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I love you, honey

I love you, honey

Titel: I love you, honey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Martin
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die Dunkelheit. Mir laufen dicke Tränen über das Gesicht, die sich mit den Regentropfen vermischen. Ich fange an, zu begreifen, dass Glück und Schmerz zusammen gehören. Wie wird wohl die Zukunft für Kamal und mich aussehen? Niemand kennt die Antwort.
    Ich versuche, mit Grübeln aufzuhören und stehe auf. Hachiko folgt mir in die Wohnung und ich rubble ihn mit einem Handtuch das Fell trocken. Ich entledige mich meiner nassen Kleidung und ziehe mir einen warmen Schlafanzug an. Dann lege ich mich dicht an Hachiko gekuschelt ins Bett. Er legt seine Pfote wie beschützend über meinen Körper, als ob er mich vor des Lebens Unbill bewahren will. Der Morgen graut schon und mir bleiben nur noch ein paar Stunden Schlaf.
     

Arabischunterricht
     
     
    Heute ist mein Geburtstag und ich habe mir eine Bootsfahrt auf dem Fluss gewünscht. Das Café bleibt geschlossen und ich treffe mich mit Kamal am Fischerhafen von Salé. Hier stehen mehrere alte Gebäude, wo die Fische sortiert werden. Viele kleine, bunte Boote schaukeln angetäut an der Kaimauer sanft auf den Wellen. ,, Happy Birthday, my love“, empfängt Kamal mich und übergibt mir ein kleines Geschenk. Neugierig öffne ich die hübsch verpackte Schachtel. Der Inhalt besteht aus einem wunderschönen marokkanischen Armband, einer Kette und den dazu passenden Ohrringen. Ich freue mich sehr darüber und ich bedanke mich. Wir laufen ein Stück den Strand entlang. Meine Gefühle sind unvermindert stark für ihn. Ich weiß, dass er mich auch immer noch aufrichtig liebt. Wie zu Anfang unserer Liebesbeziehung fühle ich eine innige Verbundenheit mit ihm. Ich lasse ihn an meinen Gedanken teilhaben. ,,I feel the same“, ist seine Antwort. Er empfindet genauso wie ich und ich glaube ihm. Wenn ich ihn anschaue, lese ich so viel Liebe zu mir in seinen Augen, dass mir ganz schwindelig wird. Ich weiß nicht, was passieren muss, dass ich diese Liebe jemals aufgeben kann.
    Kamal hat ein Treff en mit einem Fischer arrangiert, der uns jetzt mit seinem kleinen Boot zur Mündung des Flusses fährt. Der Mann ist Ende fünfzig, sehr groß und breitschultrig und hat einen dichte, weißen Haarschopf. Sein wettergegerbtes Gesicht und seine schwieligen Hände zeugen von jahrelanger, harter Arbeit auf See. Es ist ein schöner, sonniger Tag, nicht zu heiß und es weht ein leichter Wind. Es tut mir gut, mal für ein paar Stunden dem Alltag zu entfliehen. Wir fahren jetzt flussaufwärts und an den mit Gestrüpp bewachsenen Ufern sehe ich viele Störche, die hier in Marokko überwintern. Nach einer knappen Stunde kehren wir um und der Fischer lädt uns zu sich nach Hause ein. Er wohnt in der Nähe des Hafens. Sein Haus ist einstöckig und weiß getüncht. Wir betreten die Wohnung und seine Frau heißt uns willkommen. Sie hat ungefähr das gleiche Alter wie ihr Mann und ist mit einem braunen Gewand und einem grauen Kopftuch bekleidet. Wir werden in das Wohnzimmer geführt, wo wir auf einem bequemen Sofa Platz nehmen. Daneben stehen kleine hölzerne Beistelltische. Auf dem Boden liegen geflochtene Bastmatten. Ein altmodischer Fernsehapparat befindet sich auf einer mit orientalischen Mustern bemalten Holztruhe. Die Fischersfrau bewirtet uns mit Kaffee und mit bunten Streuseln verziertem Mürbegebäck. Kamal unterhält sich lebhaft mit dem Fischer. Ich verstehe immer noch kein Marokkanisch, außer ein paar Brocken. Kamal ist zu träge, um mir seine Sprache beizubringen. Es reicht ihm, mit mir in Englisch zu reden. Ich nehme mir vor, bald Sprachunterricht zu nehmen. Nach ein paar Stunden verlassen wir die freundlichen Leute und fahren mit dem Taxi zurück in meine Wohnung. Als wir die Tür aufschließen, begrüßt Hachiko uns aufgeregt. Kamal legt ihm die Leine um und läuft mit ihm ein paar Runden um den Block. Inzwischen hat er sich daran gewöhnt, dass Hachiko sich öfters in der Wohnung aufhält.
    Nachmittags arbeitet Kamal im Garten. Er legt Blumenbeete an und pflanzt Oleander und Jasmin in die Kübel. Ab und zu richtet er sich auf und wischt sich mit der Hand den Schweiß von der Stirn. Dann arbeitet er fleißig weiter. Ich beobachte ihn von der Terrasse aus. Es ist ein friedlicher Anblick. So harmonisch wie heute müsste es immer sein, geht es mir durch den Kopf. In diesem Moment blickt er in meine Richtung. ,,Your birthday is nice?“ ruft er.,,Ja, es ist ein  sehr schöner Geburtstag“, antworte ich. Er wird mir unvergesslich bleiben. Kamal kommt auf mich zu und legt seine Arme um mich: ,,Do

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