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Hypnose

Hypnose

Titel: Hypnose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Beerwald
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nun endlich, da sie Jonas in Armen hielt, körperlich und seelisch wieder ganz gesund zu werden.
    Jonas bewegte sich, löste seinen Griff um Andis Finger und wachte auf. Mit großen Augen schaute er zu ihr hoch. Die Iris war hellblau, genau wie die von Jannis. Er war unglaublich hübsch.
    »Hallo … mein Schatz.« Sie streichelte zutiefst gerührt seine Wange. »Ich bin deine Mama.«
    Jonas’ Augen verengten sich, seine Lippen zitterten, und er begann zu brüllen.
    Oh je, wo war ihr Mutterinstinkt, der besagte, was jetzt zu tun war? Sie veränderte Jonas’ Position, redete mit Engelszungen auf ihn ein, aber das machte es nicht besser.
    Hilfe suchend wandte sie sich an Andi. »Was hat er denn? Meinst du, er hat Angst vor mir? Wäre ja kein Wunder, nach so vielen wechselnden Bezugspersonen …«
    »Ach was«, sagte Andi und winkte ab. »Ich denke, der kleine Kerl hat Hunger. Schau mal, hier steht doch alles. Warte, ich mache das. Behalte du Jonas auf dem Arm.«
    Andi ließ sich durch das Geschrei nicht aus der Ruhe bringen und bereitete mit einer imponierenden Selbstsicherheit die Mahlzeit zu. Nachdem er die Temperatur der Milch an seinem Handgelenk überprüft hatte, reichte er ihr das fertige Fläschchen.
    »Du bist wirklich der geborene Papa«, sagte sie, während sie umständlich nach der für sie richtigen Sitzposition suchte, damit Jonas in Ruhe trinken konnte. Mein Sohn , musste sie sich immer wieder in Gedanken sagen. Ich habe wirklich ein Kind.
    Inka stimmte leise die Melodie von Que sera an, weil sie, als Jonas noch in ihrem Bauch gewesen war, dieses Lied immer gesungen hatte, und tatsächlich entspannte er sich zunehmend und seine Augen wurden schläfrig klein, während er an der Flasche saugte.
    »Glaubst du, ich werde eine gute Mutter werden?«, fragte sie Andi nach einer Weile.
    »Das glaube ich nicht nur, das weiß ich. Jetzt wird alles gut für dich. Es tat mir so leid zu sehen, wie schlecht es dir monatelang ging. Dass an der Totgeburt etwas nicht stimmen könnte, ist mir erst nach und nach klar geworden. Ins Grübeln gekommen bin ich tatsächlich, als Annabel bei eurem Besuch in der JVA so schweigsam war und dann doch noch eine Sache von ihrer Schwester wissen wollte: Ob er bei ihr ist. Damit hat sie nicht ihren Verlobten Jannis gemeint, der eine Geliebte hatte, sie wollte schlichtweg wissen, ob Jonas bei dir ist … Natürlich habe ich das zunächst auch so verstanden, dass Annabel befürchtete, ihr Verlobter könne fremdgehen. Auf der Suche nach einem Hinweis auf seine Zweigleisigkeit, und damit nach einem Motiv für die Tat, fanden wir gut versteckt in der Wohnung eine Speicherkarte mit Bildern, die wir allerdings erst in den richtigen Zusammenhang bringen mussten.
    Die Bilder zeigten Annabel und Jannis mit einem Baby von der Geburt bis kurz vor der Tat. Ausschließlich in der Wohnung der beiden aufgenommen. Wir dachten erst an ein Patenkind, das regelmäßig zu Besuch käme, denn in ihrer Wohnung wies nicht die geringste Spur auf ein Kind hin, aber die Häufigkeit der Bilder ließ uns dann doch zweifeln. Auch wusste niemand etwas von einem Baby der beiden. Nachbarn, ehemalige Kollegen, Freunde. Annabel schwieg beharrlich, auch Evelyn haben wir mehrmals in die Mangel genommen, aber sie rückte nicht von ihrer negativen Aussage ab – selbst als wir sie mit den Fotos konfrontierten und stundenlang verhörten.
    Du hast mir nur von Annabels unerfülltem Kinderwunsch erzählt, doch die intensive Art, mit der sie dich durch die Schwangerschaft begleitet hat, um an allen wichtigen Entscheidungen teilzuhaben, haben mich doch stutzig gemacht. Dazu die ehrgeizig vorangetriebenen Auswanderungspläne und ihr Rückzug in die eigenen vier Wände im vergangenen halben Jahr und nicht zuletzt auch solche Details wie der ›Alle meine Entchen-Klingelton‹ ihres Handys, das wir bei der Verhaftung sichergestellt haben, ließen für mich den Schluss zu, dass dein Schicksal mit Annabel zusammenhängt und Jonas lebt. Nur wo er ist, konnte ich so schnell nicht herausfinden. Den entscheidenden Hinweis hast du mir schließlich geliefert.«
    Vor ihrem inneren Auge lief noch einmal der Film ab, wie sie Evelyn hypnotisiert hatte.
    »Wie geht es Evelyn?«, fragte sie und wusste dabei nicht recht, welche Antwort sie hören wollte. Einerseits hasste sie Evelyn als zweifache Mörderin und dafür, was sie ihr mit der Leihmutterschaft angetan hatte, andererseits war sie nicht nur Täterin, sondern eben auch das Opfer ihres

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