Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]
überprüft werden, nicht übertrieben. Er schrieb: »Der Wissenschaftler behauptet gemeinhin, er gründe seine Ansichten auf Beobachtungen, nicht auf Theorien … Ich habe noch keinen getroffen, der diese Behauptung auch wirklich in die Tat umsetzt… Beobachten reicht nicht… die Theorie spielt bei der Festlegung von Ansichten eine gewichtige Rolle.« Noch deutlicher hat es der Nobelpreisträger Paul Dirac zum Ausdruck gebracht: »Die Schönheit unserer Gleichungen ist viel wichtiger als ihre Übereinstimmung mit dem Experiment.« Und John Ellis vom CERN meinte: »Wie ein Werbetexter habe ich vor ein paar Jahren gesagt: ›Nur der Optimist erreicht etwas in dieser Welt.‹« Doch trotz aller Argumente, die ein gewisses Maß an Optimismus wachhalten, sieht die Experimentalsituation eher finster aus. Mit den Skeptikern bin ich der Auffassung, daß wir bestenfalls auf indirekte Tests der zehndimensionalen Theorie im 21. Jahrhundert hoffen können. Letztlich liegt es daran, daß es sich hier um eine Schöpfungstheorie handelt und daß deshalb eine Überprüfung der Theorie zwangsläufig von uns verlangt, in unseren Laboratorien ein Stück des Urknalls zu reproduzieren.
Ich persönlich glaube nicht, daß wir noch ein Jahrhundert warten müssen, bis unsere Beschleuniger, Raumsonden und kosmischen Strahlenzähler leistungsfähig genug sind, um indirekte Aufschlüsse über die zehnte Dimension gewinnen zu können. Im Laufe einiger Jahre, ganz gewiß aber noch zu Lebzeiten der heutigen Physikergeneration, wird irgendjemand so viel Intelligenz entwickeln, daß er die zehndimensionale Theorie entweder verifiziert oder widerlegt, indem er die Stringfeldtheorie löst oder eine andere Formulierung jenseits der Störungsrechnung findet. Mithin ist das Problem theoretischer, nicht experimenteller Art.
Wenn wir einmal annehmen, daß ein hochbegabter Physiker die Stringfeldtheorie löst und die bekannten Eigenschaften unseres Universums ableitet, bleibt immer noch das praktische Problem, wann wir in der Lage sein werden, die Energie der Hyperraumtheorie zu nutzen. Es gibt zwei Möglichkeiten:
1. Wir können warten, bis unsere Zivilisation in der Lage ist, Energien zu meistern, die billionenmal größer sind als alles, was wir gegenwärtig erzeugen können.
2. Wir können außerirdischen Zivilisationen begegnen, die den Umgang mit dem Hyperraum schon gelernt haben.
Erinnern wir uns, daß es ungefähr siebzig Jahre dauerte, bis auf Faraday und Maxwell Edison und seine Kollegen folgten, das heißt, bis es gelang, die elektromagnetische Kraft für praktische Zwecke zu verwerten. Und wie sehr hängt heute die moderne Zivilisation von der Nutzung dieser Kraft ab. Die Kernkraft wurde um die Jahrhundertwende entdeckt, und heute, achtzig Jahre später, haben wir noch immer nicht die Möglichkeit, sie erfolgreich mit Fusionsreaktoren zu nutzen. Der nächste Schritt, die Energie der vereinigten Feldtheorie zu gewinnen, verlangt einen noch viel größeren technischen Sprung, der dafür aber wohl auch erheblich weiterreichende Konsequenzen hätte.
Entscheidend ist das Problem, daß wir die Superstringtheorie zwingen wollen, Fragen über alltägliche Energien zu beantworten, während sich doch ihre natürliche Heimstatt im Bereich der Planckschen Energie befindet. Nur im Schöpfungsaugenblick ist diese unvorstellbare Energie freigesetzt worden. Mit anderen Worten, die Superstringtheorie ist von Natur aus eine Schöpfungstheorie. Das erinnert an den eingesperrten Geparden: Wir verlangen, daß dieses herrliche Tier zu unserem Amüsement tanzt und singt. Doch die wirkliche Heimstatt des Geparden sind die weiten Ebenen Afrikas. Die wirkliche »Heimstatt« der Superstringtheorie ist der Schöpfungsaugenblick. Trotzdem, berücksichtigt man den hohen technischen Entwicklungsstand unserer künstlichen Satelliten, gibt es vielleicht noch ein letztes »Laboratorium«, in dem wir die natürliche Heimat der Superstringtheorie experimentell erforschen können, und das ist das Schöpfungsecho.
9 Vor der Schöpfung
Am Anfang war das große kosmische Ei.
Im Inneren des Eis herrschte Chaos und im
Chaos schwebte P’an Ku, die göttliche
Leibesfrucht.
P ‘ A N K U M Y T H O S
( C H I N A , 3 . J A H R H U N D E R T )
Wenn Gott die Welt erschaffen hat, wo war
er dann vor der Schöpfung?… Wisse, daß
die Welt nicht erschaffen wurde und daß sie
ohne Anfang und ohne Ende ist, wie die
Zeit selbst.
M A H A P U R A N A
( I N
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