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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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»Absolut richtig«, sagte er. »Aber wohin geht es von hier aus weiter? Wie haben Sie vor, den Locarno zu vermarkten? Ich gehe davon aus, dass Sie gerade zum reichsten Mann auf Erden geworden sind.«
    »Vielleicht. Ich hoffe es.«
    »Hat schon jemand für die Nutzungsrechte geboten?«
    »Praktisch jeder. Sieht aus, als würde der Reiseverkehr wieder aufleben. Jedenfalls für eine Weile. Luxuriat spricht davon, da weiterzumachen, wo Carmody aufgehört habe. In der goldenen Zeit hatte Carmody Luxusreisen veranstaltet.«
    »Werden Sie denen die Rechte verkaufen?« Rudy war blass geworden.
    »Ich habe noch keine Entscheidung getroffen.«
    »Hängt wohl davon ab, wer das beste Angebot macht, ja?«, fragte Matt.
    »Ja, so was in der Art.«
    BIBLIOTHEKSEINTRAG
    Der Locarno ist schlicht eine Neuheit unter vielen. Wir werden den Hazeltine durch ihn ersetzen und erheblich weiter kommen als bisher, und wir werden dieselbe Lektion lernen wie immer: Leben ist ein seltenes Gut im Universum. Und intelligentes Leben ist umso seltener. Ich nehme an, Reisen tiefer ins All dürften nicht schaden, solange wir nicht wieder damit anfangen, Steuergelder dafür aufzuwenden.
    Kolumne von Gregory MacAllister, Worldwide News Service, Dienstag, 18. September

 
Kapitel 20
     
     
    Sie schafften den guten Sprung, den Matt erhofft hatte. Nicht gut genug, um das letzte Shuttle zu erwischen, aber gut genug, bis zum Morgen Union zu erreichen. Dort wurden sie bereits von einer Menschenmenge erwartet. Einige trugen Schilder mit Aufschriften wie AUF NACH ANDROMEDA oder AUF INS ALL. Eine Frau trug ein Banner, auf dem zu lesen war: HEIRATE MICH, JON.
    Andere Schilder wiederum kündeten von gänzlich anderen Empfindungen: LASST DIE DINGE, WIE SIE SIND und LEGT DEN LOCARNO STILL und KOMMT BLOSS NICHT ZURÜCK. Aber die Dissidenten waren in der Minderzahl. Hier und da wurde ein wenig geschubst und gestoßen, und schließlich brach eine Schlägerei aus, aber die Sicherheitsleute waren sofort da.
    Jemand fragte mit schriller Stimme, ob sie Alioth erreicht hätten. Die Menge hielt den Atem an, während Jon aus dramaturgischen Gründen ein wenig Zeit verstreichen ließ, ehe er antwortete. »Ja«, sagte er schließlich. »Wir waren dort und sind wieder nach Hause gekommen.«
    Die Menge tobte.
     
    Endlich konnten sie sich in einen von Rudy reservierten Raum flüchten. Journalisten und Förderer der Foundation fanden sich ein, sodass auch dieser Ort bald überfüllt war.
    Matt zeigte Bilder von dem Flug, von Alioth, von den fünf Reisenden, die sich kurz nach der Ankunft auf der Brücke drängelten, von Matt selbst, der sich über seine Instrumente beugte, von Hutch und Jon, die zur Sichtluke hinausschauten, von Rudy, der sich in Pose geworfen hatte und versuchte, ein wenig wie Columbus auszusehen, und von Antonio, wie er sich gerade Notizen machte.
    Erfrischungen wurden geliefert.
    Eine Mitarbeiterin von Orion Tours kam herein, und Rudy beobachtete mit Missfallen, wie sie es sich neben Jon gemütlich machte. Derzeit beschränkte sie sich darauf zu lächeln und sich ganz zwanglos mit ihm zu unterhalten, aber das geschäftliche Angebot würde nicht lange auf sich warten lassen. Rudy konnte nicht recht sagen, warum, aber die Vorstellung, irgendwelche reichen Deppen würden Rundflüge durchs All machen (Oh, Jerry, sieh dir nur dieses Schwarze Loch an!), ärgerte ihn. Er fragte sich, ob je irgendwelche Touristen von anderswo zur Erde gekommen waren, ob sie sich den Zirkus in Rom angesehen oder ob sie die Akademie, die echte, die Platons nämlich, besucht, ob sie gar Platon und Sokrates kennen gelernt hatten.
    Rudy war müde. Der Tag war lang gewesen, und er fühlte sich nicht mehr imstande, sich ganze Nächte um die Ohren zu schlagen. Er kippte den Drink hinunter, an dem er sich festgehalten hatte, und sagte Hutch und Matt gute Nacht. Es gelang ihm nicht, von Ferne Jons Aufmerksamkeit zu erregen, also gab er auf und ging.
    Er hatte gerade sein Hotelzimmer betreten, als die Hotel-KI meldete, er würde gerufen. »Von Dr. Silvestri, Sir.«
    »Rudy«, meldete sich Jon. »Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Sie so früh gehen.«
    Rudy brach auf einem Stuhl zusammen. »Ich bin erledigt, Jon.«
    »Ja, tut mir leid. Ich fürchte, es ist ein bisschen spät.« Er war auf den Beinen, und es sah aus, als wäre er immer noch auf der Party. Aber plötzlich wurde seine Miene ernst. »Ich wollte Ihnen nur sagen, wie dankbar ich für die Unterstützung durch die Foundation bin.

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