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I love you, honey

I love you, honey

Titel: I love you, honey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Martin
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Einbr echer entdeckt hat. Er wollte durch das Fenster klettern und ist dann aber geflohen, als er gesehen wurde. Ich bin froh über meine vergitterten Fenster, aber die Vorstellung ist nicht angenehm, dass nachts Fremde mit bösen Absichten in meinem Garten herumlaufen und in meine Großstadtoase eindringen. Ich rufe Kamal an und erzähle ihm aufgeregt von dem Vorfall. Er verspricht sofort zu kommen und nach fünfzehn Minuten steht er vor der Tür. Während er mit den Nachbarn redet, fällt mir ein, dass die Wärter doch hätten Verdacht schöpfen müssen, wenn nachts jemand mit einer Leiter durch die Straßen läuft. Ich werde ihnen weiterhin das monatliche Gehalt geben, aber ich glaube nicht mehr daran, dass sie mich beschützen können oder wollen. Kamal erzählt mir, dass die Nachbarn sich auch erschrocken haben und der Familienvater beabsichtigt, die Fenster abzusichern. Tatsächlich höre ich kurze Zeit später lautes Hämmern und Bohren aus der oberen Etage.
    Bedrückt fahre ich mit Kamal ins Café. Er versucht mich aufzuheitern, aber es gelingt ihm nicht. Ich rede mit den Gästen wie immer, aber es lenkt mich heute nicht ab. Ich habe Angst bekommen. Und wenn sich doch nachts jemand Zutritt zu meiner Wohnung verschafft? Jeder kann über die Mauer in den Garten springen.
    Am späten Nachmittag fahre ich nach Hause und schaue mich aufmerksam im Garten um. Es ist nichts Auffälliges zu sehen. Oder bewegt sich nicht doch   etwas hinter dem Rosenbusch? Sofort fängt mein Herz heftig an zu klopfen. Vorsichtig pirsche ich mich an den Strauch heran und entdecke aber nur Strolchi, der sich in der Sonne hin – und her wälzt. Ich glaube, ich fange schon an, Gespenster zu sehen! Erleichtert bereite ich mir jetzt mein Abendessen zu. Danach räume ich etwas auf und wische Staub. Plötzlich höre ich den Schlüssel im Türschloss und Kamal kommt herein. Er drückt mich und kündigt eine Überraschung an: ,, I have a nice surprise for you.“ Jetzt bin ich aber gespannt! Ich folge ihm in den Garten. Dort steht ein mittelgroßer, weißbrauner Hund mit einem ausgefranzten Strick um den Hals. Er hat Schlappohren und scheint eine Mischung aus Irish Setter und Golden Retriever zu sein. Sofort läuft er auf mich zu und blickt mich mit seinen großen, dunklen Augen treuherzig an. Ich knie mich zu ihm nieder und lege meine Arme um seinen Hals. Sofort fängt er an, mein Gesicht abzulecken und wedelt dabei heftig mit dem Schwanz: ,,Danke, Kamal!“, rufe ich erfreut. Der Hund soll mich von nun an beschützen und im Garten Wache halten. Kamal hat ihn einem alten Fischer abgekauft, wo er angekettet in einem engen Verschlag, ein tristes Dasein geführt hat. ,, Bei mir wirst du es gut haben “, verspreche ich ihm und streichele sein verfilztes Fell. Er ist ziemlich abgemagert und man kann seine Rippen sehen. Ich locke ihn mit sanfter Stimme ins Bad. Dort hebe ihn mit Kamals Hilfe in die Badewanne und dusche ihn gründlich ab. Er lässt es sich widerstandslos gefallen und danach schüttelt er sich so heftig, dass die Tropfen fliegen. Jetzt ist sein Fell schön glänzend und flauschig. Kamal und ich binden den Hund im Garten am Stamm einer Palme an, um für ihn eine Leine, Näpfe und Futter zu besorgen. Als wir durch die Tür gehen, guckt er uns traurig hinterher und fängt an zu winseln. ,,Wir kommen doch gleich wieder“, rufe ich ihm zu und als ob er mich verstanden hätte, legt er sich ruhig nieder und schließt die Augen. Wir gehen ein Stück die Straße hinunter und betreten einen der vielen kleinen Kramläden. Ich bin immer wieder überrascht, wieviel Waren dort angeboten werden. Von A-Z, von Allzweckreiniger bis Zucker, gibt es fast alles. Als wir zurückkehren, begrüßt der Hund uns mit lautem Gebell. ,,Pssst, be calm,“, sagt Kamal zu ihm und tätschelt seinen Kopf. Er beruhigt sich und ich binde ihm von dem Strick los. Danach gebe ich ihm zu fressen. In Windeseile ist der Napf geleert und er leckt sich zufrieden mit der Zunge über sein Maul. Es ist noch nicht so spät und wir entscheiden, gleich mit ihm zum Tierarzt zu gehen. Ich lege ihm seine neue Leine um und brav läuft er neben uns her. Der Veterinär freut sich, mich wieder zu sehen und wir führen den Hund in das Untersuchungszimmer. Der Arzt impft ihn gegen Tollwut und gibt ihm noch zwei weitere Injektionen gegen gefährliche Krankheiten. Auch drückt er ihm eine Flüssigkeit aus einer kleinen Plastikampulle gegen Flöhe und Zecken in den Nacken. Danach bezahlen

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