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Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Titel: Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michio Kaku
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schwatzhaften, verrückten Unruhestifter. Mr. Slade wird zu einer Gefahr für die Hohepriester, weil er ihre Autorität in Frage stellt und ihre heilige Orthodoxie in Zweifel zieht, nach der es nur zwei Dimensionen geben kann.
       Das Buch endet pessimistisch. Obwohl Mr. Square davon überzeugt ist, er habe die dreidimensionale Welt von Raumland tatsächlich besucht, wird er ins Gefängnis gesteckt und dazu verurteilt, den Rest seiner Tage in Einzelhaft zu verbringen.

    Abbildung 3.1. In Flachland begegnet Mr. Square Lord Sphere. Als Lord Sphere Flachland durchquert, erscheint er als Kreis, der allmählich größer und dann wie- der kleiner wird. Flachländer können sich also kein Bild von dreidimensionalen Wesen machen, wohl aber ihre Querschnitte verstehen.
    Ein Abendessen in der vierten Dimension
    Die Bedeutung von Abbots Roman liegt darin, daß er die erste vielgelesene populärwissenschaftliche Darstellung eines Besuchs in einer höherdimensionalen Welt war. Mr. Squares pychedelischer Abstecher nach Raumland wird mathematisch korrekt beschrieben. In Science-fiction-Büchern und Filmen werden interdimensionale Reisen häufig durch blinkende Lichter und dunkle, wirbelnde Wolken gekennzeichnet. Doch die Mathematik höherdimensionaler Reisen ist weit interessanter als die Phantasie dieser Autoren. Wenn wir uns ein Bild von einer solchen interdimensionalen Reise machen wollen, müssen wir uns vorstellen, wir lösten Mr. Square aus Flachland und würfen ihn in die Luft.
       Nehmen wir an, während er durch unsere dreidimensionale Welt schwebt, begegnet er einem Menschen. Wie sieht dieser für Mr. Square aus?
       Da seine zweidimensionalen Augen nur flache Ansichten unserer Welt wahrnehmen können, ist ein Mensch ein außerordentlich häßlicher und erschreckender Anblick für ihn. So sieht er zunächst zwei Lederkreise vor sich auftauchen (unsere Schuhe). Während er höher steigt, verändern die beiden Kreise die Farbe und verwandeln sich in Stoff (unsere Hose). Daraufhin verschmelzen die beiden Kreise zu einem (unserem Leib). Dieser zerfällt dann wieder in drei Kreise aus Textilien (Hemd und Arme). Noch höher fliegend, sieht Mr. Square, daß die drei Kreise aus Stoff in einen kleineren Kreis aus Fleisch münden (Hals und Kopf)Schließlich verwandelt sich dieser Fleischkreis in eine Haarmasse – Mr. Square befindet sich über unserem Kopf. Für Mr. Square sind diese rätselhaften »Menschen« eine alptraumhafte, schrecklich verwirrende Ansammlung von ständig wechselnden Kreisen aus Leder, Stoff, Fleisch und Haar.
       In ähnlicher Weise müßten wir feststellen, wenn man uns aus unserer dreidimensionalen Welt löste und in die vierte Dimension würfe, daß auf unseren gesunden Menschenverstand kein Verlaß mehr wäre. Während wir durch die vierte Dimension trieben, tauchten aus dem Nichts Tropfen vor unseren Augen auf. Ständig würden sie Farbe, Größe und Zusammensetzung verändern, so daß alle logischen Gesetze unserer dreidimensionalen Welt außer Kraft gesetzt wären. Und dann lösten sie sich in Luft auf, um bald darauf von anderen schwebenden Tropfen ersetzt zu werden. Wie könnten wir unsere Gastgeber auseinanderhalten, wenn wir zu einem Abendessen in der vierten Dimension eingeladen würden? Wir müßten sie an den Unterschieden ihrer Veränderungen erkennen. Jede Person in höheren Dimensionen wiese eine charakteristische Veränderungssequenz der Tropfen auf. Im Laufe der Zeit würden wir lernen, diese Geschöpfe an dem typischen Veränderungsmuster ihrer Tropfen und Farben zu unterscheiden. Dennoch dürfte der Besuch von Abendgesellschaften im Hyperraum recht anstrengend sein.

    Klassenkampf in der vierten Dimension
    Ende des 19. Jahrhunderts war das Konzept der vierten Dimension im geistigen Klima der Zeit so heimisch geworden, daß man sich sogar in Theaterstücken darüber lustig machte. 1891 schrieb Oscar Wilde eine Persiflage auf diese Geistergeschichten, Da s Gespenst von Canterville, wo er die Erlebnisse einer leichtgläubigen »Psychical Society« aufs Korn nimmt (eine kaum verschlüsselte Anspielung auf Crookes Society for Psychical Research). Es geht dort um einen Geist, der es nach einer langen Leidenszeit mit den frisch eingetroffenen amerikanischen Pächtern von Canterville zu tun bekommt. Wilde schrieb: »Da jetzt offenbar keine Zeit mehr zu verlieren war, flüchtete sich das Gespenst eilends in die vierte Dimension und verschwand durch die Wandtäfelung. Danach war es im

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