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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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war, alles getan zu haben, was sie tun konnte, rief sie Asquith an.
    »Ich werde die Betroffenen heute noch informieren«, berichtete sie. »Ich bin überzeugt davon, dass Sie von jedem der Betroffenen etwas zu hören bekommen, und keiner wird begeistert sein.«
    Seine Augen schlossen sich. Es war nicht leicht, wenn man von einer Meute kurzsichtiger Leute verfolgt wurde.
    »Ich habe heute Morgen einen Bericht über die Heffernan erhalten.« Sie erklärte ihm, inwiefern der Druck, der in den Sprungtriebwerken aufgebaut wurde, im Lauf der Zeit das ganze System beeinträchtigte. »Auf diesem Flug ist niemand zu Tode gekommen, aber es hätte auch anders ablaufen können. Das Ding hätte ihnen genauso gut direkt vor der Nase hochgehen können. Und es gibt auch noch andere Probleme, die nicht alle behoben werden können. Michael, so wie zurzeit können wir nicht weitermachen.«
    »Ich denke, wir sollten darauf achten, nicht halb vorbereitet in die Schlacht zu ziehen, Priscilla.«
    Sie schickte ihm ein Dokument. »Das ist eine Kopie des Wartungsberichts von der Barringer. Sie gehört zur Lakschmi-Klasse.«
    Er starrte ihn an. Blinzelte. »Das ist ein bisschen sehr technisch. Was steht drin? Mit normalen Worten, bitte.«
    »Unsicher.«
    Er starrte sie einen langen Moment nur an. »Ein neuntes Schiff.«
    »Es braucht eine umfassende Überholung. Das kostet auf Dauer mehr Geld als ein Komplettaustausch.«
    »Okay.«
    »Heißt das, okay, wir ändern die Vorplanung, oder okay, wir kaufen ein neues Schiff?«
    »Ändern Sie die Planung, Hutch! Vielleicht ist das sogar gut für uns. Vielleicht löst das an den passenden Stellen ein bisschen Druck aus.«
     
    Es war an der Zeit. Hutch hatte die Stornierungen, die sich erst zu einem späteren Zeitpunkt auswirken würden, hinausgezögert, hatte auf eine Art göttlicher Intervention gehofft, die es ihr gestattet hätte, ganz auf diese Streichungen zu verzichten. Aber dergleichen würde sicher nicht geschehen.
    Sie hätte schlicht jedem Betroffenen eine schriftliche Mitteilung zukommen lassen können, und die Angeschriebenen hätten darauf reagiert, indem sie Asquith angerufen und ihn angebrüllt hätten. Was er absolut verdient hätte. Aber Hutch konnte sich nicht dazu durchringen.
    Sie hatte sechzehn Missionen storniert, die alle in den nächsten sechs Monaten hätten aufbrechen sollen, und siebenundzwanzig anderen neue Zeitpläne verpasst. Insgesamt waren dreiundzwanzig Organisationen betroffen. »Fangen wir mit den Streichungen an!«, sagte sie zu Maria. Die wirklich unangenehmen Dinge zuerst.
    »Paris Gravity Labs«, sagte Maria. »Ich verbinde mit Rene Dufresne.«
    Dufresne war Hutchs Ansprechpartner. Als er auftauchte, erklärte sie ihm die Lage. Manche unserer Schiffe sind alt. Nicht vertrauenswürdig. Tut uns furchtbar leid. Wir müssen die Mission streichen.
    »Streichen?«, wiederholte Dufresne. Er war groß, nicht mehr ganz jung und stets höflich. Das machte es noch schwieriger, ihm die schlechten Neuigkeiten zu überbringen. »Meinen Sie nicht eher verschieben?«
    »Bedauerlicherweise nicht, Rene. Im Moment haben wir keine Möglichkeit, Ersatz bereitzustellen. Gravity Labs ist mit drei Missionen in unserer Planung vertreten. Vier weitere hängen in der Warteschlange. Wir müssen streichen. Wir können einfach nicht alle Missionen durchführen.«
    Er saß in einem Lehnsessel, vor sich auf dem Schoß einen Stapel Papiere. »Der Direktor wird nicht erfreut sein, Priscilla.«
    »Niemand von uns ist erfreut, Rene. Aber der Direktor wäre sicher noch wütender, wenn wir seine Leute rausfliegen würden und sie nicht mehr lebend zurückkämen.«
    »Tja«, sagte er. »Können Sie uns die Möglichkeit einräumen, selbst zu entscheiden, welche Mission wir aufgeben?«
    »Mit gewissen Einschränkungen, ja«, erwiderte sie. »Nennen Sie mir Ihre Präferenzen, dann werde ich versuchen, mich danach zu richten! Leider kann ich Ihnen nichts versprechen.«
    Der Vormittag zog sich arg in die Länge. Die meisten anderen waren deutlich reizbarer als Dufresne. Ein paar drohten ihr, erklärten, sie würden sich umgehend und über ihren Kopf hinweg direkt mit dem Commissioner in Verbindung setzen, verkündeten, sie würden dafür sorgen, dass sie ihren Job verliere. Ihr Gesprächspartner bei Morokai-Benton war gleichzeitig der Leiter des Forschungsteams. Er war kurz davor, schluchzend zusammenzubrechen.
     
    Asquith lud Hutch zum Mittagessen ein, ein seltenes Ereignis, das üblicherweise nur

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