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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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gingen hinüber auf die McAdams (sie betrachteten es als freien Abend, eine Möglichkeit, einmal rauszukommen). Sie beschlossen, die Mondpassage mit beiden Schiffen durchzuführen. Matt und Hutch planten das Manöver, ehe sie sich alle zusammensetzten und entspannten. »Ich wünschte, Henry könnte hier sein«, meinte Jon.
    Hutch fiel gleich eine ganze Anzahl von Leuten ein, mit denen sie diesen Augenblick gern geteilt hätte, vor allem solche, die ihr Leben für die Raumfahrt gegeben hatten. George Hackett. Maggie Tufu, gestorben bei der Suche nach den Monumenterbauern. Preacher Brawley, während der Suche nach dem Chindi umgekommen. Herman Culp und Pete Damon, getötet von Kreaturen, die aussahen wie Engel. Und da waren noch mehr. Es war ein langer, blutiger Weg, der sie am Ende zu einem Mond über einer Welt geführt hatte; die unvergleichlich weit von zu Hause entfernt war.
    Hutch stieß mit ihren Kameraden an, schweigend, nachdenklich, so wie alle. All diese Menschen hatten ihren Beitrag geleistet. All jene, die im Lauf vieler Jahre für die Akademie oder die Europäer ausgezogen waren oder an einer der vielen unabhängigen Missionen teilgenommen hatten. Ein Toast auf all jene!
    Und alle vor den Missionen der Preston und der McAdams waren enttäuscht heimgekehrt. Gelegentlich hatte irgendjemand eine lebendige Welt entdeckt, und auch das war in gewisser Weise ein Triumph gewesen. Und es hatte sogar eine Hand voll Welten mit empfindungsfähigen Kreaturen darunter gegeben. Aber bis heute hatte es abgesehen von den wahnsinnigen Nok keine einzige Zivilisation gegeben, die über etwas verfügt hätte, das wenigstens entfernte Ähnlichkeit mit moderner Technologie gehabt hätte. Niemanden, der begriff, warum es Regen gab oder was das Feuer am Himmel am Leben erhielt.
    Niemanden.
     
    Hutch schlief tief, stand spät auf, duschte, aß ein leichtes Frühstück, setzte sich zu Jon und unterhielt sich leise mit ihm. In mancher Hinsicht war er immer noch ein Kind. Schon jetzt überlegte er, was er zukünftig noch auf den Locarno sozusagen draufsetzen könne. »Von jetzt an geht es nur noch bergab«, bemerkte er und lachte.
    »Es ist aber doch keine schlechte Sache«, entgegnete sie, »etwas derart Enormes zu schaffen, dass es unmöglich ist, sich selbst noch zu übertrumpfen.«
    Er saß neben ihr im Gemeinschaftsraum, sah entspannt aus, glücklich, beinahe blasiert. »Ich weiß«, sagte er. »Das Problem ist, dass es, wäre Henry nicht gewesen, nie so weit gekommen wäre. Ich meine, es steht mir nicht zu, die Lorbeeren dafür einzuheimsen. Er hat die wissenschaftliche Vorarbeit geleistet. Ich habe nur ein paar Schaltkreise verändert.«
    »Aber Sie scheinen immerhin der einzige Mensch zu sein, der imstande war, genau das zu tun, Jon. Sie erhalten haufenweise Anerkennung. Und Sie verhalten sich genau richtig, wenn Sie die an Henry weiterreichen. Er verdient es. Aber das schmälert nicht Ihre eigenen Verdienste.«
     
    Hutch und Matt manövrierten die Schiffe in Position und fingen an zu kreuzen. Sie flogen nebeneinander, keinen Kilometer voneinander entfernt. Das Schauspiel würde von der Oberfläche aus vierzig Minuten lang zu sehen sein.
    »Phyl«, sagte Hutch, »ruf Mr Smith!«
    Mr Smith nahm beim vierten Klingeln ab. »Hallo?«
    »Mr Smith«, sagte Hutch, »wir haben uns gestern Abend unterhalten. Haben Sie das Teleskop?«
    »Sie sind wieder da? Wie, sagten Sie, ist Ihr Name?«
    »Ich glaube, den habe ich Ihnen nicht genannt.«
    »Nun, wer immer Sie auch sind, ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mich in Ruhe lassen würden.«
    »Bitte gehen Sie zum Fenster, Mr Smith! Und schauen Sie sich den Mond an!« Während sie warteten, berichtete Phyl, dass er Geräusche verursache, die sie nicht einordnen könne.
    »Er grummelt«, mutmaßte Jon.
    »Okay, ich bin am Fenster«, meldete sich jetzt Mr Smith.
    »Können Sie den Mond sehen?«
    »Ja, ich kann den Mond sehen.«
    »Haben Sie ein Teleskop? Eine Objektiv irgendeiner Art?«
    »Hören Sie, wer immer Sie sind, ist das wirklich notwendig?«
    »Ja, das ist es.«
    »Ich habe kein Objektiv!«
    »Gestern sagten Sie, Sie könnten eines bereithalten.«
    »Weil ich dachte, Sie würden mich dann endlich in Ruhe lassen.«
    »Mr Smith, ist Ihnen bewusst, dass es Transmissionen gibt, die von außerhalb in dieses Planetensystem vordringen? Von anderen Orten?«
    Nun trat eine Pause ein. Dann: »Ja, natürlich.«
    »Diese Signale haben uns hierher geführt. Wir würden gern mit Ihnen über die

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