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Ian Yery & der Hardcore Absolute Beginner

Ian Yery & der Hardcore Absolute Beginner

Titel: Ian Yery & der Hardcore Absolute Beginner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kooky Rooster
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menschlich, der so …
liebenswert
war … konnte der …?
    „Das hab
ich
gemacht“, erklärte Nils nicht ohne Stolz, straffte die Schultern und strahlte Mo an. „Das ist Ian Yery, eine weltberühmte Spielfigur.“
    „Das bin
ich,
herrgottnochmal!“, stieß Mo unvermittelt hervor und erschreckte Nils damit.
    „Es ist von dir inspiriert, das ist richtig“, murmelte Nils schmunzelnd.
    „Das ist nicht
inspiriert,
das
bin
ich. Und zwar
eins
zu
eins
. Bis auf den Schwanz, aber sonst …“
    „Das kann ich ja jetzt nachbessern“, scherzte Nils und ließ seinen Blick an Mo herunter in seinen Schritt gleiten. Nils war guter Dinge, hatte rosa Flecken auf den Wangen und eine beginnende Erektion.
    „
Du
bist das?“, brabbelte Mo vor sich hin. Es wollte nicht in seinen Kopf rein. „
Du
bist derjenige, der dafür verantwortlich ist, dass dieser Ian Yery genauso aussieht wie ich?“
    „Tadaaa!“, trällerte Nils, hob den Blick und breitete die Arme aus. Er schien sehr stolz auf dieses Werk zu sein. Mos Herz krampfte sich zusammen, er wollte sich setzen, aber er fand keinen Stuhl. Er schloss die Augen und atmete tief durch.
    „Nils“, formulierte er sanft, „Ich frag das jetzt so ruhig ich kann, ja?“ Er sog noch einmal tief Luft durch die Nase und brüllte: „HAST DU EINEN KNALL?!“
    Nils machte vor Schreck einen Satz und prallte gegen die Lehne, als hätten ihn die Schallwellen dahin geplättet. Doch das war erst der Anfang. In Mos Kopf dröhnt es, sein Herz raste flach und schnell. Er krallte sich am Schreibtisch fest und kämpfte gegen die aufsteigende Panik an.
    „Die E-Mails von diesem
Irren 
…“ Mo Stimme wurde heiser. „Zeig mir diese
verdammten
E-Mails.“ Nils glupschte ihn verwundert an, dann schaltete er einen anderen Rechner ein. Während dieser startete, studiert Mo eingehend Nils' Gesicht. Er flehte darum, dass sich sein weiterer Verdacht nicht bestätigte. Nils schob die Maus herum, tippte etwas ein und schon öffnete sich das virtuelle Postfach.
    „Scheiße“, stieß Mo aus und ließ den Kopf hängen.
    „Was ist denn los?“, brabbelte Nils und legte eine Hand sanft auf Mos Arm. Er klang so naiv und ahnungslos wie immer, doch Mo hatte keinen Sinn mehr für diese Unschuldstour, er schüttelte die Hand ab und funkelte Nils zornig an.
    „Ich weiß, wo sich dein Verrückter aufhält“, knurrte er.
    „Wirklich?“, fragte Nils beunruhigt und etwas irritiert.
    „Er ist in diesem Moment hier im Haus“, zischte Mo gefährlich und richtete sich zur vollen Größe auf. Nils sprang aus dem Stuhl und starrte Mo an. Ein Schweißfilm überzog seine Haut und er atmete flach.
    „Wieso … was … woher …“, stammelte er. Als Mo einen Schritt auf ihn zu machte, wich er einen zurück, stieß gegen den Stuhl, schob ihn mit dem Bein beiseite.
    „Genauer gesagt, er ist in deiner
Wohnung
“, knurrte Mo, spannte alle Muskeln an und ballte seine Hände zu Fäusten. Eine Wut stieg in ihm hoch, wie schon sehr lange nicht mehr.
    „Mo, du … machst mir Angst“, wisperte Nils, machte einen weiteren Schritt rückwärts und stieß mit dem Rücken gegen die Wand.
    „Du hast ja gar keine AHNUNG!“, brüllte Mo unvermittelt los. Er hob den Arm, packte Nils hart am Kiefer und presste die Finger so grob gegen die Wangen, dass Nils einen jämmerlichen Fischmund machte. „
Ich
bin der Irre. Oder noch viel treffender:
Du
bist der Irre“, schmetterte er.
    „Awa“, brabbelte Nils Unverständliches, unfähig seinen Kiefer zu bewegen, unfähig, seine Lippen zu benutzen.
    „Wie kommst du VOLLIDIOT auf diese BESCHEUERTE Idee, MEIN Gesicht und MEINEN Körper für ein blödes Kriegsspiel zu benutzen und überall im Internet AKTFOTOS von mir zu verbreiten?“ pöbelte Mo.
    „Awa“, mehr brachte Nils auch weiterhin nicht hervor. Stattdessen perlten Tränen aus seinen Augen, kullerten über die Wange, benetzten die groben Finger. Mo hielt irritiert inne und betrachtete die nasse Spur. Ein schmerzhafter Stich fuhr durch sein Herz und beinahe ließ er Nils los. Doch dann rutschte sein Blick auf das Poster, gegen das er den Kopf presste – Ian Yery auf einem englischsprachigen Werbeplakat – und packte noch fester zu.
    „Weißt du wie geil es ist, wenn man jeden verdammten Tag von fünfzig Kiddies genervt wird, weil man wie ihr VERDAMMTER Kriegsheld aussieht?“, schrie Mo. Fünfzig am Tag war dezent übertrieben, aber Mo war außer sich. Immerhin
fühlte es sich an
wie fünfzig, oder vielmehr wie hundert

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