Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ice Ship - Tödliche Fracht

Titel: Ice Ship - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
Vom Netzwerk:
»Hören Sie mir erst weiter zu, Mr. Lloyd. Wir haben geglaubt, Nestor Masangkay sei durch einen Blitzschlag getötet worden. Aber Garza konnte feststellen, dass bei der elektrischen Entladung, die zu der Explosion im Tunnel geführt hat, etwa eine Milliarde Volt freigesetzt wurden. So viel Energie kann kein Blitz erzeugen. Ich habe mir den Tieflader und den Meteoriten genau angesehen. Aus der Art der Schäden lässt sich definitiv schließen, dass der Meteorit selbst die Ursache für die elektrische Entladung war.« »Aber ich habe doch meine Wange auch auf den verdammten Stein gelegt! Und mich gibt’s immer noch!« »Ich weiß momentan nicht, wieso Ihnen nichts passiert ist. Aber für diese Explosion heute Nacht gibt es keine andere schlüssige Erklärung. Es hat sich außer Hill niemand im Tunnel aufgehalten, der Meteorit war vor allen Witterungseinflüssen geschützt, auch andere Einwirkungen von außen können ausgeschlossen werden. Alles deutet daraufhin, dass die Energieentladung aus dem Meteoriten kam, sich durch den Lastenschlitten und einen Teil der Auflagefläche fortgepflanzt hat und schließlich im Tunnel verpufft ist. Ich habe unter dem Tieflader einen Handschuh gefunden – das einzige Stück von Hills Kleidung, das nicht verbrannt oder angesengt war. Vermutlich hatte er den Handschuh ausgezogen, weil er den Meteoriten anfassen wollte.« »Warum sollte er denn etwas derart Blödsinniges machen?«, fragte Lloyd ungehalten. »Warum haben Sie’s gemacht?«, platzte Rachel heraus. »Wer weiß schon im Voraus, was einer tut, wenn er den Meteoriten zum ersten Mal sieht?« Lloyd wusste einen Moment lang nichts zu sagen, dann fragte er: »Aber Sie können die Arbeiten fortsetzen, ja?« Alle sahen Glinn an.
    »Der Tieflader und der Lastenschlitten wurden zwar beschädigt, aber Mr. Garza erklärte mir, dass sich das innerhalb von vierundzwanzig Stunden reparieren lässt. Der wunde Punkt ist im Grunde der Meteorit.« »Wieso? Ist der auch beschädigt?« »Nein«, erwiderte Glinn, »er sieht völlig unversehrt aus. Ich hatte von Anfang an Order erteilt, mit dem Meteoriten so umzugehen, als wüssten wir, dass er gefährlich ist. Was wir, wenn Dr. McFarlane Recht hat, ja nun tatsächlich wissen. Wir müssen zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen für die Schiffsverladung treffen. Andererseits müssen wir uns beeilen, es ist nämlich mit nicht unerheblichen Risiken verbunden, länger als unbedingt nötig hier zu bleiben.« »Das gefällt mir gar nicht. Sie hätten diese zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen eben von Anfang an einkalkulieren müssen.« Glinns Augen verengten sich fast unmerklich. »Mr. Lloyd, dieser Meteorit hat unser gesamtes Kalkül über den Haufen geworfen. Die Parameter aus der EES-Analyse stimmen nicht mehr. Das ist bisher noch nie vorgekommen. Ist Ihnen klar, was das normalerweise bedeuten würde?« Lloyd antwortete nicht. Glinn sagte es ihm. »Dass wir das Unternehmen sofort abbrechen.« »Diese Option war nicht ausgemacht!«, brauste Lloyd auf. Die Verbindung war inzwischen so schlecht geworden, dass Glinn Mühe hatte, ihn noch zu verstehen. »Ich will davon nichts hören, haben Sie mich verstanden? Glinn, Sie schaffen dieses verdammte Stück Stein aufs Schiff und bringen es mir her!« Dann brach die Funkverbindung ab. In der Baracke herrschte bedrückte Stille, alle Augen waren auf Glinn gerichtet. McFarlanes Blick fiel über Glinns Schulter auf Rocco, der in der rechten Hand ein Stück Schädeldecke hielt, aus dem an einem Nervenstrang ein Augapfel hing. Schließlich hielt Rachel das Schweigen nicht länger aus. »Was machen wir jetzt?«, fragte sie.
    »Zunächst müssen wir dafür sorgen, dass wir wieder Strom haben. Dann arbeiten Sie und McFarlane Vorschläge für eine Problemlösung aus.« Glinn drehte sich suchend zu McFarlane um. »Wo ist der Handschuh von Hill?« »Hier.« McFarlane hielt Glinn den sterilen Beutel mit dem Handschuh hin. Garza runzelte die Stirn. »Das ist ein Lederhandschuh. Die Männer aus unserem Team tragen Goretex-Handschuhe.« Glinn und er sahen sich stumm an. Und in diesem Augenblick rief Rocco aufgeregt aus seiner Ecke: »Mr. Glinn!« Er streckte ihm das Stück der Schädeldecke hin, als warte er darauf, dass jemand einen Schnappschuss von der Trophäe machte. »Was ist, Mr. Rocco?« »Frank Hill hatte braune Augen.« Glinns Blick pendelte zwischen Rocco und dem Knochen hin und her. Die Frage, die ihm auf der Zunge lag, stand ihm deutlich ins Gesicht

Weitere Kostenlose Bücher