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Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Titel: Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michio Kaku
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hunderttausendmal stärker als das Magnetfeld der Erde), wären auch extreme Verfahren erforderlich gewesen, um sie zu erzeugen und aufrechtzuerhalten. Um beispielsweise die Erwärmung und den elektrischen Widerstand in den Drähten zu vermindern, hätte man die Magneten fast auf den absoluten Nullpunkt abkühlen müssen. Dann hätten sie mit einer Spezialverstärkung versehen werden müssen, weil die Magnetfelder so stark gewesen wären, daß sie sonst das Metall der Magneten selbst verbogen hätten.
       Mit geschätzten Kosten von elf Milliarden Dollar wurde der SSC zu einem beliebten Zankapfel und einem Objekt heftigen politischen Hickhacks. Auch in der Vergangenheit ist über den Standort von Atomzertrümmerern stets durch politischen Kuhhandel entschieden worden. Beispielsweise konnte der Staat Illinois den Fermilab-Beschleuniger nach Batavia, vor den Toren von Chicago, holen, weil Präsident Lyndon B. Johnson (laut der Zeitschrift Physics Today) die Stimme von Senator Everett Dirkson aus Illinois dringend für den Vietnamkrieg brauchte. Beim SSC hat es sich vermutlich nicht anders verhalten. Obwohl sich viele Staaten eifrig um das Projekt bewarben, war es wohl keine Überraschung, als 1988 der große Staat Texas den Zuschlag erhielt, zumal sowohl der designierte Präsident der Vereinigten Staaten als auch der demokratische Kandidat für den Posten des Vizepräsidenten aus Texas kamen.
       Obwohl schon Milliarden Dollar für den SSC ausgegeben worden sind, wird er nie vollendet werden. Zum Entsetzen der physikalischen Gemeinschaft brachte das Repräsentantenhaus die Vorlage 1993 unwiderruflich zu Fall. Auch intensive Bemühungen vermochten keine neuen Mittel für das Projekt flüssig zu machen. Der Kongreß kann einen kostspieligen Atomzertrümmerer auf zweierlei Weise sehen: einerseits als lukratives Geschäft, das für den Staat, der den Zuschlag erhält, Tausende von Arbeitsplätzen und Milliarden von Dollars an Bundesmitteln bringt, und andererseits als gewaltigen Flop, eine maßlose Geldverschwendung ohne direkten Nutzen. In schlechten Zeiten, so argumentieren die Kongreßabgeordneten, sei ein teures Spielzeug für Hochenergiephysiker ein Luxus, den das Land sich nicht leisten könne. (Bei allem Verständnis für solche Argumente muß man die Mittel für das SSC-Projekt jedoch in den richtigen Proportionen sehen. Die SDI-Kosten betragen in einem einzigen Jahr vier Milliarden Dollar. Ungefähr eine Milliarde Dollar verschlingt die Renovierung einer Raumfähre. Die gleichen Kosten fallen bei einer Spaceshuttle-Mission und beim Bau eines B2-Bombers an.)
       Nun gut, der SSC ist gestorben, aber was hätten wir mit ihm entdecken können? Zumindest hatte man gehofft, exotische Teilchen wie das vom Standardmodell vorhergesagte Higgs-Teilchen zu finden, das für den Symmetriebruch verantwortlich ist und deshalb den Ursprung für die Masse der Quarks bildet. Deshalb glaubten wir, mit dem SSC den »Ursprung der Masse« finden zu können. Alle Objekte, die uns umgeben und Gewicht haben, verdanken ihre Masse dem Higgs-Teilchen.
    Allerdings wetteten manche Physiker auch darauf, daß der SSC genausogut exotische Teilchen jenseits des Standardmodells hätte finden Rönnen. (Für möglich hielt man »Technicolor-Teilchen«, unmittelbar jenseits der Grenze des Standardmodells, oder »Axionen«, die vielleicht dazu beitragen können, das Problem der dunklen Materie zu klären.) Doch die wohl faszinierendste Möglichkeit waren die Superteilchen (sparticles), die die supersymmetrischen Partner gewöhnlicher Teilchen sind. Beispielsweise ist das Gravitino der supersymmetrische Partner des Gravitons. Die supersymmetrischen Partner des Quarks und des Leptons sind das Squark beziehungsweise das Slepton.
       Sollte man eines Tages supersymmetrische Teilchen entdecken, besteht die reelle Chance, daß wir die Überreste des Superstrings selbst erblicken. (Als Symmetrie einer Feldtheorie hat man die Supersymmetrie erstmals 1971 in der Superstringtheorie gefunden, noch vor der Entdeckung der Supergravitation. Wahrscheinlich ist der Superstring sogar die einzige Theorie, in der.sich Supersymmetrie und Gravitation völlig widerspruchsfrei zusammenfassen lassen.) Und auch wenn die potentielle Entdeckung von Superteilchen nicht die Richtigkeit der Superstringtheorie beweisen wird, so wird sie doch die Skeptiker zum Schweigen bringen, die immer einwenden, es gebe nicht den Hauch eines physikalischen Beweises fur die

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