Ice
Feuerwand trifft.
»Da ha t sie recht, Jul.« Ja x und die anderen treten zu uns. »Mit deiner Hilfe konnten Sam und ich entkommen. Hättest du dich nicht als einer der Ersten gegen das Regime aufgelehnt, wären wir heute nicht so weit.«
Stimmt, ohne Andr… Julius und seine Untergrundbewegung stünden wir noch am Anfang. Ohne ihn wäre Ice nicht mehr am Leben.
Entschlossen atme ich durch. »Wo soll ich sprechen?«
»Am besten vom Regierungsgebäude aus«, sagt Andrew. »Von dort erreichen wir alle Haushalte und können gleich zeigen, dass wir nun an der Herrschaft sind.«
Herrschaft … Das klingt, als würde sich nichts ändern. Aber ich weiß, wie Andrew es meint.
***
Seit zehn Minuten gehen wir durch die wie ausgestorben wirkende Stadt. Die Krieger haben uns in die Mitte genommen, doch auch Andrew und ich halten unsere Pistolen in der Hand. Greer und andere Handlanger der Senatoren laufen frei herum. Sie waren nicht im Bunker, als die Warrior dort ankamen. Jax vermutet, dass sie den Auftrag haben, uns zu töten. Primär haben sie es wohl auf mich abgesehen, daher trage ich eine kugelsichere Weste, die Andrew mir besorgt hat.
»Weiß Greer schon, dass Freeman einsitzt?« Tony Greer war Adams engster Mitarbeiter.
Jax schüttelt den Kopf. »Offiziell weiß das noch niemand, und sie scheinen auch keinen Funkkontakt zu haben. Ich wünsche mir, dieser Schweinehund Greer gibt mir einen Grund, ihn zu erschießen.«
Ich weiß, dass er Rache am Tod seines Bruders Cedric möchte. Jax hätte Tony längst töten können. Vermutlich hat er es Samantha zuliebe nicht getan.
Als vor uns der Regierungspalast auftaucht, rennen wir an den Hausmauern der Nebengebäude entlang. Hinter den riesigen weißen Säulen könnte sich jemand verstecken und auf uns zielen. Die Pfeiler sind mit irgendwelchen ekligen Dingen verschmiert und mit Farbe besprüht worden.
Jax und Crome laufen vor und sichern das Gebäude, während ich mit Andrew und Ice zurückbleibe. Als sie uns ein Zeichen geben, treten wir durch eine zersplitterte Glastür in die Halle. Auch hier ist es totenstill.
Die Rezeption wurde verwüstet, der Computer liegt zerstört auf dem Boden, überall sind Papiere verstreut. Die Bürger müssen in ihrer Wut hier eingedrungen sein. Nach der Gaswarnung haben sie sich allerdings zurückgezogen.
»Wo müssen wir hin?«, fragt Jax.
Ich deute auf weiße Marmortreppen, die zu beiden Seiten der Halle nach oben führen. »In den ersten Stock.«
Jax geht vor, Crome bildet die Nachhut, Andrew und Ice bleiben an meiner Seite. Die Warrior schauen sich ständig um, ihre Nasenflügel blähen sich, als würden sie eine Fährte aufnehmen.
Als Jax oben angekommen ist und wir hinter ihm stehen, fragt er Crome: »Riechst du das auch?«
Er nickt. »Penetrantes Parfüm. Wir sind nicht allein.«
Mein Puls klopft hart, meine Finger ziehen sich fester um den Griff der Waffe. Ich schwitze und habe Angst, die Pistole könnte mir entgleiten.
»Wo?«, flüstert Andrew. Auf beiden Seiten liegt ein langer Flur. Hinter jeder der zahlreichen Türen könnte jemand lauern.
Jax schüttelt den Kopf. »Der Gestank ist überall, als ob jemand absichtlich an mehreren Stellen das Parfüm versprüht hat.«
Würde mich nicht wundern. Schließlich konnten sie sich denken, dass wir kommen würden.
»Wo können wir die Rede übertragen?«, möchte Ice wissen.
»Dritte Tür im linken Gang«, antworte ich leise. »Der Raum ist fensterlos und schallisoliert.«
Die Warrior sehen sich an. »Ein perfekter Ort für einen Hinterhalt.«
Ich schlucke hart. Theoretisch könnten mich Vaters Handlanger überall finden, schließlich trage ich noch den Sender. Doch dann hätten sie uns gleich nach der Ankunft überraschen können. Ich habe das Gefühl, dass nur Vater mich überwachen ließ und niemand sonst.
»Wir sollten schleunigst Deckung suchen. Im Flur bieten wir ein leichtes Ziel.« Kaum hat Ice den Satz ausgesprochen, werden mehrere Türen aufgerissen. Männer springen in den Gang und eröffnen das Feuer auf uns.
Ice zieht mich hinter sich und presst mich mit dem Rücken gegen die Wand, während ich nur noch Schüsse wahrnehme.
Jetzt haben wir es so weit geschafft und werden alle sterben!
Wenige Sekunden später herrscht jedoch wieder Ruhe. Allein an meinem schweren Atem merke ich, dass ich noch lebe.
»Alles okay bei dir?« Ice dreht sich um und tastet mich ab.
Ich nicke wie betäubt. »Und du?«
»Nicht einen Kratzer.«
Gott sei Dank! Aufatmend lasse
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