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Ice

Ice

Titel: Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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und streicheln wir uns ein weiteres Mal, bis uns die Augen zufallen. Ice bleibt bei mir, bis ich eingeschlafen bin, denn als am nächsten Morgen Mary an die Tür klopft, liegt er nicht mehr neben mir.
     

 
    ***
     
    Vater und ich setzen uns gerade an den Frühstückstisch, als es an der Tür klingelt. Mary ist noch hier und sieht nach. Wer könnte das so früh sein?
    Ich nutze Marys Abwesenheit, um Vater auszufragen, schließlich sehen wir uns tagsüber kaum. »Was gibt es Neues?«
    »Hatte ich dir erzählt, dass bei dem Überfall auf die Plantagenfabriken ein Transportshuttle gestohlen wurde?«
    Ich schüttele den Kopf. »Die Rebellen haben eines unserer Schiffe?« Oh Gott, ich will mir nicht ausmalen, was sie damit anstellen könnten.
    Er nickt. »Die Rohstoffzufuhr ist zwar unterbrochen, aber wir haben noch Vorräte für ein halbes Jahr. Es bleibt also Zeit, eine neue Fabrik zu bauen.«
    »Und die Felder?«
    »Die sind zum Glück weitgehend unversehrt. Die Sprenkleranlagen haben dafür gesorgt, dass der Zuckerrohr kein Feuer gefangen hat.« Seufzend bestreicht er ein Brötchen mit Butter. »Langsam läuft alles aus dem Ruder. Ich weiß nicht, wem ich noch trauen kann.«
    »Du kannst mir trauen.« Die Lüge kommt mir leicht über die Lippen. Wenn Vater wüsste, dass Ice über die Injektionen informiert ist! An unsere Affäre möchte ich gar nicht denken …
    Er schenkt mir ein kurzes Lächeln. »Wir werden Truppen schicken und sie alle vernichten. Offenbar haben sich die Rebellen mit den Outsidern zusammengeschlossen. Wir haben eine Drohne geschickt, die Aufnahmen von einer Stadt gemacht hat. Leider ist nicht ersichtlich, wie gut sie aufgestellt sind und was sie für Waffen haben.«
    Gebannt höre ich zu, ohne ihn zu unterbrechen. Er scheint mehr zu sich selbst zu sprechen, denn er schaut mich nicht an. »Wir werden diese Mutanten vernichten, allesamt!«
    Wenn die Rebellen so viele unserer Leute umgebracht haben, verdienen sie wohl den Tod. Ich mag nur nicht an Krieg denken. Ich dachte, den hätten wir für immer hinter uns? Nach der Bombe haben die autarken Städte Verträge unterschrieben, dass alle Kernwaffen vernichtet werden und in Zukunft nach friedlichen Lösungen gesucht wird. Fast ein Jahrhundert lang hat das funktioniert.
    Die schöne neue Welt scheint auseinanderzufallen. Doch ist sie wirklich so schön? Ich weiß es nicht, ich weiß nichts mehr, nur eine Frage brennt mir auf der Zunge: »Wird Ice auch kämpfen?«
    »Jeder gute Soldat wird gebraucht.« Plötzlich schaut er mich durchdringend an und runzelt die Stirn. »Dieser Warrior scheint dich sehr zu interessieren.«
    »Ich …« Verdammt, habe ich mich verraten? Mein Gesicht steht in Flammen.
    Bevor ich mich um Kopf und Kragen reden kann, kommt Mary in den Salon zurück. Sie hat den Pförtner dabei, einen älteren Mann in bordeauxfarbener Uniform.
    »Es tut mir leid, er ließ sich nicht abwimmeln.« Mary macht einen Knicks und verlässt den Raum.
    »Sir«, beginnt der Pförtner, »ein junger Warrior steht unten und bittet, zu Ihnen zu dürfen. Er wirkt ziemlich aufgeregt. Er sagt, es sei sehr dringend.«
    Vater blickt von seinem Essen auf. »Was für ein Warrior? Kenne ich ihn?«
    »Sein Name ist Storm.«
    Er legt den Kopf schief. »Noch nie gehört.«
    »Er hat geheime Informationen von höchster Dringlichkeit, die er nur Ihnen persönlich überbringen möchte.«
    »Gut, er soll kommen, aber schick zwei Wachmänner mit.«
    »Sehr wohl, Sir.« Der Pförtner macht eine Verbeugung und verlässt den Raum.
    »Was kann er nur wollen?«, frage ich, als Vater aufsteht.
    »Das werden ich gleich wissen. Warte solange hier und genieße das Frühstück.«
    Er verlässt den Salon, und ich darf erneut nicht erfahren, was sich da draußen wirklich abspielt, dabei platze ich vor Neugier.
     

 
    ***
     
    Natürlich bleibe ich nicht sitzen und esse weiter. Ich bringe ohnehin nichts mehr hinunter. Daher schleiche ich mich in den Gang vor Vaters Arbeitszimmer und schlüpfe hinter einen Vorhang, der sich vor einer Büste befindet. Sie zeigt meinen Großvater, der ebenfalls Senator war. Vater hat das Denkmal verdecken lassen, als Grandpa viel zu früh gestorben ist, und seitdem ist es irgendwie in Vergessenheit geraten. Mary hat hier ihre Putzutensilien verstaut.
    Der Vorhang ist leicht durchscheinend, doch mich kann man nicht sehen. Zuletzt habe ich mich als Kind hier versteckt, als ich mit Mama gespielt habe.
    Zwei Wachmänner in blauer Uniform gehen den Flur

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