Hutch 06 - Hexenkessel
Kreaturen im Inneren wurden nach vorn geschleudert.
Matt verharrte etwa zwanzig Meter hinter ihr. Die Fähre schwebte einfach an Ort und Stelle in der Luft und trotzte dort der Schwerkraft.
Ein Laster krachte gegen den Bus.
Ein misstönendes Geräusch klang auf. Was sagte man dazu? Sie hatten sogar Sirenen!
Alles schien auf einmal zu erstarren.
»Okay, Matt«, sagte sie, »ziehen wir weiter!«
Sie kreisten über der Stadt und lösten ein reines Chaos aus. »Was hätten Ihre Akademieleute wohl dazu gesagt?«, fragte Matt, als sie über einer breiten Straße schwebten.
»Es hätte ihnen nicht gefallen.«
»Es dient aber doch einem guten Zweck.«
»Ich weiß. Aber das hätte auch nichts geändert.«
»Wer hätte die Erlaubnis verweigert?«
»Ich beispielsweise.«
Phyl unterbrach sie. »Sie haben es in die Nachrichten geschafft.«
»Was berichten sie?«
»›Unbekannte Objekte richten Chaos in Baltimore an. ‹ Oder: ›Flugobjekte schweben über Baker Street.‹ Oder: ›Gespenstische Erscheinung verursacht Verkehrsstau.‹«
»Die Namen hast du dir gerade ausgedacht, nicht wahr?«
»Mir bleibt ja nichts anderes übrig.«
»Zumindest hättest du eine Stadt an der Westküste aussuchen können.«
»Ich werde mich bemühen, es beim nächsten Mal besser zu machen, Ms Hutchins.«
»Meinen Sie, das reicht?«, fragte Matt.
»Es sollte genügen. Fliegen wir nach Hause!«
Mr Smith meldete sich beim ersten Klingeln. »Waren Sie das gestern in Seattle?«
Phyl hatte offenbar Wort gehalten. »Ja, das waren wir.«
»In Ordnung. Sie haben gewonnen. Ich werde mit Ihnen reden.«
»Wie finden wir Sie?«
»Ich wohne am Stadtrand von Denver.«
»Bitte beschreiben Sie den Ort näher. Wir haben über das hinaus, was wir sehen können, keine Kenntnisse über Ihre Welt.«
»Die Stadt liegt auf demselben Kontinent wie Seattle. Fliegen Sie …« Hier war die Übertragung plötzlich verzerrt.
»Entschuldigen Sie, Mr Smith, wir haben Ihre Richtungsangaben nicht verstanden.«
»Fliegen Sie in Richtung Sonnenaufgang! Zwei Drittel der Strecke bis zum Ende des Kontinents. Dann ein bisschen runter …«
»Pardon, welche Richtung ist runter?«
Pause. »Zu dem (irgendwas) …«
»Meinen Sie den Trockengürtel, der sich wie eine Linie um die Mitte des Planeten zieht? Vermutlich die heißeste Gegend?«
»Ja.«
Und so ging es weiter. Es dauerte eine Weile, aber schließlich wussten sie, wohin sie sich wenden mussten. Sucht nach einem großen Fluss. Folgt dem Fluss Richtung Äquator. Ihr passiert eine Stadt, deren größtes Gebäude an der Spitze geformt ist wie eine Nadel. Dahinter, östlich der Stadt, gabelt sich der Fluss. Folgt der Seite, die wieder zurück Richtung Seattle führt. Sucht eine kleinere Stadt in der Nähe. Auf der anderen Seite der Stadt …
Hier unterbrach ihn Hutch erneut. »Wohnen Sie abgelegen? Oder gibt es Nachbarn?«
»Doch, ja, es gibt Nachbarn.«
»Können Sie uns einen Treffpunkt vorschlagen, wo wir mehr unter uns wären?«
»Keinen, an dem es eine Landebahn gibt.«
»Wir brauchen keine Landebahn.«
»Ach ja, das habe ich vergessen.«
»Also?«
»Ich denke, da lässt sich was machen.«
Matt wollte die Mission fliegen. »Ich bin an der Reihe«, erklärte er beharrlich.
Nun war er endlich da, der große Augenblick, und Matt hatte die Absicht, dabei zu sein, wenn es passierte. Das sagte er natürlich nicht, aber sie wusste, dass das der Punkt war, um den es ging. Und vermutlich dachte er auch, dass es, sollte es Ärger geben – wer konnte schließlich wissen, was sie dort unten wirklich erwartete? –, besser wäre, wenn er dabei wäre. Immerhin war Hutch nicht mehr jung, und außerdem war sie eine Frau.
»Okay, Matt. Die Mission gehört Ihnen. Sie müssen Antonio und Rudy mitnehmen. Was ist mit Jon?«
»Natürlich bin ich dabei«, reagierte der prompt. »Das möchte ich schließlich auf keinen Fall verpassen.«
»Seid vorsichtig!«, ermahnte Hutch Matt. »Und haltet Verbindung zum Schiff! Nehmt Macs Landefähre!«
»Klar, aber was macht das für einen Unterschied?«
»Sollte ich euch holen müssen, würde ich ungern Zeit damit vergeuden, mir erst eine Landefähre zu besorgen.«
»Ich glaube nicht, dass Sie uns heraushauen werden müssen!«
»Ich auch nicht. Aber wir sollten die Möglichkeit einkalkulieren, dass die Geschichte nicht so abläuft, wie wir es uns vorstellen.«
»Okay, dagegen lässt sich nichts einwenden.«
»Sie haben doch Ihre Waffen
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