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Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Titel: Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michio Kaku
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Fernsehapparat und Computerbildschirm der Welt findet; Wilhelm Weber, der Kollege von Gauß und Mentor von Riemann (ihm zu Ehren bezeichnet man heute die internationale Maßeinheit des Magnetismus als »weber«); J. J. Thompson, der 1906 den Nobelpreis für die Entdeckung des Elektrons erhielt; und Lord Rayleigh, den Historiker als den bedeutendsten Repräsentanten der klassischen Physik Ende des 19. Jahrhunderts bezeichnen und der 1904 den Nobelpreis erhielt.
       Vor allem Crookes, Weber und Zollner zeigten lebhaftes Interesse an Slades Wirken, obwohl dieser schließlich wegen Betrugs verurteilt wurde. Er behauptete dessenungeachtet, er könne seine Unschuld beweisen, wenn man ihm Gelegenheit gebe, noch erstaunlichere Taten vor einem Publikum von Wissenschaftlern zu vollbringen. Begeistert ging Zollner auf den Vorschlag ein. 1877 wurde eine Reihe kontrollierter Experimente durchgeführt, um zu überprüfen, ob Slade tatsächlich die Fähigkeit besaß, Gegenstände durch die vierte Dimension zu bewegen. Zollner lud einige renommierte Wissenschaftler ein, die Slades Fähigkeiten beurteilen sollten.
       Zuerst erhielt Slade zwei unverbundene Holzringe, die keine Bruchstellen aufwiesen. Konnte er die Holzringe ineinanderfügen, ohne sie zu zerbrechen? Wenn Slade Erfolg habe, schrieb Zollner, sei es »ein Wunder, das heißt eine Erscheinung, die sich mit unseren bisherigen Auffassungen von physikalischen und organischen Prozessen beim besten Willen nicht erklären ließen«. 14
       Zweitens gab man ihm die Muschel einer Seeschnecke, die sich entweder nach rechts oder nach links dreht. Konnte Slade eine rechtsdrehende Muschel in eine linksdrehende verwandeln und umgekehrt?
       Als drittes gab man ihm eine geschlossene Schleife aus getrocknetem Tierdarm. Konnte er in diesen Kreis einen Knoten knüpfen, ohne die Darmschnur zu zerschneiden?
    Außerdem stellte man Slade noch Abwandlungen dieser Aufgaben. Beispielsweise schürzte man einen Rechtsknoten in eine Schnur, versiegelte die Enden mit Wachs und drückte Zollners persönliches Siegel hinein. Slade wurde aufgefordert, den Knoten zu lösen, ohne das Wachssiegel zu brechen, und den Knoten anschließend links herum zu knüpfen. Da sich Knoten in der vierten Dimension stets aufknüpfen lassen, mußte das Kunststück für ein vierdimensionales Geschöpf eine leichte Übung sein. Schließlich wurde Slade aufgefordert, den Inhalt aus einer versiegelten Flasche zu entfernen, ohne die Flasche zu zerschlagen.
    Konnte Slade seine erstaunlichen Fähigkeiten unter Beweis stellen?

    Magie in der vierten Dimension
    Heute wissen wir, daß für die Handhabung des höherdimensionalen Raumes, wie sie Slade für sich in Anspruch nahm, eine weit fortschrittlichere Technik erforderlich wäre, als sie auf unserem Planeten in absehbarer Zukunft möglich ist. Interessant an diesem berühmten Fall ist indessen, daß Zollner völlig richtig zu dem Schluß gelangte, Slades Wundertaten ließen sich erklären, falls es jemandem irgendwie gelänge, Objekte durch die vierte Dimension zu bewegen. Aus pädagogischen Gründen sind Zollners Experimente also schlüssig und bedenkenswert.
       In drei Dimensionen lassen sich beispielsweise getrennte Ringe nicht ineinanderschieben, ohne sie zu zerbrechen. Entsprechend kann man keine Knoten in geschlossene Schnurkreise knüpfen, ohne sie zu zerschneiden. Jeder Pfadfinder, der sich für Verdienstmedaillen mit der Kunst des Knotenbindens abgemüht hat, weiß, daß sich Knoten in kreisförmigen Schnurschleifen nicht entfernen lassen. In höheren Dimensionen dagegen kann man Knoten leicht lösen und Ringe ohne Schwierigkeiten miteinander verflechten. Dort ist nämlich »mehr Platz«, um Schnüre hintereinander vorbeizuführen und um Ringe ineinanderzuschieben. Falls es die vierte Dimension gibt, könnte man Schnüre und Ringe aus unserem Universum heben, sie entund verflechten und wieder in unsere Welt setzen. Tatsächlich können Knoten in der vierten Dimension niemals geknüpft bleiben. Stets lassen sie sich entflechten, ohne daß die Schnur zerschnitten werden müßte. Was in drei Dimensionen unmöglich ist, wird in der vierten trivial. Die dritte Dimension ist, wie sich herausstellt, die einzige Dimension, in der Knoten geknüpft bleiben. (Den Beweis für dieses ziemlich überraschende Ergebnis findet der interessierte Leser in den Anmerkungen. 15 )
       Entsprechend ist es in drei Dimensionen unmöglich, ein starres linksdrehendes Objekt in

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