Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]
zerstören.
Unablässig wächst die Entropie an – in den Sternen ebenso wie auf unserem Planeten. Am Ende werden die Sterne ihren Kernbrennstoff erschöpft und sich in tote Massen aus Kernmaterie verwandelt haben. Wenn die Sterne, einer nach dem anderen, verlöschen, wird sich auch das Universum verdunkeln.
Legen wir unser Verständnis der Sternenentwicklung zugrunde, so zeichnet sich ein ziemlich trauriges Bild vom Ende des Universums ab. In dem Maße, wie ihre Kernbrennöfen erkalten, werden sich alle Sterne in einem Zeitraum von 10 Jahren (je nach ihrer Masse) in Schwarze Löcher, Neutronensterne oder kalte Zwergsterne verwandeln. Die Entropie nimmt zu, während die Sterne die Kurve der Bindeenergie abwärts rutschen, bis sich keine Energie mehr aus der Verschmelzung ihres Kernbrennstoffs gewinnen läßt. Innerhalb von 10 Jahren werden wahrscheinlich alle Protonen und Neutronen im Universum zerfallen. Nach den GUTs sind auch Protonen und Neutronen in diesem ungeheuren zeitlichen Rahmen instabil. Also wird sich am Ende alle Materie, wie wir sie kennen, auch die Erde und das Sonnensystem, in kleinere Teilchen – Elektronen und Neutrinos – auflösen. Folglich werden sich intelligente Wesen auf die unangenehme Aussicht einstellen müssen, daß sie nicht mehr aus den vertrauten loo chemischen Elementen bestehen werden, da diese ja über den gewaltigen Zeitraum instabil werden. Das intelligente Leben wird Methoden entwickeln müssen, sich neue Körper aus Energie, Elektronen und Neutrinos zuzulegen.
Nach unvorstellbaren 10 100
Jahren wird die Temperatur des Universums sich dem absoluten Nullpunkt nähern. In dieser trostlosen Zukunft wird sich intelligentes Leben mit der Gefahr seines Aussterbens auseinandersetzen müssen. Vergeblich in der Nähe der Sterne nach ein bißchen Wärme suchend, werden sie erfrieren. Doch selbst in einem so wüsten, kalten Universum, dessen Temperaturen fast zum absoluten Nullpunkt abgesunken sind, bleibt eine letzte flackernde Energiequelle – die Schwarzen Löcher. Laut dem Kosmologen Stephen Hawking sind Schwarze Löcher nicht völlig schwarz, sondern lassen über einen längeren Zeitraum Energie in das umgebende All sickern.
In dieser fernen Zukunft könnten Schwarze Löcher zu »Lebensrettern« werden, weil sie, wie gesagt, ihre Energie langsam verdampfen. Folglich würde intelligentes Leben sich in der Nähe dieser Schwarzen Löcher sammeln, um aus ihnen die Energie für seine Maschinen zu gewinnen. Die intelligenten Zivilisationen würden – wie fröstelnde Obdachlose, die sich um ein verlöschendes Feuer drängen – zu bedauernswerten Anhängseln Schwarzer Löcher werden. 5
Doch was wird, so können wir weiter fragen, wenn die verdunstenden Schwarzen Löcher den größten Teil ihrer Energie erschöpft haben? Die Astronomen John D. Barrow von der University of Sussex und Joseph Silk von der University of California in Berkeley weisen warnend darauf hin, daß sich diese Frage mit dem heutigen Wissen möglicherweise nicht beantworten läßt. Über solche Zeiträume läßt die Quantentheorie beispielsweise die Möglichkeit offen, daß unser Universum in ein anderes Universum »tunnelt«.
Sicherlich, die Wahrscheinlichkeiten für ein solches Ereignis ist verschwindend gering. Man müßte Zeiträume abwarten, die das Alter des Universums übertreffen, deshalb brauchen wir uns auch keine Sorgen zu machen, daß die Wirklichkeit zu unseren Lebzeiten plötzlich zusammenbricht und ein neues System physikalischer Gesetze hervorbringt. Doch bei einem Zeitraum von 10 100
Jahren lassen sich kosmische Quantenereignisse von solcher Seltenheit nicht mehr ausschließen.
Bei Barrow und Silk heißt es weiter: »Allerdings ist, wo die Quantentheorie herrscht, stets auch ein Hoffnungsschimmer. Eine endgültige Gewißheit, daß der kosmische Wärmetod wirklich eintritt, können wir nie erlangen, da sich die Zukunft eines Quantenuniversums nie mit absoluter Sicherheit vorhersagen läßt, denn in einer unendlichen Quantenzukunft kann (und wird schließlich auch) alles Erdenkliche passieren.« 6
Rettung mittels einer höheren Dimension
Die kosmische Agonie ist tatsächlich ein trostloses Schicksal, das uns erwartet, falls die Durchschnittsdichte des Universums zu gering ist. Nehmen wir jetzt an, die durchschnittliche Dichte liegt unter dem
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