. Ich glaube mich zu erinnern, etwas von neunzig Lichtjahren gehört zu haben. Ist das korrekt? Ist das die Entfernung, die das Schiff Ihren Berechnungen nach zurückgelegt hatte?«
    »Ja. Aber es gibt einen Grund dafür.«
    »Davon bin ich überzeugt, Doktor. Tatsache ist aber, dass das Schiff in der Gegend von Pluto war.«
    »Es war deutlich weiter von der Erde entfernt als von Pluto.«
    »Wie dem auch sei, Doktor, Sie hatten keine Ahnung, wo es sich befand, habe ich Recht?«
    »Ja, Senator. Aber es gibt einen Grund …«
    »Und ich bin überzeugt, den würden wir alle gern kennen lernen. Das ist immerhin so, als würde man jenseits des Mississippi nach etwas suchen, das man im eigenen Kleiderschrank verlegt hat.«
    In dieser Form ging es noch eine Weile weiter, wenngleich immer wieder andere an der Reihe waren, auf dem Akademieleiter herumzuprügeln. Endlich bekam auch Taylor seine Chance. Seine ersten Fragen waren eher seichter Natur. So wünschte er zu erfahren, wie die langfristigen Pläne der Akademie aussähen, in welche Richtung es weitergehen solle und so weiter. Aber auch er konnte nicht darauf verzichten, die Organisation anzuprangern, und so konzentrierte er sich schließlich auf den Asteroiden. »Wir haben ihn nicht kommen sehen, nicht wahr?«
    »Nein, Senator. Aber Sie sollten wissen, dass es nicht in unserer Verantwortung …«
    »Sie verfügen über all diese Gerätschaften auf Union. Sie beobachten die anfliegenden Schiffe und überwachen die Starts. Wie ist es dann möglich, dass ein Asteroid von mehreren Meilen Durchmesser einfach heransegeln kann, ohne gesehen zu werden?«
    »Wir haben nicht nach ihm gesucht, Senator.«
    »So kommt es mir auch vor. Wären Sie imstande gewesen, ihn zu sehen, hätten Sie nach ihm gesucht?«
    Das war zu

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