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Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Titel: Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michio Kaku
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Beschleunigern Energien von annähernd solchen Ausmaßen erzeugen zu können. Obwohl diese phantastische Energie noch immer einhundertmillionenmal kleiner ist als die Energie, die erforderlich ist, um die zehnte Dimension zu erforschen, so hoffen wir doch, daß Energien, die tief in den Schwarzen Löchern der Milchstraße erzeugt werden, der Planckschen Energie nahekommen. Mit großen, auf geeigneten Umlaufbahnen befindlichen Raumschiffen sollten wir in der Lage sein, die Struktur dieser Energiequellen eingehender zu erforschen und noch größere Energien zu entdecken.
       Nach einer weithin akzeptierten Theorie liegt die größte Energiequelle der Milchstraße – weit stärker als Cygnus-X-l oder Hercules-X-1 – in ihrem Mittelpunkt und besteht aus Millionen Schwarzer Löcher. Da nun also der SSC vom Kongreß gekippt wurde, werden wir vielleicht feststellen, daß die Möglichkeit zur Erforschung der zehnten Dimension im All zu finden ist.

    Überprüfung des Unüberprüfbaren
    In der Geschichte der Physik hat es oft Augenblicke gegeben, wo man feierlich erklärt hat, bestimmte Phänomene seien »unüberprüfbar« oder »unbeweisbar«. Doch man muß diese Unzugänglichkeit der Planckschen Energie nicht unbedingt so negativ sehen: Vielleicht werden unerwartete Fortschritte indirekte Experimente nahe der Planckschen Energie ermöglichen.
       Im 19. Jahrhundert haben manche Wissenschaftler erklärt, die Zusammensetzung der Sterne werde dem Zugriff von Experimenten auf ewig entzogen bleiben. 1825 schrieb der französische Philosoph und Sozialkritiker Auguste Comte im Cours de Philosophie, di e Sterne würden aufgrund ihrer riesigen Entfernung von uns nie etwas anderes als unerreichbare Lichtpunkte am Himmel sein. Die technischen Apparate des 19. oder irgendeines anderen Jahrhunderts seien nicht leistungsfähig genug, uns zu ermöglichen, der Erde zu entkommen und die Sterne zu erreichen.
       Obwohl es also den Anschein hatte, als werde die Wissenschaft nie in der Lage sein, die Beschaffenheit der Sterne zu bestimmen, wollte die Ironie des Schicksals, daß zur gleichen Zeit der deutsche Physiker Joseph von Fraunhofer genau dies tat. Mit Hilfe eines Prismas und Spektroskops gelang es ihm, das weiße Licht ferner Sterne zu zerlegen und auf diese Weise ihre chemische Zusammensetzung zu bestimmen. Da jede chemische Substanz in den Sternen einen charakteristischen »Fingerabdruck«, ein bestimmtes Lichtspektrum emittiert, konnte Fraunhofer ohne Schwierigkeit das »Unmögliche« leisten und ermitteln, daß der Wasserstoff das häufigste in Sternen vorkommende Element ist. Das wiederum regte den Dichter Ian D. Bush zu folgendem Gedicht an:

    Twinkle, twinkle little star
I don’t wonder what you are,
For by spectroscopic ken,
I know that you are hydrogen. 6

    Mochte also auch die Energie, die erforderlich ist, um die Sterne mit Raketen zu erreichen, für Comte (und die moderne Wissenschaft) völlig unzugänglich sein, so war doch für den entscheidenden Schritt keine Energie erforderlich. Ausschlaggebend war die Beobachtung, daß Signale, die von den Sternen kamen, für die Lösung des Problems ausreichten, und daß dazu keine direkten Messungen erforderlich waren. Entsprechend können wir hoffen, daß Signale von der Planckschen Energie (vielleicht durch kosmische Strahlen oder auch aus einer bislang unbekannten anderen Quelle) ausreichen, um die zehnte Dimension zu erforschen, und daß dazu keine direkten Messungen in riesigen Atomzertrümmerern erforderlich sind.
       Ein weiteres Beispiel für solche »unüberprüfbaren« Konzepte ist die Existenz von Atomen gewesen. Im 19. Jahrhundert erwies sich die Atomhypothese als der entscheidende Schritt zum Verständnis der chemischen und thermodynamischen Gesetze. Doch viele Physiker weigerten sich zu glauben, daß Atome wirklich existieren. Vielleicht waren sie nur ein mathematisches Hilfsmittel, das zufällig eine zutreffende Beschreibung der Welt lieferte. Beispielsweise glaubte der Philosoph Ernst Mach nicht, daß Atome neben ihrer rechnerischen Funktion noch eine andere Existenz hätten. (Selbst heute sind wir aufgrund der Heisenbergschen Unbestimmtheitsbeziehung noch immer nicht in der Lage, direkte Bilder von Atomen anzufertigen; allerdings gibt es inzwischen indirekte Methoden.) Doch 1905 lieferte Einstein einen höchst überzeugenden, wenn auch indirekten Beweis für die Existenz von Atomen, als er zeigte, daß sich die Brownsche Bewegung (das heißt die

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