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Ice Ship - Tödliche Fracht

Titel: Ice Ship - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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arbeitet noch.« Glinn nickte stumm. Er prüfte das Magazin einer kleinkalibrigen Glock 17, dann schob er sich die Pistole in den Gürtel. McFarlane hatte sich schon bis über die Hüften in den Schneeanzug gezwängt, doch als er in die Ärmel schlüpfen wollte, sah er, dass Glinn ihn stirnrunzelnd beobachtete. »Sparen Sie sich, was Sie sagen wollen, ich komme auf jeden Fall mit.« Glinn zögerte, dann gab er nach und wandte sich an Amira. »Rachel, Sie bleiben hier und ...« »Aber ...« »Keine Widerrede, Sie werden hier gebraucht. Verriegeln Sie hinter uns die Tür. Ich sorge dafür, dass hier so schnell wie möglich eine Wache postiert wird.« Wie aufs Stichwort tauchten Thompson, Rocco und Sanders an der Tür auf, mit lichtstarken Stablampen ausgerüstet, Maschinenpistolen über die Schulter gehängt. »Alle vollzählig, Sir, bis auf Hill«, meldete Thompson. »Gut, danke.« Glinn schnallte sich seine Schneeschuhe an und griff nach einer Stablampe. »Thompson und Rocco, Sie kommen mit uns. Sanders, stellen Sie vor allen Unterkünften und Arbeitsräumen bewaffnete Posten auf.« Glinn und die anderen waren schon draußen, als Mc-Farlane endlich die Schneeschuhe anhatte und hinter der Gruppe herhetzen konnte. Er zuckte zurück, als die eisige Kälte ihn wie mit Krallen packte. Die paar Stunden Schlaf in der warmen Hütte hatten ihn ganz vergessen lassen, wie scharf sich Schneeflocken anfühlen, wenn sie einem vom Wind horizontal ins Gesicht getrieben werden. Die Hütte, in der die zentrale Stromversorgung installiert war, lag nur gut fünfzehn Meter entfernt. Garza schloss auf. Der Gestank verbrannter Kabel hing in der Luft. Thompson und Rocco ließen den Lichtstrahl ihrer Stablampen durch den kleinen Raum huschen. Garza kauerte sich vor einen grauen Metallkasten und zog die Abdeckung auf. Eine beißend scharfe Qualmwolke schlug ihm entgegen. Er fuhr mit dem Finger an den Anzeigen entlang. »Alles verschmort.« »Geschätzter Zeitbedarf für die Reparatur?«, fragte Glinn. »Für den Hauptschaltkasten maximal zehn Minuten. Danach kommt aber noch die gezielte Fehlersuche.« »Gut, fangen Sie an. Und Sie« – er sah Thompson und Rocco an – »halten draußen Wache.« Garza machte sich ohne viele Worte an die Arbeit. Glinn versuchte noch einmal, Funkkontakt zu bekommen, aber außer Rauschen und Knacken drang nichts aus dem Lautsprecher. Er steckte das Funkgerät weg, stellte sich neben McFarlane und wartete. Und dann war Garza so weit, er kam aus der Hocke hoch, ging zur Schaltkonsole und drückte einige Schalter. Ein kurzes Klicken, leises Summen – aber kein Licht. Unwillig murrend ging er zu einem Schrank, nahm einen handtellergroßen Diagnose-Computer heraus, stöpselte ihn in einen Steckkontakt des Hauptschaltkastens und schaltete ihn ein. Der kleine blaue Bildschirm wurde mit einem Flackern hell. Nach einer Weile sagte er kopfschüttelnd: »Die Leitung ist an mehreren Stellen durchgeschmort.« »Was ist mit den Widerständen?«, fragte Glinn. Garza zuckte resignierend die Schultern. »Es muss ein enormer Impuls gewesen sein, bei dem über eine Milliarde Volt mit einer Stärke bis zu fünfzigtausend Ampere geflossen sind, und das in nicht mal einer Millisekunde. So was hält kein Widerstand und keine Sicherung aus.« »Eine Milliarde Volt?«, wiederholte McFarlane ungläubig. »Das wäre ja mehr als bei einem Blitzschlag.« »Völlig richtig«, bestätigte Garza, zog den Minicomputer aus der Steckdose und schob ihn in die Tasche seines Schneeanzugs. »Verglichen mit dem, was sich hier entladen hat, ist ein Blitz ein statischer Rülpser.« »Und was war es?« Garza zuckte die Achseln. »Weiß der Himmel.« Glinn starrte auf die verschmorten Leitungen, dann entschied er: »Gehen wir uns den Meteoriten ansehen.« Sie stapften hinaus in den Sturm, weg von den Hütten, auf die Fundstelle und das Tunnelsystem zu. Schon von weitem konnten sie das zerfetzte Segeltuch im Wind flattern sehen. Als sie näher kamen, ließ Glinn kurz anhalten. Er schickte Thompson und Rocco in den Tunnel; sie sollten sich dort bis zum Meteoriten vorarbeiten. Dann winkte er, die Pistole in der Hand, Garza und McFarlane hinter sich her. Sie hielten sich dicht am Rand des offenen Grabens, neben ihnen blähten sich die Fetzen der Segeltuchabdeckung gespenstisch im Wind. Als sie am Ziel angekommen waren, leuchtete Glinn in den Tunnel. Ein chaotisches Durcheinander, überall lagen Erdklumpen, Steine, zersplittertes Holz und geschmolzene

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