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Hybrid

Titel: Hybrid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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zur Auswahl haben wir nicht. Ich habe jedenfalls keine derartigen Kontakte.«
    »Soll ich etwa für dich gleich mit fragen?«
    »Ja, was glaubst du denn? Oder wolltest du etwa alleine weitermachen?«
    »Ja, eigentlich schon. Es geht längst nicht mehr darum, Daten über einen abgegammelten Fuß zu finden oder sich in ein Naturschutzgebiet zu schleichen. Inzwischen wurden wir gesucht, verfolgt, überfallen und beschossen. Das ist eine Nummer zu groß für dich.«
    »Vielen Dank! Und du alleine würdest besser zurechtkommen oder wie?«
    »Ich kann dich nicht immer beschützen wie gestern Abend. Es war reines Glück, dass uns nichts passiert ist.«
    Juli stieg aus.
    »Na prima. Dann wird dich das kleine Mädchen nicht weiter aufhalten. Wenn du so viel Ahnung hast, dann sieh doch zu, wie weit du kommst!« Sie knallte die Wagentür zu und ging.
    Scheiße , dachte Tom. Er stieg aus und lief ihr hinterher. »Hör mal, es tut mir leid, okay. So war es nicht gemeint.«
    »Ach ja?«
    »Ich …« Tom suchte nach Worten. »Ich bin nicht gut in solchen Sachen, okay? Was ich meinte, ist … ich kann keine Verantwortung für dich übernehmen.«
    Juli stemmte die Hände in die Hüften. »Danke, aber ich bin alt genug, um für mich selbst Verantwortung zu übernehmen, weißt du?«
    »Sicher. Aber … ich will nicht, dass dir etwas zustößt, gut?«
    Juli lächelte. »Aha. Und deswegen willst du lieber alleine losziehen?«
    »Ja, genau.«
    »Ach, du Dummkopf. In Brasilien kennst du dich doch gar nicht aus. Und Portugiesisch kannst du auch nicht. Du wirst mich brauchen. Mal ganz abgesehen davon, dass du keinen Schimmer von Medizin hast. Was auch immer es zu finden gibt, wirst du gar nicht verstehen können.«
    Tom wollte etwas erwidern. Aber sie hatte recht. Er war tatsächlich auf sie angewiesen.
    »Es ist in erster Linie mein Interesse, dass wir herausfinden, was hier läuft«, fügte sie hinzu. »Oder hast du jetzt etwa Angst, dass ich anfange zu klammern?«
    »Wie meinst du das?«
    »Nur, weil wir letzte Nacht Sex hatten?«
    »Nun ja, zugegeben, da bin ich mir auch nicht so sicher, was du jetzt denkst.«
    »Da mach dir mal keine Sorgen. Wir hatten unseren Spaß und um mehr musst du dir meinetwegen keine Gedanken machen, klar?« Juli wandte sich um. »Kommst du jetzt?«
    Tom fühlte sich ein wenig überfahren. »Wo willst du denn hin?«
    »Na, in deinen Verlag. Wir suchen deinen Chef und erzählen ihm von der Sache. Und dann soll er uns helfen. Er will doch eine Story oder nicht? Dann wird er auch etwas dafür tun.«
    Tom folgte Juli, die zielstrebig den Weg zum Fahrstuhl eingeschlagen hatte. »Weißt du«, erklärte er, »ich habe nicht das beste Verhältnis zu ihm. Ich bin ziemlich sicher, dass Gregory keinen Finger krumm machen wird. Ich bin nicht das, was man gemeinhin Teamplayer nennt.«
    »Ja, das habe ich schon gemerkt«, gab Juli zurück. »Aber jetzt wirst du dich mal langsam dran gewöhnen müssen. Mit mir hat es bis jetzt gut geklappt – von deinem blöden Spruch vorhin mal abgesehen –, und mit Gregory wird es auch klappen.« Sie betraten den Fahrstuhl. »Stockwerk?«
    »Zwölf.«
    »Und wer weiß«, fuhr sie fort, »vielleicht stellst du ja ganz überraschend fest, dass es sich sogar lohnen kann.«
Büro der Transcontor, Hamburg
    Luc Gironde sah die Männer einen Augenblick lang schweigend an. Grobschlächtige Gorillas, wie sie nur einem vorstädtischen Getto entwachsen konnten, wo körperliches Durchsetzungsvermögen und kriminelle Energie die einzigen Überlebenschancen boten. Er verstand noch immer nicht, wie ein nobler Visionär und Unternehmer vom Schlage Villiers in der äußeren Peripherie seiner Aktivitäten auf derartige Leute zurückgreifen konnte, von deren Händen schließlich, wie man sah, Erfolg und Misserfolg seiner überwichtigen Projekte abhingen.
    Er kannte nur einen von ihnen. Lazaro. Das war der große Glatzköpfige. Wie sein richtiger Name war, wusste Luc nicht. Lazaro war seit den Hamburger Versuchsreihen Teil des Unternehmens geworden und Villiers besondere Treue schuldig. Seitdem trug er diesen Namen. Ein unbedingt gehorsamer und zuverlässiger Soldat mit besonderen Fähigkeiten. Aber trotz des scharfen Verstands, der ihn indirekt anleitete, zweifelte Luc daran, ob es richtig war, einem so groben und ungebildeten Klotz so viel Verantwortung zu überlassen.
    »Wie konnte es dazu kommen?«, fragte Luc. Seine Stimme war leise, aber eindringlich.
    Die drei Brasilianer rührten keine Miene. Sie

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