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Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Titel: Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michio Kaku
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ein rechtsdrehendes zu verwandeln. Menschen werden mit dem Herzen auf der linken Seite geboren, und kein noch so geschickter Chirurg kann die inneren Organe des Menschen vertauschen.
Abbildung 2.8. Das Medium Henry Stade behauptete, er könne rechtsdrehende Schneckenschalen in linksdrehende verwandeln und Gegenstände aus versiegelten Flaschen entfernen. Diese Kunststücke sind in drei Dimension unmöglich, jedoch trivial, wenn man die Objekte durch die vierte Dimension bewegen kann.

    Das ist nur möglich (wie der Mathematiker August Möbius 1827 erstmals dargelegt hat), wenn wir den Körper aus unserem Universum heben, in der vierten Dimension drehen und dann in unser Universum zurückbefördern. Zwei dieser Tricks sind in Abbildung 2.8 dargestellt; sie lassen sich nur ausführen, wenn man Objekte in der vierten Dimension bewegen kann.
    Polarisierung der wissenschaftlichen Gemeinschaft
    Zollner entfesselte eine stürmische Kontroverse, als er in zwei Zeitschriften – Quarterly Journal of Science und Transcendental Physics – be hauptete, Slade habe sein Publikum mit diesen »Wundertaten« in Anwesenheit namhafter Wissenschaftler in Erstaunen versetzt. (Doch Slade verpatzte auch einige der Tests, die unter kontrollierten Bedingungen durchgeführt wurden.)
       Zollners entschiedenes Eintreten für Slade sorgte in der Londoner Gesellschaft für eine echte Sensation. (Tatsächlich war dies nur einer unter vielen aufsehenerregenden Auftritten von Spiritisten und Medien, die Ende des 19. Jahrhunderts stattfanden. Offenbar war das viktorianische England vom Okkulten fasziniert.) In dieser Affäre ergriffen Wissenschaftler wie Laien rasch Partei. Für Zollners Behauptungen trat ein Kreis angesehener Wissenschaftler ein, unter ihnen Weber und Crookes. Das waren keine durchschnittlichen Wissenschaftler, sondern Meister ihres Faches und erfahrene Experimentatoren. Ihr ganzes Leben hatten sie mit der Beobachtung von Naturerscheinungen verbracht, und nun vollführte Slade vor ihren Augen Wundertaten, die nur möglich waren, wenn Geister aus der vierten Dimension eingriffen.
       Indessen verwiesen Zollners Gegner darauf, daß sich Wissenschaftler, da sie gewohnt sind, ihren Sinneswahrnehmungen zu vertrauen, am schlechtesten dazu eignen, einen Zauberkünstler zu beurteilen. Denn dieser hat sich darauf spezialisiert, eben diese Sinneswahrnehmungen in die Irre zu führen, zu täuschen und zu verwirren. So mag der Wissenschaftler die rechte Hand des Zauberkünstlers noch so sorgfältig beobachten – was nützt es, wenn die linke Hand den Trick vollführt? Deshalb meinten die Kritiker, nur ein anderer Zauberkünstler sei schlau genug, um die Taschenspielertricks eines Kollegen zu entlarven. Nur ein Dieb könne einen anderen Dieb ergreifen.
       Eine besonders scharfe Kritik dieser Art erschien in der wissenschaftlichen Vierteljahresschrift Bedrock und richtete sich gegen die namhaften Physiker Sir W. F. Barrett und Sir Oliver Lodge, die sich mit Telepathie beschäftigt hatten. Der Artikel war gnadenlos:

    Wir wollen hier weder behaupten, die Phänomene der sogenannten Telepathie seien unerklärlich, noch unterstellen, die geistige Verfassung von Sir. W. F. Barrett und Sir Oliver Lodge sei von der Idiotie nicht mehr zu unterscheiden. Denn es gibt zum Glück noch eine dritte Möglichkeit. Die Bereitschaft zu glauben hat sie veranlaßt, ihre Versuchsergebnisse zu akzeptieren, obwohl die Untersuchungsbedingungen so zweifelhaft waren, daß sie sie schon mit geringen Kenntnissen in Experimentalpsychologie niemals hingenommen hätten.

    Mehr als ein Jahrhundert später beherrschten genau die gleichen Argumente die Debatte um das israelische Medium Uri Geller, der renommierte Wissenschaftler am Stanford Research Institute in Kalifornien davon überzeugte, er könne mit seinen geistigen Kräften allein Schlüssel verbiegen und andere Wundertaten verrichten. (In diesem Zusammenhang haben einige Wissenschaftler eine römische Spruchweisheit zitiert: »Populus vult decipi, ergo decipitur« [Das Volk will betrogen werden, also wird es betrogen].)
       Die leidenschaftliche Auseinandersetzung innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft Englands übersprang bald den Ärmelkanal. Leider verloren die Wissenschaftler nach Riemanns Tod rasch sein ursprüngliches Ziel aus dem Auge, nämlich die Naturgesetze durch die Berücksichtigung höherer Dimensionen zu vereinfachen. Infolgedessen verirrte sich die Theorie höherer Dimensionen in

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