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Ice

Ice

Titel: Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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Schwester schaut erschrocken in die Kamera.
    »Auf keinen Fall!« Ice erklärt ihnen, dass sie sich am nördlichsten Ende der Kuppel in der Nähe der Recyclinganlage verstecken sollen. Bei den Wertstofftonnen. »Da werde ich Sie abholen. Es gibt dort einen Notausgang.«
    »Wir sollen nach draußen?« Ihre Stimme überschlägt sich. »Aber … die Strahlung!«
    »Keine Strahlung, Mama. Das sind alles Lügen!« Ich glaube, ich habe meine Mutter noch nie angeschrien, doch jetzt wird meine Stimme sehr laut, da uns die Zeit davonläuft. Meine Nerven vibrieren, ich zittere unentwegt.
    Noch einmal erkläre ich ihr den Ernst der Lage und dass sie sofort losmüssen.
    Schließlich stimmt sie zu. Ich hoffe wirklich, dass sie dort sein werden.
    Als Nächstes funke ich die Anführer der Warrior-Einheiten an und informiere sie über den Gasangriff. Fragen beantworte ich nicht. Die Zeit drängt.
    Dann bittet mich Ice, nur den Kontakt zu Deans Einheit herzustellen, da er nicht weiß, inwiefern die anderen schon gegen den Senat sind.
    Ich tue ihm den Gefallen, und er klärt Dean auf, wo genau sich die Senatoren verschanzen.
    »Was noch?«, frage ich Ice, weil ich kaum noch klar denken kann.
    »Wir brauchen sämtliche Codes.«
    »Gib mir drei Minuten«, sage ich mit zitternder Stimme. »Oder besser fünf.« Meine Hände zittern so stark, dass ich kaum die richtigen Felder auf dem Display treffe.
    »Kannst du den Bunker von hier öffnen?«
    »Nein, aber ich habe den Code, ich schicke ihn eben an Dean.«
    Meine Finger fliegen über den Bildschirm, und obwohl ich kaum noch etwas sehen kann, scheinen sie die richtigen Felder zu treffen. Mein kühler Verstand arbeitet wie von allein, und ich wundere mich über mich selbst.
     

 
    Als ich gerade den letzten Datensatz auf den Stick gespeichert habe, flimmert der Bildschirm hinter mir erneut auf.
    Oh Gott, es ist Stephen! Im ersten Moment erinnert er mich an Vater, da sich die beiden ähnlich sehen, aber der liegt immer noch vor uns auf dem Boden und starrt uns hasserfüllt an.
    »Veronica, was ist bei euch los?«, ruft Stephen. »Ich bekam ein verschlüsseltes Signal von deinem Vater. Alarmstufe rot. Ich schicke sofort drei Einheiten zu euch.«
    »Halt!«, schreie ich. Oh Gott, Vater muss ihn irgendwie gewarnt haben. »Du wirst den Truppentransport sofort stoppen oder wir leiten Gas in den Regierungsbunker.«
    Die Idee kam spontan, und ich wundere mich erneut über mich. »Wir haben alle Mitglieder des Senats in unserer Gewalt, und mein Vater wird der Erste sein, der stirbt, solltest du nicht kooperieren.« Ich drehe den Monitor mit der eingebauten Kamera, damit Stephen einen kurzen Blick auf den Boden werfen kann.
    »Du Verräterin!«, schreit er.
    Ich hoffe so sehr, dass die Soldaten bereits dabei sind, in den Bunker vorzudringen und dass Stephen meine Story glaubt. Vielleicht steht er gerade mit Freeman oder einem andere Senator in Kontakt. Vom Bunker aus werden die Ratsmitglieder nicht untätig sein.
    Stephen beugt sich nah an den Bildschirm. Seine Augen blitzen. »Wer ist wir ?«
    »Die freien Bürger von Resur und White City«, antworte ich mit fester Stimme und erhobenen Hauptes.
    »Ihr wollt das Regime stürzen?«
    »So ist es.«
    Sein Blick wird noch giftiger. »Dann werde ich deine Mutter und deine Schwester töten.«
    »Das Risiko gehe ich ein. Wir müssen alle Opfer bringen«, erwidere ich kühl und trenne die Verbindung, in der Hoffnung, dass die beiden schon unterwegs sind.
    Ich zittere stark, heftige Übelkeit macht sich in meinem Magen breit. Als ich auf Ice zugehe, wanke ich und er fängt mich auf.
    »Tief durchatmen, Kleines.«
    Ich bin überglücklich, ihn an meiner Seite zu wissen. Er gibt mir den Halt, den ich brauche. Er ist mein Retter in der Not.
     

 
    ***
     
    Mit dem Aufzug fahren wir bis in die unterste Etage. Ice hat meinen Vater dabei, den er grob mit sich zieht und ihn mit vorgehaltener Waffe zum Laufen zwingt.
    Über eine der Sicherheitstüren dringen wir in die Kanalisation ein. Das alles spielt sich wie ein Film vor mir ab und fühlt sich unrealistisch an. Die Finsternis ist beklemmend, aber Ice hat eine kleine Taschenlampe für mich.
    Jax ist tatsächlich da und wartet im Dunkeln auf uns. »Na endlich, meine Beine sind schon geschrumpft«, begrüßt er uns mürrisch. Er sieht aus, als hätte er ein paar Kämpfe hinter sich. Seine Kleidung ist ramponiert, und an einer Augenbraue hat er einen Platzwunde.
    »Wie ist die Lage bei euch?«, fragt Ice, nachdem

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